Zentrum für Naturstoff- basierte Therapeutika (ZNT)

Abteilung Biotechnologie & Naturstoffbasierte Wirkstoffe

Im Zentrum für Naturstoff-basierte Therapeutika (ZNT) in Köthen arbeiten Wissenschaftler des Kompetenzzentrums Algenbiotechnologie (CAB) der HS Anhalt sowie des Fraunhofer IZI MWT gemeinsam an der Schnittstelle zwischen Roter, Blauer und Weißer Biotechnologie, um unbekannte Wirkstoffe aus natürlichen Quellen, insbesondere Algen, aufzuspüren und erfolgreich getestete Wirkstoffe in pharmakologische und toxikologische Untersuchungen zu überführen. Über die enge Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft und ihrer industriellen Verflechtung soll ein schnellerer Transfer der Forschungsergebnisse in die Industrie ermöglicht werden. Ziel ist die Vermarktung als Pharmaka, Medizinkosmetika und Nutraceuticals.

In den Laboren des ZNT werden die potentiellen Wirkstoffproduzenten in verschiedenen Photobioreaktoren (z.B. Blasensäulen, Flat-Panel-PBR, GICON-Tannenbaum-PBR, Multireaktorsystem) vom Labor- bis in den Technikumsmaßstab kultiviert.

Die Wirkstoffe werden nach dem Zellaufschluss (z.B. RWKM, HDH) und der Trocknung (z.B. Lyophilisation, Sprühtrocknung) aus der Algenbiomasse extrahiert (z.B. ASE, überkritische CO2-Extraktion, Soxhlet) und aufgereinigt (z.B. Entsalzung, Fällung, SPE). Durch umfangreiche instrumentelle Analysentechnik (GC-MS, LC-MS, NMR, IR, UV-VIS-Spektroskopie) ist eine qualitative und quantitative Bestimmung der Wirkstoffe möglich.

Die Wirksamkeitstestung erfolgt in spezifischen Bioassays sowohl in zellulären Testsystemen als auch mittels enzymbasierter Tests, die zum Nachweis antioxidativer, antiinflammatorischer, anti-mikrobieller, antikanzerogener und anti-neurodegenerativer Wirkungen der Naturstoffe dienen.

Die Prozessentwicklung wird so gestaltet, dass die Produkte alle Anforderungen an eine mikrobiologische und zytotoxische Unbedenklichkeit erfüllen.