Projekt

Dorothea Busch, Denally Schober, Jennifer Dunker, Lucienne Kröner, Kirsten Markgraf, Linda Neumerkel, Margarita Rusanow, Stefanie Schindler, Maria Schütze, Karen Schwarze, Josniarta Rianto Siahaan, Lisa Steudel, Tom Müller, Linda Urlaß, Linda Linke, Konst - Integriertes Design Orientierungsmodul

Espressotasse

  • SONY DSC © Fachbereich Design

Die Aufgabe für die Studierenden des Orientierungsmoduls im Wintersemester 2014/15 war es, eine Espressotasse zu entwerfen. Das mag vielen simpel und anderen vielleicht unnütz erscheinen, weil es schon unzählige Espressotassen gibt, für die Teilnehmer des Seminars war es allerdings die Gelegenheit sich neben den Einflussfaktoren für die formelle Ausarbeitung mit den Technologien, die der Fachbereich bietet zu beschäftigen.

Das Ergebnis sollte eine Tasse aus Porzellan sein, die typische Merkmale und Parameter für den Verzehr von Espresso abbildet. Nach der Entwurfsphase, die klassisch auf Papier und mit einfachen Mock-Ups geschah, lag der Fokus vor allem auf Rapid Prototyping und das Umsetzen am Rechner mit der CAD-Software Rhino 3D. Die Studierenden sollten das Rechnergestützte Modellieren (CAM) erlernen und so die Vorteile der Einbindung digitaler Prozesse kennenlernen. So wurden Handmodelle durch additive Fertigung umgesetzt an Hand deren die Formgebung und das Handling überprüft wurden. Die Handmodelle wurden im günstigen mittels Fused Deposition Modeling (FDM) hergestellt. Diese 3D-Druck-Technologie erlaubt es kostengünstig und verhältnismäßig schnell Varianten des Entwurfs zu bilden.

Ein weiterer Vorteil der Einbindung des digitalen Modellbau war es, die Daten für den Formbau zu nutzen. Weil Pozellan beim Brand stark schwindet, wäre es manuell nur mit großen Aufwand machbar eine um 17 Prozent größere Kopie des Entwurfs präzise herzustellen. Das Urmodell konnte am Rechner einfach um diesen Faktor vergrößert werden und mittels Polyjet Modeling (PJM) hergestellt werden. Diese vergleichsweise teure Technologie eignet sich auf Grund der ohen Fertigungsgeschwindigkeit für die Herstellung mehrerer Modelle auf einmal. Zudem sind die fertigen Modelle sehr gut geeignet um sie für den Abguss in Gips vorzubereiten. Die Oberfläche musste geschliffen, gefillert und poliert werden. Schließlich wurde ein Formnegativ auf Basis der Urform erstellt. Auch hier waren weitere Bearbeitungsschritte notwendig, bevor der Porzellanguss beginnen konnte. Nach dem Guss wurden kleine Fehler im Rohling behoben, dieser glasiert und schließlich gebrannt.

Das Projekt Espressotasse war exemplarisch für die sinnvolle Integration rechnergestützter Verfahren in den Designprozess ohne auf klassische manuelle Fertigkeiten zu verzichten.