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Atlas der Möglichkeiten

Inmitten des sich verändernden Stadtbildes, geprägt vom sogenannten Donut-Effekt, der die Innenstädte ausdünnt und Leerstand hinterlässt, haben die „Jungen Stadtmacher:innen“ der Hochschule Anhalt einen Weg gefunden, neues Leben in die Straßen von Dessau-Roßlau zu bringen. Ihr Projekt, der "Atlas der Möglichkeiten", wurde am 19. Oktober 2023 der Öffentlichkeit präsentiert und soll einen Schritt zur Revitalisierung der Innenstadt markieren.

Das Forschungsprojekt "Junge Stadtmacher:innen", initiiert im April 2023 von den Fachbereichen Architektur und Design der Hochschule Anhalt, ist Teil des Programms des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung für zukunftsfähige Innenstädte und Zentren. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Wirtschaft und Stadtplanung der Stadt Dessau-Roßlau sowie der NeuSTADT-Agentur haben die Studierenden Strategien entwickelt, um das städtische Leben in den Innenstadtstraßen wiederzubeleben.

Der im Sommersemester 2023 entstandene "Atlas der Möglichkeiten" präsentiert die Ergebnisse der Analysen, Referenzprojekte und Vorschläge der Jungen Stadtmacher:innen. Studierende der Fachbereiche Architektur, Facility Management und Geoinformation sowie Design haben daran gearbeitet, leerstehende und ungenutzte Räume in der Dessauer Innenstadt zu aktivieren. Ein Beispiel dieser Bemühungen ist das Projekt "mitte" in der Ferdinand-von-Schill-Straße 3.

Das "mitte" ist ein ehemaliger Blumenladen, der zu einem Raum der Möglichkeiten geworden ist. Hier werden aktivierende Formate getestet, und es dient als Plattform für den Dialog zwischen den Menschen und Akteur:innen in der Innenstadt. Es ist ein Ort, an dem Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Interessen zusammenkommen können, ohne zum Konsum gezwungen zu sein. Hier kann man einfach sein, sich entspannen und kreativ interagieren.

Das "mitte" wurde über zwei Monate hinweg zum Schauplatz verschiedener Veranstaltungen im Rahmen eines Pilot-Sommerprogramms. Jam Sessions, Reparaturtage, Ausstellungen, Filmabende und Gesprächsrunden fanden hier statt, organisiert in Zusammenarbeit mit lokalen Macher:innen wie dem Werkstattcafé, der Gruppe city.jam und Künstler:innen aus Dessau. Die hohe Besucherzahl und die positive Resonanz auf diese Veranstaltungen bestätigen die Ergebnisse der Befragungen im "Atlas der Möglichkeiten": Es besteht ein großer Bedarf an einladenden Orten zum Austauschen, Begegnen und einfach Sein in der Innenstadt.