Naturschutz und Landschaftsplanung (B.Sc.)
Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung
Studienschwerpunkte
- Ökologie, Flora und Vegetation, Fauna
- Naturschutz und Landschaftsplanung
- Landschaftspflege und -gestaltung
- Verwaltungs-, Planungs- und Umweltrecht
- Landnutzung, Orts-, Regional- und Landesplanung
- Praktika und Projekte
Abschluss
Bachelor of Science
Fachbereich
Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung
Standort
Bernburg
Studiendauer
6 Semester
Studienbeginn
Wintersemester
Semesterbeitrag
96 Euro
Studienform
Vollzeitstudium
Unterrichtssprache
Deutsch
Credits
180
Akkreditierung
akkreditiert bis 30.09.2027
Bewerbungszeiträume
International Uni Assist15.03. – 15.09. (WiSe)
National SSC Portal15.05. – 15.09. (WiSe)
Studieninhalte und -ziele
Im Ergebnis des Studiums verfügen die Absolventinnen und Absolventen über Kompetenzen, um im Naturschutz zielgerichtete Strategien und Maßnahmen zu planen und umzusetzen. Sie besitzen fundierte Kenntnisse zu Pflanzen- und Tierarten, in der Ökologie sowie Vegetationskunde – in dieser Kombination ein Alleinstellungsmerkmal des Studiengangs in Deutschland. Sie können Daten integrativ verarbeiten und Bewertungen vornehmen sowie konkrete ziel- und umsetzungsorientierte Fachplanungen durchführen. Durch die breite Grundlagenausbildung in Kombination mit der Kenntnis landschaftsplanerischer Instrumente, rechtlicher Grundlagen sowie der Fähigkeit zur Verarbeitung von Daten mit Hilfe moderner Informationssysteme, bestehen sehr gute Einsatzmöglichkeiten der Absolventinnen und Absolventen in Naturschutzverwaltungen des Bundes und der Länder, in Großschutzgebieten (z.B. Nationalparks, Biosphärenreservate), in nationalen und internationalen Umwelt- und Naturschutzorganisationen, in Gutachter-, Planungs- und Ingenieurbüros, in Einrichtungen von Wissenschaft und Forschung sowie in Beratungsunternehmen und Fachabteilungen von Unternehmen.
Zulassungsvoraussetzungen
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Hochschulzugangsberechtigung
- Abitur, Fachhochschulreife oder ein als gleichwertig anerkannter Abschluss
- Berufliche Qualifikationen, die als Hochschulzugangsberechtigung anerkannt werden
- Studieren ohne Abitur
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Sprachkenntnisse Deutsch
Die Bachelorstudiengänge unserer Hochschule werden ausschließlich in deutscher Sprache unterrichtet.
Anerkannte deutsche Sprachzertifikate für internationale Bewerber:
- DSH2
- TestDaF-4xTDN4
- ggf. gleichwertige Sprachnachweise
Berufliche Perspektiven
Durch die breite ökologische, floristisch-vegetationskundliche sowie faunistische Ausbildung in Kombination mit der Kenntnis landschaftsplanerischer Instrumente, rechtlicher Grundlagen sowie der Fähigkeit zur Verarbeitung von Daten mit Hilfe moderner Informationssysteme bestehen gute Einsatzmöglichkeiten der Absolventinnen und Absolventen in folgenden Tätigkeitsbereichen:
- Naturschutzbehörden;
- Planungs- und Ingenieurbüros;
- Verwaltungseinrichtungen der Kommunen;
- Großschutzgebieten (z. B. Nationalparkverwaltungen);
- Einrichtungen von Wissenschaft und Forschung;
- nationalen und internationalen Umweltorganisationen und
- Naturschutzverbänden.
Fachspezifische Fragen
Beratungsangebot
Allgemeine Fragen
(nicht studiengangsspezifisch)Studien- und Prüfungsordnung
Naturschutz und Landschaftsplanung - Bachelor - Prüfungs- und Studienordnung 2013 i. d. F. von 2016
Modulhandbuch
Informationen zum Studium
Wer Naturschutz und Landschaftsplanung studiert, befasst sich mit der Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen. Gute Voraussetzungen hierfür bringen vor allem diejenigen mit, die sich bereits für den Naturschutz engagieren, Kenntnisse von Flora oder Fauna besitzen und sich generell zur Natur hingezogen fühlen.
