Aktuelles

BAU München 2023 - Dessauer Studierende gewinnen Wettbewerb „Studenten | Gestalten | Zukunft“

  • Auszeichnung der Preisträger auf der Messe München v.l.: Lee Jia Yee, Erin Kong Shue Men, Sylvester Ch NG Ying, Win Shen Tay, Prof. Nadja Häupl
  • Die Markthallen
  • „The Strip“
  • Veranstaltungshalle in historischer Markthalle
  • Raum für Startup-Unternehmen
  • Kommunikationszone in der Verbindungshalle
  • Der Aussichtspark

Große Freude am Freitagabend bei den aus Malaysia stammenden Studierenden der Hochschule Anhalt auf der BAU in München, Deutschlands größter Baumesse. Traditionell führt dort im Rahmen ihres Hochschultages die Bundesvereinigung Altbauerneuerung e.V. (BAKA) in einer öffentlichen Veranstaltung die Präsentation und Jurierung des Studierendenwettbewerbs "Studenten | Gestalten | Zukunft" durch, der unter der Schirmherrschaft von Bundesbauministerin Clara Geywitz steht.

Nach einer Vorauswahl durch die BAKA präsentierten 10 Teams von Universitäten und Hochschulen aus ganz Deutschland Semesterarbeiten, die sich in besonderer Weise an Aspekten des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit orientieren. Darunter das Team aus Dessau, das eingeführt von Prof. Nadja Häupl ihren Beitrag unter dem Titel "A productive neighbourhood - Revitalisierung des Schlachthofareals in Halle (Saale)" vorstellte. Den fand die hochkarätig besetzte Fachjury am Überzeugendsten und erkannte ihm den 1.Preis in diesem renommierten Wettbewerb zu.

Im Entwurfsstudio von Prof. Ralf Niebergall am DIA, dem Internationalen Masterstudiengang "Architecture" der Hochschule Anhalt beschäftigten sich die Studierenden mit dem seit langem brachliegenden Schlachthofgelände im Osten von Halle. Dabei stand der Erhalt der schönen Industriearchitektur der denkmalgeschützten Gebäude aus dem 19.Jahrhundert im Vordergrund, die mit innovativen Konzepten für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft wiederbelebt werden sollen. In die ehemaligen Markthallen und einen ergänzenden Neubau sollen junge Unternehmen einziehen, die sich mit der Wiederverwertung von Altmaterialien beschäftigen. Die alten Schlachthallen sollen modernste Techniken vom 3d-Druck bis zur virtuellen Realität aufnehmen, die für Startups verschiedener Branchen zugänglich sind. Neben Hochtechnologie ist im ehemaligen Restaurationsgebäude eine Gemeinschaftsküche vorgesehen, die Produkte einer "Urban Farm" vor Ort verwendet. Eine Schaubrauerei rückt die Bedeutung des Anbaus von Naturhopfen in der Region in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Aber auch für Freizeitaktivitäten ist Raum. So soll eine der historischen Hallen zur Konzert- und Veranstaltungshalle umgebaut werden und ein Grünzug entlang der Bahnanlagen eine Radwegverbindung zwischen Berliner Brücke und den südlichen Wohngebieten ermöglichen.

Bereits im Januar waren die Projekte der Studierenden der Stadtverwaltung und dem Eigentümer des Geländes vorgestellt worden. Die durch Verfall und Brände stark in Mitleidenschaft gezogenen Gebäude zu revitalisieren, ist eine gewaltige Herausforderung. Die große Anerkennung auf der BAU in München für die Ideen der Studierenden Erin Kong Shue Men, Sylvester Ch Ng Ying, Tay, Win Shen Tay und Lee Jia Yee, die das Team der Hochschule Anhalt bildeten, zeigt aber, dass es genau solche Projekte des behutsamen Umgangs mit den Ressourcen unserer historischen Bausubstanz sind, die die Zukunft des Bauens und die Belebung vernachlässigter Stadtquartiere im Sinne der Nachhaltigkeit voranbringen.

Weimarer Investoren bemühen sich seit langem um die Revitalisierung des Areals. Vielleicht sind die kühnen Träume der Studierenden Inspiration für neue Ansiedlungen an diesem aufregenden Standort.

Prof. Ralf Niebergall
Studiengangsleiter Master "Architecture (DIA*)"

*DIA ist die Abkürzung für Dessau International Architecture School am Fachbereich Architektur, Facility Management und Geoinformation der Hochschule Anhalt in Dessau

Bild: "Auszeichnung der Preisträger auf der Messe München"
Copyright: Messe München GmbH
Fotograf: Holger Rauner