Prof. Bernd Hennig

Fachbereich 4 - Design

Prof. Bernd Hennig

Im Zentrum des  umfangreichen, künstlerischen Schaffens des Bildhauers und Zeichners Bernd Hennig steht die Auseinandersetzung mit dem Begriff des Modells. In seinen frühen Stahlarbeiten spielen Modelle als verkleinerte Repräsentationen einer 'groß' gedachten Wirklichkeit eine maßgebliche Rolle. In den späteren, figürlichen Plastiken reflektieren menschliche Modelle kunstgeschichtliche und künstlerische Topoi und weisen dem Betrachter einen wesentlichen Anteil an der Rezeption des Kunstwerks zu.

Die freie, künstlerische Arbeit Bernd Hennigs ist auch die Grundlage seiner Lehrtätigkeit am Fachbereich Design. Sein zentrales Thema in Lehre und Forschung ist die Auseinandersetzung mit den Bedingungen der Wahrnehmung und des Sehens und die daraus resultierende Konstruktion von Wirklichkeit. Im Spannungsfeld von Regel und Regelbruch ("Show the rule and break the rule") entfaltet das Zeichnen - noch einfacher: das Zeigen, also das Sichtbarmachen der Welt - seine gestalterische Kraft.

Vita

Bernd Hennig studiert nach seinem Grafik-Design-Studium an der Hochschule in Pforzheim Bildhauerei an der Kunstakademie Karlsruhe bei Hiromi Akiyama und Otto Herbert Hajek. Schon früh wird seine Arbeit durch Kunstpreise und Stipendien gewürdigt und gefördert. Noch während des Studiums erhält er im Jahr 1977 den bundesweit ausgeschriebenen Kunstpreis aus dem Forum junger Kunst. Es folgen ein Arbeitsstipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg und ein Studienaufenthalt in Olevano Romano, Italien. 1990 wird ihm das renommierte Villa Massimo Stipendium in Rom zugesprochen.

1994 erhält Bernd Hennig den Ruf an den Fachbereich Design der Hochschule Anhalt in Dessau. Der nach der Wende - in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bauhaus - neu gegründete Fachbereich Design bietet Bernd Hennig die Möglichkeit an einem kunsthistorisch und zeitgeschichtlich exponierten Ort seine künstlerischen Ideen zu Lehre und Forschung weiter zu entwickeln. Als Professor für künstlerische Grundlagen und Zeichnen lehrt er dort bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2017.

Die Werke Bernd Hennigs sind seit 1977 in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. Wichtige Arbeiten werden für öffentliche Sammlungen angekauft, darunter die Staatsgalerie Stuttgart und das Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg. Durch Kunst-am-Bau Wettbewerbe und Direktaufträge kann Bernd Hennig an verschiedenen Orten, wie z.B. in Stuttgart oder Freiburg seine Ideen dauerhaft im öffentlichen Raum realisieren. Temporäre Installationen, wie zuletzt 2019 im Kontext der Bundesgartenschau in Heilbronn, zeigen eine zunehmend zeitbezogene Auseinandersetzung mit umwelt- und gesellschaftspolitischen Themen. Bernd Hennig ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund und im Baden-Württembergischen Künstlerbund.

Website: www.berndhennig.net


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