Naturschutz und Landschaftsplanung ist eine vielfältige und zugleich herausfordernde Aufgabe. Sie beginnt bei der naturwissenschaftlichen Analyse der ökologischen Zusammenhänge, beinhaltet unter anderem die Planung und das Management von Schutzgebieten und erstreckt sich über die Entwicklung, Vernetzung und Pflege von Biotopen, die Durchführung artenschutzrechtlicher Prüfungen, die Erarbeitung von Artenhilfsprogrammen bis hin zur Umweltbildung und Umweltinformation.
Wer diese Aufgabe zum Beruf machen will, benötigt zuallererst fundierte ökologische Kenntnisse. Sie sind die Grundlage, um naturschutzrelevante Fragen kompetent bearbeiten zu können und damit ein wichtiger Teil dieses komplexen Studienganges. Zugleich lernen die Studierenden, die aktuelle Situation in der Natur mit geeigneten, wissenschaftlich fundierten Methoden zu erfassen. Sie erwerben das erforderliche Wissen, um Eingriffe in bestehende Ökosysteme in Hinblick auf deren Folgen sachkundig zu beurteilen. Sie entwickeln die notwendigen Fähigkeiten, um Maßnahmen zum Schutz, zur Entwicklung sowie zur Wiederherstellung der Natur zu planen und diese auch umzusetzen. Und nicht zuletzt lernen sie, mit den naturschutzrechtlichen Rahmenbedingungen umzugehen und moderne Technologien, wie beispielsweise geografische Informationssysteme anzuwenden.
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Ziele und Leitidee
Angesichts gestiegener Anforderungen an effiziente Naturschutzstrategien besteht ein erheblicher Bedarf an spezialisierten Fachkräften im Berufsfeld von Naturschutz und Landschaftsplanung. Naturschutzfachliche Planung und Umsetzung wirksamer Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen zur Erfüllung der Staatsaufgabe (Art. 20a GG) der Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen erfordern, auch in Anbetracht gestiegener internationaler Anforderungen (z.B. EU-Rahmengesetzgebung), qualifizierte Akteure, die in der Lage sind, die komplexen Aufgaben zum Schutz von Natur und Landschaft auf der Grundlage fundierter ökologischer Kenntnisse im Kontext der gesellschaftlichen Anforderungen zu bewältigen.
Konzeption und Ziele des Bachelor-Studienganges Naturschutz und Landschaftsplanung orientieren sich grundsätzlich an den Handlungsschritten und Erfordernissen des Naturschutzes. Voraussetzung für effektives Handeln im Naturschutz ist zunächst die naturwissenschaftliche Analyse der ökologischen Zusammenhänge. Die Vermittlung entsprechender Erfassungsmethoden und umfangreicher Kenntnisse von Arten und Lebensräumen sowie der einzelnen Landschaftsfaktoren (Boden, Wasser, Klima, Landschaftsbild) als auch des gesamten Landschaftsgefüges bilden daher einen ersten Ausbildungsschwerpunkt.
Die gewonnenen Daten müssen einer integrativen Auswertung und einer naturschutzfachlichen Bewertung unterzogen werden, um die konkreten Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege (u. a. Biotopentwicklung, -vernetzung und -pflege, Schutzgebietsplanung, -ausweisung und -management sowie Artenschutz) für den jeweiligen Raum definieren und planerisch umsetzen zu können.
Auch Eingriffsregelung, Erholungsvorsorge sowie Umweltbildung und -information gehören zu den Aufgaben eines umfassenden Naturschutzes, wie er durch § 1 des Bundesnaturschutzgesetzes bestimmt wird und sind deshalb ebenfalls wesentliche Studieninhalte. Um diese durchaus heterogenen Naturschutzziele zu verwirklichen, sind im Hinblick auf die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz zielgerichtete Strategien und konkret umsetzbare Maßnahmen zu entwickeln. Dazu sind fundierte Kenntnisse insbesondere auch der rechtlichen, planerischen und behördlichen Instrumente des Naturschutzvollzugs von entscheidender Bedeutung und bilden damit einen weiteren Studienschwerpunkt.
