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Drei Standorte, zehn Fachbereiche, 18 Studiengänge

Standorte mit Tradition

Dass Bernburg, Dessau und Köthen traditionell eine gute Adresse für die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft sind, zeigt die bewegte Geschichte der Hochschule Anhalt. Schon 1961 gab es in Bernburg als Vorgänger-Institution die Hochschule für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft. Und ein Jahrhundert zuvor forschte Hermann Hellriegel, als deutscher Agrikulturchemiker einer der renommiertesten Wissenschaftler seiner Zeit, schon auf diesen Äckern. In dieser Tradition konzentrierte sich die Ausrichtung in Bernburg auf die landwirtschaftlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Bereiche. In Köthen wechselten mehrfach die Vorgänger-Institutionen ihre Namen und den Status der Einrichtung, doch der Ausbildungsrichtung blieben sich alle Institutionen treu: Seit 130 Jahren werden in Köthen ingenieurwissenschaftliche Fachkräfte für die Berufswelt vorbereitet.

In Dessau wurde an die einst traditionsreiche Ausbildung des Bauhauses angeknüpft, die berühmte Baumeister und Architekten hervorgebracht hat. Die damals vereinbarten Schwerpunkte Bauen und Gestalten bilden bis heute das Gerüst des Standortes.

Neuaufbau im Dreiklang

  • 1992 Festrede der Stadt Dessau zur Gründung der Hochschule
    1992 Festrede der Stadt Dessau zur Gründung der Hochschule © Hochschule Anhalt / Klaus Heller
  • Professor Dr. Klaus Hertwig 1991 zu seiner Investitur © Archiv Hochschule Anhalt
  • 1992 Prof. Helmut Strehl - Gründungsdekan des Fachbereichs 3 in Dessau © Archiv Hochschule Anhalt
  • Professor Dr. Franz Kobold war 1991 Gründungsdekan am Standort Bernburg © Archiv Hochschule Anhalt

Gerade war die Gründung der Fachhochschule beschlossen, da fingen im Oktober 1991 auch schon die ersten 40 Fachhochschulstudierenden ihre Ausbildung an den Hochschulstandorten in Bernburg und Köthen an. Ein halbes Jahr später folgte Dessau mit 33 Studierenden. Professor Dr. Klaus Hertwig, Verfahrenstechniker aus der Technischen Hochschule Köthen, wurde zum Gründungsdirektor berufen. An seiner Seite: die Abteilungssprecher Professor Dr. Helmut Strehl für den Standort Dessau und Professor Dr. Franz Kobold für Bernburg. Ihre Aufgabe: Gründungsdekane für die zehn vorgesehenen Fachbereiche an den drei Standorten zu gewinnen, denn zügig sollte der Aufbau vorangehen. Es galt, Gremien aufzubauen und Mitglieder festzulegen. Zudem mussten Studien- und Prüfungsordnungen erarbeitet und Berufungen vorgenommen werden.

Zehn Fachbereiche, 18 Studiengänge

Nachdem die ersten Semester der Gründungsphase vergangen waren, zeigte sich der enorme Entwicklungsfortschritt. Zehn Fachbereiche boten nunmehr 18 Studiengänge an, 1800 Studierenden waren eingeschrieben. 46 Professorinnen und Professoren und eine ähnlich große Anzahl von Mitarbeitenden kümmerten sich um sie. Die Studiengänge Betriebswirtschaft, Maschinenbau und Elektrotechnik waren am stärksten nachgefragt. Heute studieren an der Hochschule Anhalt rund 7.500 Studierende in sieben Fachbereichen mit mehr als 80 Bachelor- und Masterstudiengängen.

Von Anfang an weltoffen

Schon an den Vorgänger-Institutionen zog es Studierende aus den Nachbarländern nach Anhalt. Der gute Ruf ging weit über die Grenzen hinaus. Im Jahre 1910 waren 619 Studenten in Köthen eingeschrieben, davon 180 Ausländer. Vor allem Russen aus dem Zarenreich, aber auch viele aus Skandinavien. Und jeder von ihnen kam mit einem anderen Kenntnisstand und Abitur, mit Spezialkursen wurden sie auf das Hochschulstudium vorbereitet.  Zudem musste jeder, der in Deutschland studieren wollte, die deutsche Sprache erlernen. Und so kam es, dass sich im Jahr 1991 nicht nur die Fachhochschule neu gründete, sondern zeitgleich mit ihr das Landesstudienkolleg der Hochschule Anhalt entstand. Das Kolleg bietet Studienbewerberinnen und -bewerben aus dem Ausland, deren Heimatabitur mit dem deutschen Abitur nicht vergleichbar ist, die erforderlichen Voraussetzungen für ein Studium in Deutschland an. In der Regel waren damals 150 Studierende pro Semester eingeschrieben. Sie kamen von weit her – aus Nigeria, Marokko, Indonesien, Polen, Chile, Kuba, Mexiko, den USA oder Japan.

Drei Jahrzehnte später haben sich die Studierenden am Kolleg vervierfacht. Jedes Jahr werden rund 600 junge Menschen aus über 114 Ländern weltweit auf ein Direktstudium in den Ausbildungsrichtungen Naturwissenschaft und Technik, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften und Wirtschaft vorbereitet. Auch die Hochschule Anhalt verzeichnet einen hohen Anteil von Studierenden aus dem Ausland. Aktuell sind es mehr als 2.000 internationale Studierende aus aller Welt. Die Hochschule Anhalt liegt damit über dem Bundesdurchschnitt.

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