Prof. Dr. Herrmann Hellriegel

Entdecker der Luftstickstoffbindung durch die Wurzelknöllchen der Leguminosen und Begründer des Wissenschaftsstandortes Bernburg

Stationen seines Lebens und Wirkens

Hermann Hellriegel wurde am 21. Oktober 1831 als Sohn eines Landwirtes in Mausitz bei Pegau (Sachsen) geboren. Die schulische Ausbildung absolvierte er auf der Fürstenschule in Grimma. Anschließend studierte er Chemie an der Land- und Forstwirtschaftlichen Akademie Tharandt.

Als Assistent des bekannten Agrikulturchemikers Julius Adolph Stöckardt vertiefte Hellriegel in Tharandt seine Kenntnisse der landwirtschaftlichen Chemie.
Zudem begleitete er seinen Lehrer auf Forschungs- und Studienreisen.

Im Jahr 1854 promovierte Hellriegel in Leipzig. In dieser Zeit begann er mit wissenschaftlichen Untersuchungen zur Pflanzenernährung auf der Basis der Methode der Sandkultur. Es folgte 1869 die Ernennung zum Professor. Von 1857 bis 1873 leitete Hellriegel die Landwirtschaftliche Versuchsstation Dahme/Mark.

1873 siedelte Hellriegel nach Bernburg über. In Anhalt wurde er als Wanderlehrer und landwirtschaftlicher Beirat der Regierung eingestellt.
1882 wurde Hellriegel Direktor der Herzoglichen Anhaltischen Landesversuchsstation in Bernburg. Seine Hauptaufgabe bestand darin, die Ernährung der Zuckerrübe und die Bekämpfung der „Rübenmüdigkeit“ zu untersuchen.

Als einer der bekanntesten Wissenschaftler seiner Zeit verstarb Hermann Hellriegel am 24. September 1895 in Bernburg.

Wichtigste Entdeckung

1886 entdeckte Hellriegel, dass die Leguminosen in der Lage sind, durch die Bildung von Wurzelknöllchen den freien Stickstoff der Luft aufzunehmen und zu verwerten.
Die Entdeckung dieses Prinzips der Stickstoffbindung durch die Wurzelknöllchen ist für die Wissenschaft und die landwirtschaftliche Praxis bis in die heutige Zeit von herausragender Bedeutung.