Aktuelles

Hochschule Anhalt startet Kooperation zur Startup-Förderung mit Stadtverwaltung und Stadtwerken Dessau

Stadtverwaltung, Stadtwerke und Hochschule Anhalt unterzeichnen Kooperationsvereinbarungen

Die Stadt Dessau-Roßlau und die Stadtwerke Dessau werden künftig beim Gründungsgeschehen aktiv als gemeinsame Kooperationspartner mit der Hochschule Anhalt zusammenarbeiten. Im Projekt „Smartes Gründen im ländlichen Raum“ übernimmt die Hochschule Anhalt dabei die zentrale Lenkungs- und Leitfunktion. Das Projekt ist Teil der Förderinitiative „EXIST-Potentiale“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). 

Das Zusammenwirken der Stadt Dessau-Roßlau mit der Hochschule Anhalt in diesem Vorhaben wird aktuell bereits sichtbar in der Bereitstellung von Monitoren an den Standorten Technologie- und Gründerzentrum in der Kühnauer Straße 24, im Berufsschulzentrum „Hugo Junkers“ und im Stadtwerke-Verwaltungsgebäude, Albrechtstraße 48. Die Touchscreens sind wichtige Zugangspunkte zum digitalen Gemeinschaftsbüro für Gründungen, welches bald für die Nutzerinnen und Nutzer zugänglich sein wird. 

„Die Wirtschaftsförderung wird dann in wöchentlich festgelegten Zeitfenstern für Gründer und Gründungsinteressierte für Beratungen virtuell zu kontaktieren sein“, erläutert Oberbürgermeister Dr. Robert Reck. Durch das digitale Beratungstool mit der Bezeichnung „Virtual-based Founders Incubator“ werden innovative Voraussetzungen und passende Rahmenbedingungen geschaffen, um Gründungsinteressierten den Zugang zum Thema Selbstständigkeit und eigenes Unternehmen zu erleichtern. Zudem können die Monitore als Werbefläche für Veranstaltungen genutzt werden. 

Die Kooperation der Stadt Dessau-Roßlau mit der Hochschule Anhalt war am 1. September 2021 per Beschlussvorlage im Stadtrat beschlossen worden.

Die Stadtwerke Dessau wollen ebenfalls gemeinsam mit der Hochschule Anhalt die Gründerkultur in der Region Dessau-Roßlau stärken. Auch sie schließen hierzu eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. „Im Wettbewerb der Regionen hat die Unterstützung junger Gründerteams eine entscheidende Bedeutung“, betont Stadtwerke-Geschäftsführer Dino Höll. „Wir bieten Beteiligungsoptionen und unterstützen StartUps als strategischer Investor in den Bereichen Energie, Wasser, Telekommunikation, Verkehr und Smart City Services für Endverbraucher oder für Organisationen wie Wohnungswirtschaft, Handel, Produktion, Stadt und Verwaltung. Damit investieren wir in den kreativen Nachwuchs unserer Region, geben Gründern eine Perspektive hier vor Ort und generieren gemeinsam konkreten Mehrwert für die Standortqualität. Deshalb ist die Förderung des regionalen Innovationspotenzials auch Teil unserer Stadtwerke-Strategie 2025.“ Erste Vereinbarungen konnten hierzu bereits getroffen werden. 

Für die persönliche Unterstützung junger Gründer haben die Stadtwerke ein Mentorenteam mit eigenen Fachleuten ins Leben gerufen. Die Experten verfügen über umfassende Erfahrungen in den Bereichen Projekt- und Qualitätsmanagement, Investitions- und Instandhaltungsstrategien, Versorgungskonzepte, Unternehmensentwicklung, Markt- und Wettbewerbsanalyse sowie Antriebstechnologien. So erhalten die Gründerteams unmittelbaren Zugang zu fachlichem Know How und profitieren vom umfassenden, überregionalen Netzwerk der Stadtwerke. Auf der StartUp-Plattform unter dvv-dessau.de  stellen sich die Mentoren vor, außerdem können hier interessierte StartUps über ein Kontaktformular direkt mit den Stadtwerken in Kontakt treten.

Zur konkreten Unterstützung für StartUps gehören beispielsweise Möglichkeiten der Praxiserprobung, Hospitationsmöglichkeiten, Fachvorträge und Führungen, die Nutzung unternehmenseigener Ressourcen oder auch Beteiligungsoptionen. Darüber hinaus wollen die Hochschule und Stadtwerke gemeinsame Gründerevents veranstalten. So ist auch eine zweite Auflage des Stadtwerke-Pitchdays zum Austausch von StartUp-Ideen geplant, der als digitales Meeting im vergangenen Jahr seine Premiere hatte. 

Die Hochschule Anhalt erweitert mit der Kooperation sowohl mit der Stadt Dessau-Roßlau als auch mit den Stadtwerken Dessau das Projekt „Smartes Gründen im ländlichen Raum“ im Rahmen der Förderinitiative „EXIST-Potentiale“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). 

„Die Hochschulregion Anhalt-Bitterfeld, Salzlandkreis und Dessau-Roßlau ist besonders stark durch ihre ländlichen Räume geprägt. Im Interesse unserer mutigen Gründerinnen und Gründer gilt es, die Aktivitäten aller Gründungsunterstützer weiter zusammenzuführen, um gemeinsam die Wirtschaftskraft und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region nachhaltig zu stärken“, so Hochschul-Präsident Prof. Dr. Jörg Bagdahn.

Jährlich werden ca. 400 bis 500 Studierende an der Hochschule Anhalt auf die Unternehmensgründung und -planung vorbereitet. Diese praxisorientierte Ausbildung wird vor allem vom FOUND IT! Gründerzentrum mit gründungsnahen Kursangeboten und Netzwerkveranstaltungen unterstützt. Allein im letzten Jahr veranstaltete FOUND IT! 22 Gründungs-events mit regionalen Investoren und Förderinstitutionen, unter anderem die Startup Safari Sachsen Anhalt mit rund 150 Teilnehmenden in Bernburg sowie einen hochschuleigenen Ideenwettbewerb, bei dem sich mehr als 50 Studierende einzeln oder als Team bewarben. 

Ziel des Projektes ist ein koordiniertes Gründungsnetzwerk mit regionalen und überregionalen Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik. In dem Netzwerk soll ein funktionierendes Gründerökosystem entstehen, um junge Leute mit unternehmerischen Ambitionen in der Region zu halten. 

Der Hochschule Anhalt wurde im Dezember 2019 eine Förderung in Höhe von 2 Millionen Euro für das Projekt „Smartes Gründen im ländlichen Raum“ zugesprochen. Die Projektlauf-zeit begann am 1. Mai 2020 und endet am 30. April 2024.