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FDP Dessau-Roßlau und FOUND IT! wollen regionales Startup-Ökosystem gemeinsam stärken

Als neuer Kooperationspartner unterstützt nun auch der Kreisverband der Freien Demokraten Dessau-Roßlau das Projekt „Smartes Gründen im ländlichen Raum“. Den Auftakt für die Kooperation bildete die virtuelle Veranstaltung mit dem Titel „Warum und wie in Startups investieren? Ein Erfahrungsbericht und Ratgeber für Unternehmer, Steuer- sowie Anlageberater“.

 Wie immer wieder festzustellen ist, findet Risikokapital aus der regionalen Unternehmerschaft im Vergleich zu den alten Bundesländern noch viel zu selten den Weg zu Startups. Um hier entgegenzusteuern haben sich die Freien Demokraten zum Ziel gesetzt, stärker zwischen der lokalen Wirtschaft und dem Gründerzentrum der Hochschule Anhalt zu vermitteln. 

 

„Wir sind an vielen Stellen mit sehr spannenden und erfolgreichen Unternehmen aus dem Mittelstand im engen Austausch. Wenn es aber um Innovationen und Zugang zur Hochschule geht, ist oft von einer großen Unbekannten die Rede.“

- Jörg Bernstein, Kreisvorsitzender der FDP Dessau-Roßlau und Mitglied im Landtag von Sachsen-Anhalt.

 

Als ersten Gesprächspartner für den Abend konnte Dr. Carsten Transfeld, Vorstand der Öhmi AG aus Magdeburg, gewonnen werden. Er investiert sowohl über die Öhmi AG, aber auch als Privatperson in junge Unternehmen. In seiner Eigenschaft als Vizepräsident der IHK Magdeburg hält er das Thema ebenfalls für relevant. Gleichzeitig plädiert er für ein unternehmerisches Klima in der Gesellschaft und damit verbunden für einen engeren Austausch mit gleichgesinnten Unternehmer:innen aus der Region. Ein möglicher Ansatz wäre für ihn die Gründung eines landesweiten Ablegers des Business Angel Netzwerk Deutschlands. 

Dies begrüßt auch Dr. Michael Ruoff, der als Hauptreferent in der Gesprächsrunde über die Auswahl von Startups und das letztendliche Beteiligungsprozedere informierte, aber auch die Voraussetzungen, Strukturen sowie Schutzmechanismen für Business Angel aufzeigte. Es gibt rund 7.500 aktive Business Angel in Deutschland, die sich zwar in regionalen Netzwerken zusammenschließen, aber einen Verband in Sachsen-Anhalt gäbe es noch nicht. 

Dr. Michael Ruoff ist Rechtsanwalt, Stadtvorsitzender der FDP München, Angel Investor sowie Partner bei Think.Health Ventures und GREENPEAK Partners. Er appelliert an die lokale Politik, sich stärker für eine Vernetzung zwischen Hochschule und regionalen Mittelstand einzusetzen. Dieser verfüge sowohl über unternehmerische Erfahrung als auch über notwendiges Risikokapital. „Gründungsideen schaffen neue Arbeitsplätze, dienen als Innovationsgeber und bieten bei einer Beteiligung wesentlich spannendere Renditen als viele andere Anlageprodukte,“ macht Ruoff deutlich. Auch mit Blick auf die bevorstehende Transformationsdekade sieht er großes Potential, das ausgerufene Ziel der Politik durch höhere Innovationsaktivitäten erreichen zu können.

Dass neben dem Zugang zu Startup-Ideen auch das Beteiligungsprozedere eine große Herausforderung darstellt, bestätigte Nora Büttner, Gründerin und Inhaberin einer Steuerkanzlei unter gleichem Namen. Kapital sei aus ihrer Sicht durchaus vorhanden, um auch für Startups zur Verfügung zu stehen. Jedoch sei das dazugehörige Know-how bei der Auswahl, Bewertung und dem Umgang mit einer Beteiligung noch zu rudimentär in der Region vorhanden. „Für mich war vor allem interessant und neu, in welcher Form sich Business Angels beteiligen. Ein sehr inspirierender Abend“, zog Büttner ihr Fazit. 

Dieser Meinung schloss sich die gesamte Runde an. Künftig soll ein regelmäßiger Austausch stattfinden mit dem Ziel, die Gründung eines regionalen Business Angel Verbandes mit weiteren Partner:innen aus Sachsen-Anhalt zu forcieren.