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Auswirkungen des demografischen Wandels für den ländlichen Raum

Hochschule Anhalt (FH) untersucht Anpassungsstrategien

Am Mittwoch, dem 16. Juli 2008 findet um 8:30 Uhr die Unterzeichnung eines Vertrages für ein Forschungsprojekt zwischen der Regionalen Planungsgemeinschaft Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg und der Hochschule Anhalt (FH) im Rathaus Dessau statt. Unterzeichnet wird der Vertrag von Klemens Koschig, Oberbürgermeister der Stadt Dessau und Vorsitzender der Planungsgemeinschaft, und Prof. Dr. Dieter Orzessek, Präsident der Hochschule Anhalt (FH). 

Die Regionale Planungsgemeinschaft Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg und die Geoinformatik-Professoren der Hochschule Anhalt (FH), Prof. Dr. Lothar Koppers und Prof. Dr. Holger Baumann, werden ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Untersuchung der Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Infrastruktur im ländlichen Raum erarbeiten. Das Forschungsprojekt ist Teil des vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderten Modellvorhabens "Demografischer Wandel - Zukunftsgestaltung der Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen".

Die Veränderung der Altersstruktur in unserer Gesellschaft, bedingt durch niedrigere Geburtenraten und höhere Lebenserwartung sowie Weg- und Zuzug, wird ein immer zentraleres Thema. Bisherige Untersuchungen zum demografischen Wandel beschäftigen sich vorrangig mit größeren Gemeinden oder Städten. Im Rahmen des Modellprojektes DemoGRID sollen die Auswirkungen auf den ländlichen Raum in den beiden Gebieten Südliches Anhalt und Stadt Jessen (Elster) untersucht werden. Dabei werden die Bevölkerungsstruktur analysiert, Projektionen bis zum Jahr 2025 entwickelt und Strategien für die Bewältigung des Wandels vorgeschlagen. Besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf die Entwicklung von Indikatoren für den Wohnungsleerstand sowie Fragen des Ausbaus und der Nutzung der kommunalen Infrastruktur wie z. B. Abwasserentsorgungssysteme und Straßen.

Untersucht wird ein Gesamtdatenbestand von ca. 30.000 Einwohnern, fast 10.000 Adressen und eine Gesamtfläche von 50.000 Hektar. Die Aufnahme der Daten und die Verarbeitung erfolgt anonym anhand eines geografischen Informationssystems (GIS). Dieses ist ein wesentlicher Bestandteil im Studiengang Geoinformatik am Standort Dessau der Hochschule Anhalt (FH).

Die Unterzeichnung findet im Dienstzimmer des Oberbürgermeisters im Rathaus Dessau statt.