Projekt

Meike Förster-Brdek Semesterarbeit

Gesundes Essen und Geschmack

Pilotstudie zur impliziten Einstellung "gesund = schmeckt nicht" bezogen auf Vollkornbrot

Ausgangsbasis der vorliegenden Arbeit sind Studienergebnisse zu der impliziten Einstellung „ungesund= schmackhaft“, die zeigen, dass beim Essen von „ungesunden“ Lebensmitteln mehr positive Geschmacks- und Belohnungseffekte erwartet und auch empfunden werden als beim Verzehr von „gesunden“ Lebensmitteln. Eine andere Studie belegt, dass eine geschmacksbetonende Bezeichnung sich positiv auf die Essenswahl für Gemüsegerichte auswirken kann.

Ziel der vorliegenden Pilotstudie war es, Anhaltspunkte zu gewinnen, ob vergleichbare Effekte beim Brotverzehr wirken könnten. Die Ballaststoffzufuhr liegt bei der Mehrheit der Deutschen unter dem empfohlenen Wert. Vollkornbrot als Lieferant von Ballaststoffen hat laut Absatzstatistik nur einen geringen Anteil beim Brotverkauf. Mit einer Onlineumfrage wurden Daten einer kleinen Stichprobe(N = 38) erhoben und deskriptiv analysiert. Es wurden Fragen zu Einstellungen, Kaufkriterien bei Brot und Konnotationen für Vollkornbrot gestellt. Verschiedene bebilderte Brote waren in vier Präsentationen bzgl. Aussehen, Geschmack und Kaufentscheid zu bewerten. Neben dem Grundnahrungsmittel Brot, wurde am Ende als virtuelle Belohnung ein Schokokonfekt in gesünderer und ungesünderer Variante zur Auswahl gestellt.

Für die Teilnehmer ist der Geschmack ein wichtiges Kaufkriterium beim Brotkauf, gleichzeitig wird Vollkornbrot von der Mehrheit als „gesund“ angesehen. In der Stichprobe ist weder eine explizite Zustimmung zu „guter Geschmack und gesundes Essen widersprechen sich“ stark vertreten noch zeigt sich eine solche Einstellung bei den Bewertungen der präsentierten Brote. Die gewählten geschmacksbetonenden Benennungen haben keine positive Wirkung auf Geschmackseinschätzung oder Kaufentscheid. Auch beim Genussmittel Schokokonfekt wählt die Stichprobe nicht die angebotene ungesündere Variante.

Neben methodischen Unterschieden werden die Stichprobenzusammensetzung sowie unterschiedliche Erfahrungsschätze bei den Teilnehmern als mögliche Gründe für die abweichenden Ergebnisse vermutet.

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