Der Naturschutz kann heute als zukunftsträchtiger Wachstumsfaktor angesehen werden. Insbesondere durch anspruchsvolle EU-rechtliche Vorgaben (z.B. FFH-Richtlinie, Wasserrahmen-Richtlinie) hat er in den letzten Jahren wesentliche Impulse erhalten. Durch die breite ökologische, floristisch-vegetationskundliche und faunistische Ausbildung in Kombination mit der Kenntnis landschaftsplanerischer Instrumente, rechtlicher Grundlagen sowie der Verarbeitung von Daten mit Hilfe moderner Informationssysteme werden die Absolventen des Studienganges in die Lage versetzt, Instrumente des Naturschutzes zielführend anzuwenden. Damit bestehen im In- und Ausland hervorragende Einsatzmöglichkeiten der Absolventinnen und Absolventen. -
Studieninhalte
Zentrale Studieninhalte sind die Vermittlung von
- fundierten ökologischen Kenntnissen,
- Erfassungsmethoden und umfangreicher Artenkenntnis,
- Befähigung zu Auswertung, naturschutzfachlicher Bewertung und (landschafts-) planerischer Kompetenz,
- (naturschutz-) rechtlichen Kenntnissen sowie
- Fähigkeiten zur Arbeit mit Geografischen Informationssystemen.
Die Studierenden werden befähigt, selbstständig u. a. folgende Aufgaben zu lösen:
- Naturschutzfachliche Kartierungen, Analysen und Bewertungen,
- Landschaftsplanerische Aufgaben (Landschaftsprogramm, Landschaftsrahmenplan, Landschaftsplan, Grünordnungsplan, Eingriffsregelung, UVP, SUP, FFH Managementplanung und -Verträglichkeitsprüfung etc.),
- Biotopverbund- und -vernetzungsplanungen,
- Schutzgebietsplanungen und -ausweisungsverfahren,
- Landschaftsmanagement,
- Arten- und Biotopschutzprogramme,
- Naturschutzfachliches Monitoring sowie
- Naturschutz- und Umweltbildung.
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Lehrmethoden
Bei der Erstellung der Prüfungs- und Studienordnung wurde auf ein ausgewogenes Konzept geachtet, das die Studierenden mit unterschiedlichen Studien- und Prüfungsformen vertraut macht.
Neben den klassischen Lehrformen wie Vorlesung, Seminar und Praktikum spielen studiengangsspezifisch botanische und zoologische Bestimmungsübungen, vegetationskundliche Geländeübungen, komplexe Geländepraktika und Exkursionen eine zentrale Rolle. Hinzu kommt eine umfangreiche Ausbildung im PC-Pool, insbesondere mit dem Ziel der Befähigung zur Arbeit mit Geographischen Informationssystemen.
Die studentische Projektarbeit dient sowohl der Qualifizierung zu selbstständiger Aufgabenlösung unter Anwendung der im Studium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten als auch der Befähigung zur Teamarbeit. In Projekten wird eine Teilnehmerstärke zwischen drei und fünf Studierenden angestrebt. -
Berufsfelder
Für Absolventinnen und Absolventen unseres Bachelor-Studienganges bestehen im In- und Ausland hervorragende Einsatzmöglichkeiten. Die praxisnahe Ausbildung sichert die ständige Rückkopplung zu den Erwartungen und Erfordernissen des Arbeitsmarktes und ermöglicht die zeitnahe Anpassung der Studieninhalte an die Anforderungen der Praxis.
Die Ehemaligenbefragung des Studienganges ergab ein sehr breites Einsatzgebiet der Absolventinnen und Absolventen. Tätigkeitsfelder nach Beendigung des Studiums sind unter anderem:- Naturschutzverwaltungen des Bundes und der Länder,
- Umweltämter,
- Naturschutzverbände,
- Gutachter-, Planungs- und Ingenieurbüros,
- nationale und internationale Umwelt- und Naturschutzorganisationen,
- Beratungsunternehmen/Umweltabteilungen verschiedener Unternehmen sowie
- Großschutzgebiete (z. B. Nationalparks, Biosphärenreservate).
Durch Praxis- oder Forschungskontakte kommt es regelmäßig im Semester zu Gastvorlesungen, die den Studierenden offen stehen und insbesondere von höheren Semestern gut besucht werden. Kolloquien zu Forschungsproblemen, Weiterbildungsseminare und der regelmäßig durchgeführte Tag der Forschung ermöglichen insbesondere höheren Semestern gute Vorbereitungen für ihre Abschlussarbeiten.
