Am 22. und 23. Juni fand die Auftaktveranstaltung des Projekts TEAM#UP an der Hochschule Anhalt statt. Vertreterinnen und Vertreter von 16 Projektpartnern aus Deutschland, Spanien, Norwegen und der Tschechischen Republik kamen am Campus Bernburg zusammen, um die gemeinsamen Arbeitsziele für die nächsten vier Jahre festzulegen. Mit dem TEAM#UP-Projekt zielen sie darauf ab, das Wissen und die Fähigkeiten im Bereich der ökologischen Renaturierung zu bündeln und zu erweitern, um vier internationale, vernetzte Centres of Vocational Excellence (CoVEs) zu etablieren. Die Hochschule Anhalt leitet das Gesamtprojekt und hat eine federführende Rolle bei der Entwicklung der Curricula und Module.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Versuchs- und Demonstrationsflächen der Hochschule Anhalt zu besichtigen und sich über konkrete Projekte und Aktivitäten zur ökologischen Renaturierung auszutauschen. „Mit diesem Projekt können wir das über mehrere Jahrzehnte gesammelte Wissen zur ökologischen Renaturierung gezielt in der beruflichen Praxis verankern“, sagt Professorin Anita Kirmer, Co-Projektleiterin und verantwortlich für die kooperative Modulentwicklung von „TEAM#UP - knowledge on ecological restoration to maximize benefits for nature and people“. In Sachsen-Anhalt liegt der Schwerpunkt auf der multifunktionalen Landnutzung in konventionellen landwirtschaftlichen Systemen, in enger Kooperation mit der Fachschule für Landwirtschaft in Haldensleben. Durch die Zusammenarbeit von berufsbildenden Schulen, Hochschul- und Forschungseinrichtungen sowie Branchenpartnern werden modernste Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der ökologischen Renaturierung für verschiedene Anwendungsbereiche bereitgestellt. Dazu gehört auch eine mehrsprachige Plattform mit frei zugänglichen Unterrichtsmaterialien und virtuell begehbaren Demonstrationsflächen. Teilnehmende der CoVEs lernen dabei u.a. artenreiche Blühflächen in ihrer Umgebung anzulegen und zu pflegen und diese mit Virtual-/Augmented Reality Technologien zu dokumentieren und damit saisonal unabhängig nutzbar zu machen.
"Die ökologische Renaturierung gewinnt angesichts der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften und auch mit dem geplanten Europäischen Gesetz zur Renaturierung europaweit immer mehr an Relevanz", betont Professor Markus Meyer, Projektleiter von TEAM#UP. "Allerdings fehlen in vielen europäischen Ländern spezifische Berufsbildungsprogramme in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Landschaftsbau, die die Naturschutzmaßnahmen umsetzen. Mit TEAM#UP möchten wir diese Lücke schließen und grüne Kompetenzen entwickeln, die den Absolventinnen und Absolventen grüner Berufe einen Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt verschaffen und neue Arbeitsfelder eröffnen." Die Auftaktveranstaltung an der Hochschule Anhalt war dafür der erste Schritt.