Tierwohl

Tiergerechtheit und umweltgerechte Tierhaltung

Der Begriff Tierwohl wird nach WIKIPEDIA mit „Tiergerechtheit“ und „Animal Welfare“ gleichgesetzt und steht damit positiv zu einer Akzeptanz der Haltung von Nutztieren in der Landwirtschaft. Seit dem Frühjahr 2015 werden durch eine Arbeitsgruppe in Sachsen-Anhalt unter der Leitung der Hochschule Anhalt (Bernburg) in mehr als 30 Betrieben ausgewählte Daten für die potentielle Bewertung des Tierwohls bei Milchkühen erfasst. Neben den Kennzahlen des Verhaltens und der sozialen Interaktionen wurden tierbezogene Indikatoren sowie Parameter des Stallbaus inklusive Stallklima erfasst. Analysen zum Stoffwechsel in Verbindung mit der Freien Universität Berlin (Prof. Staufenbiel) rundeten die Datenerfassung ab. In den Ergebnissen zeigte sich, dass eine datenbasierte Bewertung der Unternehmen in Kombination mit den Tierindikatoren sehr gut geeignet erscheint, Tiergerechtheit abzubilden. Haltungs-Indikatoren sind dagegen nicht unbedingt zur Abschätzung der Tiergerechtheit eines Haltungssystems oder zum Tierwohl der Tiere geeignet, was auch in anderen Untersuchungen beobachtet werden konnte. Auf der EUROTIER 2018 in Hannover sollen die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert werden. Dazu ist geplant, neben der Checkliste zur Bewertung der Tiergerechtheit ein Video mit den Bewertungsscoren zu zeigen und mit den verschiedenen Personenkreisen zu diskutieren. Verschiedene Institutionen wie der Bundesverband der praktizierenden Tierärzte unterstützen dieses Vorhaben und wollen den Prozess der Implementierung der Tools begleiten.

Neben der Tiergerechtheit sind als Folge der Veränderungen der Düngeverordnung die Gehalte an Stickstoff und Phosphor in den Ausscheidungen der landwirtschaft­lichen Nutztiere ein limitierender Faktor für die Ausbringung und Verwendung tierischer organischer Düngemittel. In Zusammenarbeit mit der LLG Iden, der LKS in Lichtenwalde und den 5 Praxispartnern im Bereich der Fleischrinderhaltung sollen auf der EUROTIER die ersten Ansätze zur Verminderung der N-Ausscheidungen im Bereich der Mutterkuhhaltung diskutiert werden. Hierzu sind neben den Postern mit den Ergebnissen auch Exponate wie Futterproben und getrocknete Kotproben vorgesehen, um mit den Akteuren in eine angeregte Diskussion zu kommen. Welche Exponate genau genutzt werden sollen, kann erst nach Ablauf des Projektes im Dezember 2017 abgeschätzt werden.