Nationale Kooperationspartner, mit denen eine besonders intensive Zusammenarbeit besteht, sind u. a.:- Landesamt für Umweltschutz LSA (Halle),
- Landesamt für Umwelt und Geologie Freistaat Sachsen (Dresden),
- Nationalpark Harz,
- Nationalpark Sächsische Schweiz,
- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe,
- Bundesamt für Naturschutz, insbesondere Außenstelle Leipzig mit der Abteilung Landschaftsplanung,
- Bundesumweltstiftung,
- Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V., insbesondere Arbeitskreis Landschaftsplanung, der Naturschutzbund Deutschland e.V.,
- NABU
- BUND
und darüber hinaus zahlreiche weitere Großschutzgebietsverwaltungen, Untere Naturschutzbehörden, Landschaftspflegeverbände etc.
Studienfachberaterin
Wiederherstellung und Pflege artenreicher Feldraine
Artenreiche und multifunktionale Erosionsschutzstreifen
Evaluierung mehrjähriger Wildpflanzenblühstreifen
Urbane Blühwiesen
Die internationale Ausrichtung
wird erreicht durch
- die Einbeziehung internationaler Aspekte in die Ausbildungsinhalte, wobei die EU (z.B. FFH-Richtlinie, Vogelschutz-RL, Wasserrahmen-RL, UVP- und SUP-RL) den Schwerpunkt bildet,
- naturschutzfachliche Auslandsexkursionen sowie
- internationale Forschungsprojekte unter Einbeziehung auch der Studierenden.
Bestehende Auslandbeziehungen des Studienganges
- Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein Irdning (Österreich) (seit 2004, Forschungskooperation / Ansprechpartner: Prof. Dr. Tischew, Dr. Kirmer)
- Parcul National Dodogled-Valea Cernei Baile Herculane (Rumänien) (seit 2004 Forschungskooperation, Projekt- und Abschlussarbeiten / Ansprechpartner: Prof. Dr. Tischew, Frau Dullau)
- University of South Bohemia, Faculty of Science, Ceské Budějovice (Tschechien) (seit 2009, Forschungskooperation / Ansprechpartner: Prof. Dr. Tischew, Dr. Kirmer)
- University of Malta, Faculty of Science, Department of Biology (seit 2010, Forschungskooperation, Abschlussarbeiten / Ansprechpartner: Prof. Dr. Arndt)
- University of Cyprus, Nicosia; Department of Environment (seit 2012, Forschungskooperation, Abschlussarbeiten / Ansprechpartner: Prof. Dr. Arndt)
- Red Sea Environmental Center, Dahab, Ägypten (seit 2012, Exkursionen, Auslandsstudium / Ansprechpartner: Dr. Zinner)
- University of Debrecen, Department of Ecology, Debrecen (Ungarn) (seit 2013, Forschungskooperation / Ansprechpartner: Prof. Dr. Tischew, Dr. Kirmer)
- Agricultural University of Iceland, Faculty of Environmental Sciences, Hvanneyri (Iceland) (seit 2014, Erasmus-Austausch, Forschungskooperation / Ansprechpartner: Prof. Dr. Tischew)
- Western Norway University of Applied Science Bergen, Department of Environmental Sciences, Sogndal (seit 2014, Erasmus-Austausch, Forschungskooperation / Ansprechpartner: Dr. Kirmer)
- Jan Evangelista Purkyne University, Faculty of Science und Faculty of Environment, Usti nab Labem (Tschechische Republik) (seit 2016, Projekt- und Abschlussarbeiten, Erasmus-Austausch, Exkursionen, Ansprechpartner: Prof. Dr. Matthias Pietsch, Herr Makala)
- University of Avignon, Mediterranean Institute for marine and terrestrial Biodiversity and Ecology, Avignon (Frankreich) (seit 2017, Forschungskooperation / Ansprechpartner: Prof. Dr. Tischew, Dr. Kirmer)
- Paris Lodron Universität Salzburg (Österreich) (seit 2018, Abschlussarbeiten, Promotion, Ansprechpartner: Prof. Dr. Matthias Pietsch)
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