Projekt

Prof. Dr. Erik Arndt - Naturschutz und Landschaftsplanung Forschungsprojekt

Dungkäfer als Indikatoren für Management von Heidegebieten

Naturschutzorientierte Beweidung mit großen Weidegängern (Hirsche, "Wildrinder", "Wildpferde") ist ein aktueller Managementansatz für Grünland-, Heide- aber auch Waldökosysteme. Die Beweidung ausgedehnter Flächen mit großen Weidegängern unter weitgehend natürlichen Bedingungen zieht eine artenreiche Fauna von Dungkäfern nach sich, die eine wichtige ökologische Funktion haben: die Umsetzung der von den Huftieren abgesetzten Exkremente. Die Struktur dieser Dungkäfergemeinschaften besitzt eine hohe Indikatorfunktion, die bei Planung sowie Evaluierung von naturschutzorientierter Beweidung oder für das Management von Großschutzgebieten (v.a. Nationalparke und Biosphärenreservate) genutzt werden kann. Allerdings gibt es noch Kenntnislücken bezüglich der Käfergemeinschaften; die im Rahmen des Projektes geschlossen werden sollen. Insgesamt sind 14 Institutionen und Arbeitsgruppen aus Deutschland und Polen am Projekt beteiligt.

Unser Teilprojekt befasst sich mit Käfern am Dung wild lebender Pferde in der Oranienbaumer Heide. Dabei werden zunächst systematisch Kotproben der Koniks und korrespondierende Umweltparameter zu Mikroklima, Vegetationsstruktur und Kronenschluss der Gehölze erfasst. Die Kotproben werden auf die Besiedlung mit Dungkäfern untersucht. Aus den Daten leiten sich saisonale, räumliche, mikrohabitat- sowie klimabezogene Unterschiede der Käfergemeinschaften ab. Diese Daten bilden die Grundlagen für die Evaluierung von Managementmaßnahmen mit Großherbivoren. Es wird auch möglich sein, Haustierbeweidung vs. Wildtierbeweidung zu vergleichen und Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Skarabaeiden-Arten abzuleiten.

Projektbearbeiterin: Vanessa Hanecke (Bsc.)
Projektpartner: Dr. J. Buse (Koordinator des Gesamtprojekts; NP Schwarzwald)
Projektlaufzeit: 2017/2018

Kooperationspartner: DBU Naturerbe GmbH (Flächeneigentümer); Primigenius gGmbH (Flächenbewirtschafter)
Gefördert durch: Heinz Sielmann Stiftung