Projekt

Prof. Dr. Erik Arndt - Naturschutz und Landschaftsplanung Forschungsprojekt

Renaturierte Quellen im Nationalpark Harz

Quellen sind in Mitteleuropa meist eng begrenzte Lebensräume am Übergang zwischen Grundwasser und abfließenden Bächen. Durch abnehmende Grundwasserspiegel, Nitratbelastung der Böden, Verbauung und viele weitere Faktoren gehören Quellen im Allgemeinen zu den Lebensräumen, die heute in Anzahl und Qualität abnehmen.

Auf einem ehemaligen Skihang im Nationalpark Harz wurden im Jahr 2017 Entwässerungsrohre entfernt und damit Grundwasseraustritte wieder freigelegt sowie das Bett eines abfließenden Bach wiederhergestellt. Im Rahmen des hier vorgestellten Projektes erfolgt eine Untersuchung von Makrozoobenthos, um die Naturnähe der wieder entstandenen Quellen zu bewerten und mit den Daten nahegelegener weiterer Grundwasseraustritte zu vergleichen. Dafür stehen für die Vergleichsquellen auch Daten aus den Jahren 2013-2015 zur Verfügung.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich bereits kurz nach der Renaturierung eine große Zahl krenobionter sowie krenophiler (d. h. quelltypischer) Arten angesiedelt hat. Darunter befinden sich Grundwasserkrebse, die Alpenplanarie und mehrere quelltypische Köcherfliegen sowie weitere Insektenarten. Der neu entstandene Bachlauf und die renaturierten Quellen stellen nicht nur für einige gefährdete Arten wichtige Habitate dar, sondern auch Wanderkorridore für Kaltwasserarten, die sich in Folge der Erwärmung in höhere Gebirgslagen zurückziehen müssen.

Projektbetreuer:
Dipl.-Ing. Ottfried Wüstemann, Dr. Helke Gröger-Arndt, Prof. Dr. Erik Arndt

Projektbearbeiterin:
Jessica Bornstedt (B.Sc.)