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Die meisten Freundschaften bestehen noch heute

Ich kam ohne zu wissen, auf was ich mich einließ, und es wurden die besten Jahre.

Ich habe von 2008- 2013 an der Hochschule Anhalt in Bernburg Naturschutz und Landschaftsplanung studiert und ich muss sagen, dass das die schönste Zeit meines Lebens war.

Ich kam ohne zu wissen, auf was ich mich einließ, und es wurden die besten Jahre. Facebook war damals noch nicht so "in", und so kannte man einfach niemanden dort. Daten tauschten wir auf einem Stick, heute gibt es sicher auch Clouds dafür. Alles in allem war es noch sehr analog, besonders die kleine Bibliothek war sehr urig. Lediglich die Einschreibung war sehr denkwürdig: stundenlanges Anstehen vor dem Anmeldehaus, das war echt ein Marathon. Ich denke, dass ich damals 6 oder 7 Stunden gewartet habe. Aber so konnte man sich schon ein bisschen "beschnuppern".

Sehr schnell fand sich "mein" kleines Grüppchen, und wir haben wunderbare WG- Partys gefeiert. Ich habe erst im "rosa Haus" gewohnt, später dann in der Kastanienallee. Durch meine Tätigkeit im U-Boot und Ur-Werk lernte ich auch sehr schnell alle möglichen Leute kennen und habe das familiäre aber doch immer offene und weltgewandte Flair sehr geliebt. Es waren tolle Zeiten, Exkursionen haben wir gemacht, Gehölze bestimmt, damals noch mit Professor Felinks, die ja leider verstorben ist.

Die Hochschule Anhalt hat mein Leben geprägt und ich bin stolz, eine Absolventin dieser Hochschule zu sein.

Ganz besonders spannend fand ich auch die Ausstellung zu den Junkers- Werken und die Historie Strenzfelds. Einige ulkige Sachen sind mir darüber hinaus in Erinnerung geblieben: wo sonst gibt es schon eine "Bedürfnisanstalt", wie in Bernburg? Eindrucksvoll auch die Feierwut und Trinkfestigkeit der Landwirte, legendär die Feste, Druschfest usw. Immer war was los. Ich habe auch meinen Freund kennengelernt und mit ihm ein Kind bekommen. Hochschwanger hatte ich meine letzten Prüfungen, und die ersten Monate mit Kind verlebten wir auf dem Campus, als große Familie, jeder hat sich um jeden gekümmert, man war nie allein. Mein Sohn ist durch die Mensa gekrabbelt und hat die Frauen an der Essensausgabe verzaubert.

Es war eine wunderbare und großartige Zeit, und ich bin so dankbar um jeden Tag, den ich erleben durfte. Die meisten Freundschaften bestehen noch heute! Auch in traurigen Zeiten: eine Kommilitonin und Freundin verstarb unlängst viel zu früh an Krebs. Wir alle haben ihr die letzte Ehre erwiesen, sind aus allen Teilen Deutschlands zum traurigen Anlass angereist.

Auch fachlich tauschen wir uns noch aus - eine Bindung mit Fundament, dank der schönen Zeit.

Ich hoffe, dass es noch vielen anderen so geht. Die Hochschule Anhalt hat mein Leben geprägt und ich bin stolz, eine Absolventin dieser Hochschule zu sein.

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