Nachhaltigkeit

Das KlimaPlanReal Projekt

KlimaPlanReal – Nachhaltige Transformationspfade zur Klimaneutralität mit Planungszellen und Reallaboren

Das im Oktober 2022 gestartete Projekt verfolgt das Ziel, Hochschulen in Sachsen-Anhalt auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen. Ausführlicher heißt das, wir erkunden Nachhaltige Transformationspfade zur Klimaneutralität mit Planungszellen und Reallaboren. Insgesamt fünf Hochschulen machen sich gemeinsam auf den Weg. Neben der Hochschule Anhalt sind die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Verbundkoordination), die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Hochschule Magdeburg-Stendal und die Hochschule Harz an Bord.

Im Projekt werden mit dem Fokus auf das Ziel der Klimaneutralität in der Organisation Hochschule sowohl transformations- als auch transformative Prozesse untersucht. In einer ersten Phase sollen statusgruppenübergreifende Hochschulklimaräte, angelehnt an die Methode der Planungszellen, durchgeführt werden. Diese erarbeiten, unterstützt durch Expert*innen(beiräte), die themenspezifische Inputs geben, Handlungsempfehlungen zum Erreichen der Klimaneutralität.

In den folgenden beiden Projektphasen werden an den einzelnen Hochschulen, begleitet von einem interdisziplinären und verwaltungsübergreifenden Transformationsteam, Empfehlungen in ersten Pilotprojekten umgesetzt. Dies erfolgt in Transferlaboren, angelehnt an den Reallaboransatz.

Der gesamte Prozess wird hochschulübergreifend evaluiert, um Hemmnisse und Potenziale für den Transformations- wie transformativen Prozess darstellen zu können. Am Ende des Projektes werden aus den Erkenntnissen Blaupausen für andere Hochschulen abgeleitet und in einem digitalen Best Practice Bericht zugänglich gemacht.

Weitere Informationen zum Projekt bietet die Projektwebseite der OVGU Magdeburg. https://www.klimaplanreal.ovgu.de/

 

Status Quo Analyse

In Vorbereitung des Hochschulklimarates sowie des Klimaplans wurde durch das Projektteam eine qualitative Analyse bisheriger Klimaschutzmaßnahmen an der Hochschule Anhalt erarbeitet. Diese beschreibt themenübergreifende Prozesse sowie konkrete Maßnahmen und Forschungsprojekte in den Themenbereichen Regenerativer Campus, Nachhaltige Pendel- und Geschäftsmobilität sowie Nachhaltige Ernährung und Beschaffung.

 

Hochschulklimaräte

Die Hochschulklimaräte erarbeiten für jede Hochschule, unterstützt durch Expert*innen, konkrete Handlungsempfehlungen zum Erreichen der Klimaneutralität. Dabei werden insbesondere die folgenden Themenfelder diskutiert: Pendel- und Dienstreisemobilität, regenerative Campusgestaltung (u.a. Energieeffizienz, Biodiversität), Ernährung und Beschaffung. Die Veranstaltung wird voraussichtlich 2 Tage umfassen und im Sommersemester 2023 stattfinden.

Eine besondere Eigenschaft dieses Gremiums ist, dass es nicht durch Wahl oder Ernennung entsteht, sondern die Teilnehmer durch ein Losverfahren ausgewählt werden. Hierbei dient das Konzept der Bürgerräte als Vorbild, bei denen die Mitglieder zufällig ausgewählt werden, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Der Gedanke dahinter ist, dass eine Vielzahl von Meinungen vertreten wird und die Vereinbarungen dieses Gremiums möglichst breit akzeptiert und mehrheitsfähig sind. Der Prozess der Bildung der Hochschulklimaräte wird durch den wissenschaftlichen Beirat des Projekts unterstützt. Ein Novum steht dabei bereits fest: Es wird eine paritätische Besetzung mit Studierenden geben, die die Hälfte des Gremiums stellen. Nach einem transparenten und gleichbleibenden Verfahren, begleitet durch eine professionelle Prozesssteuerung der Hochschulklimaräte, wurden die erarbeiteten Empfehlungen für Transformationsmaßnahmen in einem hochschulspezifischen Klimaplan mit Handlungsempfehlungen festgehalten.

Die hochschulöffentliche Übergabe des Klimaplans an die Hochschulleitung erfolgte am 15. November 2023.

 

Transferlabore

Im Projektnamen KlimaPlanReal steht „Real“ für die Umsetzung von zwei Maßnahmenvorschlägen aus dem Klimaplan des Hochschulklimarates im Rahmen von zwei Transferlaboren. Diese Transferlabore sollen Transformationsprozesse anstoßen und begleiten. Sie sind angelehnt an den Reallaboransatz. Sie sind charakterisiert durch einen Beitrag zu einer Nachhaltigkeitstransformation, Transdisziplinarität zwischen Wissenschaft und Praxis sowie zyklische Lernprozesse und Reflexivität.

 

Impactbewertung und Auswahl der Maßnahmen für die Transferlabore

Um geeignete Maßnahmenvorschläge des Klimaplans für die anstehenden Transferlabore auszuwählen, wurden diese hinsichtlich ihres Treibhausgasreduktionspotenzials, der voraussichtlichen Umsetzungskosten und -Dauer, ihrer Umsetzbarkeit innerhalb eines Transferlabors sowie weiterer Kriterien bewertet (Impactbewertung). Über diese Bewertung erfolgte eine Vorauswahl von sieben vielversprechenden Maßnahmen aus allen sechs Handlungsfeldern. Diese Auswahl wurde den Projektverbundpartnern sowie dem wissenschaftlichen Beirat vorgestellt und mit diesen diskutiert. Anschließend wurden die Umsetzungsmöglichkeiten auch mit Vertreterinnen der Hochschulleitung erörtert. Nach diesen notwendigen Abstimmungen konnten zwei Maßnahmenvorschläge für die Umsetzung in den Transferlaboren ausgewählt werden. Das erste Transferlabor nimmt den Maßnahmenvorschlag „Effiziente IT / Energieeinsparungen im Hochschulalltag“ aus dem Handlungsfeld Energie in den Fokus, um THG-Reduktionen zu erreichen und einen nachhaltigeren Umgang mit Geräten zu etablieren. Das zweite Transferlabor zur Maßnahme „Mehr artenreiche Blühwiesen und Bäume“ aus dem Handlungsfeld Biodiversität besitzt eine hohe Sichtbarkeit und soll zur Biodiversitätsförderung und Klimaanpassung von Campusgrünflächen der Hochschule Anhalt beitragen.

 

Weiterverfolgung der (anderen) KlimaPlan-Maßnahmen

Weitere realisierbare Maßnahmenvorschläge des Klimaplans wurden in den von der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit um Sabine Thalmann (Leiterin der Verwaltung) und Prof. Dr. Sabine Tischew (Vizepräsidentin für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit) erarbeiteten Maßnahmenplan zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie​​​​​​​ der Hochschule Anhalt integriert und werden nun sukzessive umgesetzt. Damit erreicht das KlimaPlanReal-Projekt eine Wirksamkeit über den geförderten Projektzeitraum hinaus und würdigt das Engagement der Mitglieder des Hochschulklimarates in besonderem Maße.