Nachhaltigkeit im Studium

Nachhaltigkeit an der Hochschule Anhalt

Bis zum Jahr 2025 wollen wir die Studiengänge und Lehrformate durch die jeweiligen Fachbereiche so weiterentwickeln, dass sich die Lehrenden gemeinsam mit den Studierenden in allen Fachdisziplinen mit ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung auseinandersetzen. Dazu gehört u.a. die Beschäftigung mit innovativen Konzepten und Denkansätzen aus dem Bereich Nachhaltigkeit sowie die Förderung einer ethischen und politischen Bildung. Außerdem werden seit dem Sommersemester 2022 eine interdisziplinäre Ringvorlesung zum Thema nachhaltige Entwicklung angeboten und studentische Initiativen wie das Wurzelwerk gefördert.

 

Das Thema in den Fachbereichen

  • Fachbereich 1 - LOEL

    In den Studiengängen des Fachbereiches Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Das gilt sowohl für Veranstaltungen, die sich direkt mit dem Natur- und Umweltschutz beschäftigen, als auch für alle auf die Produktion von Lebens- und Futtermitteln sowie auf die Ernährungs- und Haushaltswissenschaften bezogenen Module. Darüber hinaus werden auf dem Campus in Bernburg in Zusammenarbeit mit der technischen Verwaltung verschiedene Pilotprojekte umgesetzt und betreut. Zu nennen sind Maßnahmen zum Artenschutz durch Einrichtung eines Insektenhotels sowie von Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse an Gebäuden. Die Planung und Umsetzung erfolgt dabei auch unter Einbeziehung engagierter Studierender der Initiativen „Wurzelwerk“ und der „Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Strenzfeld“ oder im Rahmen von studentischen Projektarbeiten. Außerdem gibt es Pilotprojekte für ein ökologisches Grünflächenmanagement durch Blühwiesen, für eine „Living Wall“ und für eine Agro-Photovoltaikanlage, die auf einer zugleich landwirtschaftlich genutzten Fläche betrieben wird.

    Fachbereich 1

  • Fachbereich 2 - WI

    Das Thema Nachhaltigkeit spielt in unserem Studienangebot sowohl konzeptionell als auch inhaltlich eine wichtige Rolle. Im Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft bieten wir seit 2020 einen Schwerpunkt „Nachhaltigkeitsmanagement und Compliance“ an. Die Bedeutung der Nachhaltigkeit wird auch bei der Konzeption des Modulangebots sichtbar. Bei der letztmaligen Reform der Bachelorstudiengänge Betriebswirtschaft, International Business und Wirtschaftsrecht wurden mehrere Module neu in das Curriculum aufgenommen, die sich vorrangig mit dem Nachhaltigkeit auseinandersetzen (z.B. Nachhaltige Unternehmensführung, Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement). In den betriebswirtschaftlichen Masterstudiengängen können die Studierenden z.B. das Modul Corporate Social Responsibility belegen. Aber auch in Modulen, die sich nicht primär der Nachhaltigkeit widmen, werden Nachhaltigkeitsaspekte kontextbezogen zwischen Lehrenden und Studierenden besprochen. Hinweise hierzu finden sich in den Modulhandbüchern bzw. in Projektangeboten, die jedes Semester neu konzipiert werden.

  • Fachbereich 3 - AFG

    Im Fachbereich 3, Architektur, Facility Management und Geoinformation ist Nachhaltigkeit in allen Studiengängen verankert und Bestandteil der Lehre. Für den Städtebau und die Gebäudeplanung wird jeweils bereits im Vorfeld innerhalb der Standortanalyse auf die natürlichen Ressourcen Bezug genommen. Der folgende Entwurf bewegt sich stehts im Spannungsfeld von Ökologischen, Ökonomischen und sozialen Aspekten, die erarbeitet, abgewägt und gewichtet werden. Die Studierenden werden an das Planen von Nullenergiehäusern und Energieplushäusern sowie die Energetische Sanierung des Bestandes herangeführt, um die Ziele der international vereinbarten Klimaschutzabkommen zukünftig erreichen zu können. Bereits im Entwurf, aber auch in der Projektsteuerung und im Management des Betriebes von Liegenschaften werden Lifecycle Analysen in Zukunft Standard bezüglich der eingesetzten Bau- und Betriebsmaterialien werden, so dass sowohl die sogenannte „graue Energie“ der Materialien für Erstellung, Transport und Einbau sowie die Langlebigkeit und die Verwendung in möglichst geschlossenen Stoffkreisläufen umfassend betrachtet werden. Neue Ansätze werden in der Forschung ausprobiert und in die Lehre integriert, wie z. B. die Suche nach nachhaltigen Ersatzstoffen im Trockenbau, Integration von Energiekonzepten in die Fassade, neue Erkundungsmethoden mittels Drohneneinsatz etc.

  • Fachbereich 4 - DES

    Unter Nachhaltigkeit im Design-Studium versteht man die Vermittlung von Kompetenzen für eine innovative, ästhetisch qualitative und zukunftsfähige Gestaltung von Produkten, Strategien und Konzepten. Neben der Vermittlung von berufsspezifischem und gestalterischem Wissen geht es um die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen unserer Zeit aus ökonomischer, ökologischer, technologischer und sozialer und kultureller Perspektive. Ziel ist es, bei den Studierenden als zukünftigen Akteuren ein langfristiges Bewusstsein und für die Zusammenhänge und Abhängigkeiten der Wertschöpfungskette zu verankern. Die gestalterische Verantwortung bei der Entwicklung von Produkten beinhaltet auch die Wertstoffzyklen der Fertigung, Distribution, Nutzungsphase bis hin zur Phase der Nachnutzung. Entsprechende Studien- und Forschungsprojekte haben einen stetig wachsenden Anteil im Themenkanon des FB Design.

