Das „Haiti“ Projekt, Haiti 2018
Projektdetails
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Hintergrund des Projekts
Der Karibikstaat Haiti ist das ärmste Land in der westlichen Hemisphäre. Der erste unabhängige Staat Lateinamerikas wird von regelmäßigen Hurrikans und starken Erdbeben heimgesucht. Darüber hinaus beeinträchtigen unstabile und massiv korrupte Regierungen den Aufbau einer zufriedenstellenden Infrastruktur erheblich.
Die südlich der Hauptstadt Port-au-Prince gelegene Kleinstadt Jacmel steht als Beispiel für die schlimme Lage in Haiti. 2010 erschütterte hier ein sehr starkes Erdbeben die Region. In Folge dessen zogen viele der Einwohner aus ihren zerstörten Häusern in die Außenbezirke von Jacmel, um in eigentlich für eine temporäre Zeit geplante Zelte und Baracken unterzukommen
In den so in kürzester Zeit entstandenen Vororten gibt es bis heute keine medizinische Infrastruktur.
In Kooperation mit dem Verein „Haiti-Nothilfe e.V.“ entschlossen sich die Studierenden der Hochschule Anhalt auf dem Grundstück des von dem Verein gegründeten Waisenhaus FMCS (Foundation „Make Children Smile“) eine Krankenstation für die dortige Nachbarschaft zu errichten.
Besonderheit bei diesem Projekt war es, Kinder und Jugendliche des Waisenhauses in die Bauabläufe einzubinden. Da es auch in Haiti kein Ausbildungssystem gibt, nahmen die jungen Menschen das Angebot zur Aneignung von handwerklichen Fähigkeiten liebend gern an. So halfen sie bei dem Mischen von Mörtel und Beton, beim Mauern und Streichen von Wänden oder während der Herstellung des Ringankers. Sogar an detaillierten Holzbauarbeiten waren sie sehr interessiert. So setzten die Jugendlichen ihre erlernten Fähigkeiten im Laufe des Projektes beim Bau von Möbeln ein.
Die Unterhaltung eines Waisenhauses wird naturgemäß von hohen Kosten begleitet. Um eine kleine alternative Unterstützung zu bieten, errichteten die Projektteilnehmer zudem einen Schulgarten für den Anbau von Obst und Gemüse sowie ein Hühnergehege für eine ergänzte Ernährung.
Grundlegend zeichnete sich dieses Projekt vor allem in der großartigen Zusammenarbeit nicht nur untereinander, sondern auch zwischen den An- und Bewohnern des Waisenhauses und des studentischen Projektteams aus. -
Eckdaten
Projektziel
Finanzierung, Planung und Bau einer Krankenstation
Bauumfang
Bruttogrundfläche: 200,1 m²
Nettonutzfläche: 174,3 m²
Gebäudehöhe: 3,40 m ü.RFB
Zeitliche Bedingungen
Planungsphase: 25 Monate (10/2015 – 11/2017)
Bauphase: 4 Monate (12/2017 – 03/2018)
Finanzielle Bedingungen
Gesamtkosten: 101.279,47 € (100%)
Baukosten: 67.075,83 € (66,2%)
Nebenkosten: 34.203,64 € (33,8%)
Anteil Studenten: 5.600,00 € (5,5%)
Anteil Hochschule: 28.103,64 € (27,8%)
Anteil Privatspenden: 10.590,83 € (10,5%)
Anteil Firmenspenden: 17.800,00 € (17,6%)
Anteil Spenden aus Vereinen, Stiftungen: 24.410,75 € (24,1%)
Anteil studentische Veranstaltungen: 14.774,25 € (14,6%)
Organisation
Interdisziplinarität: Architektur, Design und Facility Management
Teilnehmer Planungsphase: 19 Studierende
Teilnehmer Bauphase: 15 Studierende
Projektbetreuung
Projektleitung: Prof. Dr. Claus Dießenbacher
Projektkoordination: B.A. Michael Bieler
Organisation, Entwurf, Planung, Ausführung: Cand.-Arch. Canan Yildiz
Tragwerk, Statik: Dipl. Ing. Susanne Herz
Projektvorbereitung, Entwurf, Planung: Dipl. -Ing. Beeke Bartelt
Vernetzung
Mirador e.V., Haiti-Not-Hilfe e.V., Sto-Stiftung, Soroptimist International Deutschland -
Das studentische Team
Fachrichtung Architektur
Tobias Rümmler, Maria-Luisa Günther, Marcel Kahmann, Canan Yildiz
Christopher Jakobasch, Markus Passeck, Konstantin Hofmann
Deyong Shen, Natalia Cieslik, Nathalie Feist
Clara Trost, Lukas Bachsoliani, Anne Haberland
Zhao Lingyue, Caspar-Konrad Haase, Philipp Gribl
Fachrichtung Design
Julia Roder, Julia Mendrok, Linda Schulze
Fachrichtung Facility Management
Michael Arens