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An der Hochschule Anhalt führt ein neuer Weg zur Professur

Der Weg zu einer Professur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften ist für jede und jeden von höchst unterschiedlicher Natur. Neben einer wissenschaftlichen Expertise sind Praxiserfahrungen unumgänglich. An der Hochschule Anhalt bietet ein neuartiges Tandem-Modell geeigneten Promovierten zeitgleich diese duale Qualifikation. Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler sind die ersten, die mit dem neuartigen Modell den Weg zur Professur einschlagen. Kathrin Gnoth und Arne Goedecke sind seit April 2022 an der Hochschule Anhalt tätig und sammeln zeitgleich zu je 50 Prozent bei einem Praxispartner wertvolle Berufserfahrung. Mit dem Tandem-Modell werden sie perfekt für die Laufbahn einer Professur vorbereitet. 

Kathrin Gnoth ist promovierte Biologin und seit 2014 am Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) tätig. Am Fachbereich Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik der Hochschule Anhalt erforscht sie die Entwicklungen von bestimmten Enzymen. Darüber hinaus betreut sie den englischsprachigen Masterstudiengang „Molecular Biotechnology“. Über das Tandem-Angebot kann Kathrin Gnoth ihre Forschung am IZI zu Proteinwirkstoffen zur Behandlung von Amyloidosen und Krebserkrankungen fortsetzen. Die Wissenschaftlerin freut sich auf die neuen Herausforderungen, die insbesondere die Lehre sowie die Labortätigkeit an der Hochschule Anhalt mit sich bringen.

Arne Goedecke, bereits seit Beginn seines Maschinenbaustudiums an der Hochschule Anhalt, knüpft am Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen an seine Forschungsfragen aus seiner kürzlich abgeschlossenen Dissertation an: Instandhaltungs- und Überwachungswerkzeuge in der allgemeinen Strukturmechanik. Darüber hinaus lehrt er Technische Mechanik. Als Praxispartner fungiert das auf Statik spezialisierte Ingenieurbüro Paschke GmbH. Arne Goedecke blickt gespannt auf die Weiterführung seiner Lehr- und Forschungstätigkeiten an der Hochschule Anhalt sowie auf die Herausforderungen bei einem in der Region ansässigen kleinen mittelständischen Unternehmen.

Aufgesetzt wurde das Tandem-Modell vor dem Hintergrund, dass bis 2027 gut 35 Prozent der Professuren an der Hochschule Anhalt neu besetzt werden. Ein hoher Bedarf an geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zeichnet sich besonders in MINT-Fächern ab. Die Tandem-Stellen, von denen 2023 vier weitere Stellen ausgeschrieben werden, haben das Ziel, geeignete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler frühzeitig an die Hochschule zu binden. 

Finanziert werden die Stellen über das Bund-Länder-Programm „FH Personal“, in dessen Rahmen die Hochschule Anhalt zusammen mit den Hochschulen Magdeburg-Stendal, Merseburg und Harz von 2021 bis 2027 das Center of Advanced Scientific Education (CASE) aufbaut.