    Beispiele

    1. Gestaltung ReUse von Material (Nachhaltige Projekte in der Lehre)

    Grundlagenlehre, Künstlerisch-experimentelle Gestaltung Prof. Katrin Günther und Grundlagen der Visualisierung Prof. Mathias Jüsche, WS 21/22 - WS22/23

    2. Wandbild 04 und Wandbild 01 (ein Kurzprojekt im Bachelor)

    Projekttitel: „KEX Wandbild“

    3. Gestaltung der Sanitärräume im Lyzeum (ein Projekt im Bachelor)

    Winter-/Sommersemester 2021/22, Projekttitel: „Kann das Neu ?“

  • Fachbereich 5 - INS

    Nachhaltigkeit spielt am Fachbereich Informatik und Sprachen im Kontext von Forschung, Lehre und IT-Infrastruktur eine wichtige Rolle. Unsere Aktivitäten sind zugleich ein Abbild von Potenzial und Erwartungen im Spannungsfeld von IT und Nachhaltigkeit. 

    So kooperieren die Lehrenden und Forschenden etwa mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), dem Umweltbundesamt (UBA) oder dem deutschen Lithium-Institut (ITEL). Die Projekte befassen sich mit der Entwicklung und Nutzung von Data Science und KI-Anwendungen für die Verarbeitung und Analyse von Umweltdaten (wie z.B. Wasserproben aus Trinkwasser-Reservoirs), dem Monitoring von Schäden an Photovoltaikanlagen sowie der Erforschung nachhaltiger, zirkulärer Lithium-Wertschöpfungsketten und nachhaltiger, smarter Textilien. 

    Auch in der Lehre am Fachbereich wird das Thema Nachhaltigkeit bereits adressiert. So waren Studierende aus den Studienrichtungen Informatik und Softwarelokalisierung im Modul Mediengestaltung gefordert, in Arbeitsgruppen Ideen zur Gestaltung von Printmedien im thematischen Rahmen „Die Hochschule Anhalt soll klimaneutral werden“ zu entwickeln. Aktuell entwickeln die Lehrenden ein Konzept, um Nachhaltigkeit umfassender in der Lehre zu verankern, denn der IT-Nachwuchs muss Nachhaltigkeitsaspekte verstanden haben, um im Fachgebiet entsprechend agieren zu können.

    Im Bereich der IT-Infrastruktur verfolgt der Fachbereich das Ziel, die vorhandenen Rechenkapazitäten (CPU- und GPU-Server) gemeinsam für Anwendungen zu nutzen, die Ressourcen dynamisch nach Bedarf anzupassen und die Energieeffizienz der IT-Prozesse weiter zu verbessern. Virtualisierung sowie Containerisierung finden hier zur Ausführung der vielfältigen Software-Anwendungen aus Lehre und Forschung Einsatz. 

    Nicht zu vergessen eine vermeintliche Randnotiz: Im Rahmen der Umbaumaßnahmen des Köthener Ratke-Gebäudes, in dem der Fachbereich beheimatet ist, wurde der Nistplatz von Turmfalken geschützt und erhalten. Eine Wildkamera ermöglicht nun die Beobachtung der Falkenfamilie. 

  • Fachbereich 6 - EMW

    Die Transformation unserer Gesellschaft auf ein nachhaltiges Wirtschaften benötigt neue technische Lösungen in vielen Bereichen. Als Beispiele seien hier nur regenerative Strom- und Wärmeerzeugung, Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und alternative Antriebe für die Verkehrswende genannt. Zur Entwicklung und Implementierung dieser neuen technischen Lösungen werden Wissen und Kenntnisse aus allen Bereichen der Ingenieurswissenschaften benötigt, insbesondere aus den Grundlagenfächern Maschinenbau, Elektro- und Informationstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen. Durch ein Studium einer Ingenieurwissenschaft werden junge Menschen in die Lage versetzt, die technischen Voraussetzungen für die Energie- und Nachhaltigkeitswende zu schaffen. Windenergie und Photovoltaik werden die Grundpfeiler einer regenerativen Energieversorgung der Menschheit darstellen. Hier bietet der Fachbereich einen dedizierten internationalen Masterstudiengang „Photovoltaics Engineering Science“ an, der zur Berufstätigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Photovoltaik qualifiziert.

     

  • Fachbereich 7 - BWP

    „Ein verantwortungsvoller Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen ist maßgeblicher Gegenstand der im Fachbereich 7 durchgeführten Forschungsarbeiten und der angebotenen Studiengänge. Diese lassen sich unter dem Begriff „Life Science Engineering“ zusammenfassen und gliedern sich in die Vertiefungen Biotechnologie, Lebensmitteltechnologie, Pharmatechnik und Verfahrenstechnik. Die Studiengänge bilden die technologischen Transformationsprozesse unserer Gesellschaft gut ab, da hier grundlegende Fragestellungen wie z.B. der Wandel der Ressourcen von den fossilen auf die nachwachsenden Rohstoffe und die Herausforderungen der Energie- und Wärmewende behandelt werden. Auf die Bachelorstudiengänge aufbauend, bietet der Fachbereich 7 weiterführende Masterstudiengänge an. Der Studiengang Nachhaltige Energie- und Prozesstechnik bezieht sich hierbei explizit auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Energieversorgung und der Stoffwandlungsprozesse.“