Projekt

Prof. Dr. Heiko Scholz - Landwirtschaft Forschungsprojekt

Stickstoff-Effizienz bei Nutztieren

Die europäische Landwirtschaft ist bestrebt, die Effizienz des Einsatzes an Ressourcen (zum Beispiel Stickstoff, aber auch Energie) weiter zu optimieren, um die Produktionskosten und mögliche Umweltbelastungen weiter zu reduzieren. Um die Stickstoff-Effizienz aus landwirtschaftlicher als auch umweltpolitischer Sicht be-schreiben zu können, verwendet die OECD einen Agrar-Umwelt-Indikator, der auf einer Betrachtung des Inputs und des Outputs basiert (BRENTRUP und PALLIERE, 2010). So werden im Ackerbau bei Raps und Getreide mittlere Raten der Umwand-lung von gedüngtem Strickstoff zu den N-Ertrag der Kulturen zwischen 65 % und 87 % angegeben (DUBOIS et al., 2012). Dagegen können bei den landwirt-schaftlichen Nutztieren sehr differenzierte und geringere Effizienten ermittelt werden (FLACHOWSKI et al., 2008; MENZI, 2008).

Untersuchungen an der LLG Iden zeigen eine Futter-Stickstoff-Umsetzung bei hochleistenden Milchkühen zwischen 35 % und 38 % in Abhängigkeit vom Rohproteinträger in den vorgelegten Totalen Mischrationen (ENGELHARD, 2013). Sie können dabei sogar teilweise eine Futter-N-Ausnutzung von mehr als 40 % im ersten Drittel der Laktation ermitteln, wobei hier immer die negative Energiebilanz zu beachten sein sollte. In der Mutterkuhhaltung und der Schafhaltung als flächen-extensives Tierhaltungsverfahren kommt für die Kalkulationen der Emissionen noch hinzu, dass durch den „doppelten Transfor¬mations-Verlust“ oder die sogenannte „Doppelveredlung“ (Weidefutter zu Milch und Milch zu Kalbfleisch) auf dann 2 Ebenen die Emissionen zu bewerten sind (DÄMMGEN et al., 2015). In den eigenen Untersuchungen (SCHOLZ, 2017; MEISSNER, 2017) wurde eine N-Effizienz der Mutterkühe von 8 % bis 12 % ermittelt.

Im Rahmen der zahlreichen Projekte zur Effizienz des Stickstoffs in der Nutztierhaltung konnten bisher einige Projekt- und Bachelor- sowie Masterarbeiten abgeschlossen werden. Derzeit sind noch weitere Arbeiten in Bearbeitung, um neben der N-Effizienz der Tiere auch die Zusammenhänge von Bodenqualität und dem Aufwuchs als Futter besser beschreiben zu können.