Prof. Dr. Christian Albrecht

Die sechs Elemente Ru, Rh, Pd, Os, Ir und Pt werden aufgrund vieler Ähnlichkeiten wie Atomradius, Ionenradius, Elektronegativität, Schmelztemperatur und Dichte in ihrer Gesamtheit als Platinmetalle bezeichnet. Platinmetalle finden vor allem in der Industrie, als Schmuckwaren und nicht zuletzt in der Katalyse breite Anwendung. Für den Chemiker stellt die Katalyse ein unerschöpfliches Arbeitsfeld dar, aus dem sich immer wieder neue, nach ökonomischen und ökologischen Kriterien ausgewählte Zielstellungen ergeben. Das Anwendungsgebiet der Platinmetalle in der heterogenen Katalyse reicht vom Ostwaldverfahren (Oxidation von NH3 am Platinnetz) bis hin zu Abgaskatalysatoren in der Automobilindustrie. In der homogenen Katalyse nehmen die Komplexe der leichteren Platinmetalle (Ru, Rh, Pd) eine gesonderte Stellung ein. Als Beispiele hierfür seien der Wacker-Prozess mit Palladium(II)-chlorid/Kupfer(II)-chlorid, die Hydrierung und enantioselektive Hydrierung von Alkenen mit Rhodium- und Rutheniumverbindungen (Wilkinson, Knowles, Noyori, Sharpless), die Hydroformylierung mit Rhodiumkomplexen (Wilkinson) sowie die palladiumkatalysierten C–C-Knüpfungsreaktionen (Heck, Stille, Suzuki, ...) genannt.

Chemische Katalysatoren sind Stoffe, die in einer chemischen Reaktion die Aktivierungsenergie senken, somit die Kinetik (Arrhenius, Eyring, ...), aber nicht die Lage des chemischen Gleichgewichtes verändern, hingegen selbst nicht verbraucht werden. Der Katalysator liegt nach der Formierung des Reaktionsproduktes unverändert vor. Während einer chemischen Umsetzung wird demzufolge ein Katalysezyklus vom Katalysator viele Male (theoretisch unendlich viele Male) durchlaufen. Jedoch verlieren Katalysatoren nach einer gewissen Zeit ihre Aktivität. Dieser als Desaktivierung bezeichnete Aktivitätsverlust ist maßgeblich auf Alterungs- und Ablagerungsprozesse, bei heterogenen Katalysen sind auch Löseprozesse vom Trägermaterial zu berücksichtigen, zurückzuführen. Folglich ist ein Tausch des Katalysators in regelmäßigen Abständen notwendig, wobei sich ökonomisch und ökologisch zwangsläufig die Frage der Entsorgung stellt. Gerade das Recycling von hochtoxischen, schwermetallhaltigen Industrieabfällen unter Rückgewinnung von werthaltigen Materialien steht neben der Synthese und Erforschung neuartiger Liganden und Katalysatorsysteme im Fokus unserer Arbeitsgruppe.

 

 

Komplexkatalyse und Prozessanalytik

„Recycling von hochtoxischen, schwermetallhaltigen Industrieabfällen unter Rückgewinnung von werthaltigen Materialien“

„Synthese neuartiger, polymerisierbarer Platinkomplexe und -cluster“

„Interaktion amphiphiler, terminal metallfunktionalisierter Blockcopolymere mit Biomembanen“

„Photochemische Oxidation des Kohlenstoffs in einer Abfallschwefelsäure und Entwicklung einer geeigneten und überführbaren Analytik auf Basis der TOC-Analyse“

 

Unsere Arbeitsgruppe begleitet ebenfalls mit großem Interesse analytische Fragestellung in den Bereichen Engineering und Life Science Engineering, worauf einige nachfolgend exemplarisch aufgeführte Themen hinweisen.

„Prozesschemische Beurteilung industrieller Kühlwasseranlagen bezüglich einer Standzeitoptimierung“

„Einfluss von Oxidfilmen des Spinell-Strukturtyps auf Biofilme in industriellen Brauchwasseranlagen“

„Qualitative Bewertung von Würzeextrakten anhand quantitativer Elementzusammensetzungen“

 

Projekt-, Bachelor- und Masterarbeiten

Sie suchen ein Thema für eine Projekt-, Bachelor- oder Masterarbeit und haben keine zwei linken Hände mit zehn „Daumen“ des linken Fußes? Vielleicht haben Sie auch eine bestimmte Idee, eine bestimmte analytische oder anorganische Fragestellung im Kopf, der sie sehr gern nachgehen würden? Dann lade ich Sie recht herzlich zu einem persönlichen Gespräch ein. Ich freue mich auf sehr auf Ihr Kommen.

aktuelle Themen:

„Bewertung der Validität des analytischen Prozesses nach statistischen Kriterien“

„Synthese polymerisierbarer Phosphanliganden“