Mineralstoffversorgung bei Mutterkühen

Mineralstoffversorgung bei Mutterkühen

Hintergrund
Die bedarfsgerechte Mineralstoffversorgung von Mutterkühen ist mit dem Blick auf die Sicherung der Tiergesundheit, der tiergerechten Versorgung und die Fruchtbarkeit der Tiere bedeutsam, denn eine lange Nutzungsdauer der Mutterkühe ist für eine nachhaltige Tierhaltung essentiell (ROFFEIS und MÜNCH, 2007). Unter deutschen Bedingungen mit einer zunehmenden Extensivierung der Weideflächen wird sowohl die Abschätzung der Futteraufnahme vom Grünland als auch die Bestimmung der Energie- und Nährstoffgehalte sowie die Ermittlung der Mineralstoffe schwieriger, denn die Angaben der GfE (2001) sind je kg TM des Futters unter Beachtung einer vorgegebenen TM-Aufnahme ausgewiesen, die unter extensiven Weidebedingungen nicht immer erreicht werden kann. In einer Praxiserhebung in Mutterkuhherden wurden verschiedene Medien zur Bestimmung der Versorgungslage der Tiere bewertet. Die Leberbiopsie stellt dabei den besten Standard dar, da die Leber als Speicherorgan fungiert.

Zielstellungen
Zur Abschätzung der Versorgungslage von Mutterkühen in Bezug auf die Mengen- und Spurenelemente wurden seit dem Jahr 2020 in 12 Herden jeweils am Ende der Weideperiode und der Stallperiode in den Medien Kot, Harn, Blut, Haare und der Leber die Konzentration der Elemente bestimmt. Zur Beschreibung der Perioden wurden in der Weideperiode von Mai bis September monatlich Kot- und Futterproben und in der Winterfütterung mindestens 3x diese Proben analysiert. Dabei stehen folgende Fragestellungen im Fokus:

  1. Kann der Gehalt ausgewählter Mengen- und Spurenelemente in der Leber zur Beschreibung der Versorgungslage  Tiere am Ende der Weide- und der Stallperiode dienen?
  2. Wie hoch ist die Übereinstimmung zwischen den beobachteten Gehalten in der Leber und der anderen analysierten Medien der Kühe wie Kot, Harn, Blut oder Haaren?
  3. Können Auswirkungen einer differenzierten DCAB der TMR auf die Ausscheidungen der Mengen- und Spurenelemente bei den Mutterkühen über Kot und Harn ermittelt werden und wird die NSBA nachhaltig verändert?

Kontakt
Prof. Dr. Heiko Scholz