Aktuelles

Erlebnisbericht von Schüler*innen des Liborius-Gymnasiums: Gelungene Fach-Exkursion an den FB 6

Schon seit einigen Jahren existiert eine sehr lebendige Partnerschaft zwischen dem Liborius-Gymnasium in Dessau und dem Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Anhalt. Der Fachbereich EMW, und dabei insbesondere die Medizintechnik und die Elektrotechnik, unterstützten zum Beispiel immer wieder Projekte der Arbeitsgemeinschaft Elektronik und Amateurfunk. Ein besonderer Höhepunkt ist der jährlich stattfindende Tag der Naturwissenschaften, an dem die Physikkurse traditionell den Fachbereich am Campus Köthen besuchen.
Wegen der Corona-Pandemie mussten diese Besuche leider in den letzten beiden Jahren ausgesetzt werden. Umso erwartungsvoller blickten die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Physik der Klasse 11d auf den diesjährigen Besuch am 20. Juni 2022.
Herr Home, Lehrer des Physik-Leistungskurses, und Frau Wiebach, Dekanatsassistentin, haben gemeinsam mit den Fachexpert*innen ein sehr interessantes und umfangreiches Programm für die Schüler*innen zusammengestellt. Gegen 10:00 Uhr konnte Frau Wiebach schließlich die motivierten Schüler*innen und Lehrer herzlich am Campus empfangen. Nach einer kurzen Begrüßung und allgemeinen Worten zum Fachbereich ging es direkt in den ersten Workshop zum Thema "Biosignalverarbeitung" bei Frau Professor Dr. Maktabi.
Biosignale des menschlichen Körpers sind extrem schwach und unterliegen starken Störungen externer Signaleinflüsse. Frau Professor Dr. Maktabi erklärte eindrucksvoll die lange Kette der Maßnahmen von der Aufnahme, Filterung und Verstärkung solcher Signale. Natürlich kam auch die Praxis nicht zu kurz. Eine einfache Arduino-Schaltung zur Erzeugung von Rechteckimpulsen wurde durch unsere Schülerinnen und Schüler nacheinander in biologisches Material (eine Kartoffel) und nicht biologisches Material adaptiert. Die dabei charakteristischen Signalveränderungen ergaben Rückschlüsse auf die verwendeten Proben. Im Biosignallabor konnten die Schüler*innen anschließend mittels Elektroden körpereigene EKG-Signale aufnehmen und auswerten.

Um neue Kraft für das nächste Praktikum zu tanken, ging es nach dem ersten Workshop zunächst zum Mittagessen in die Mensa Fasanerieallee. Nach einer kurzen Verschnaufpause und einer leckeren Mahlzeit in den großzügigen hellen Räumen der Mensa fand das fachliche Programm seine Fortsetzung. Herr Büchner empfing die Gruppe im Photovoltaik-Labor zum zweiten Workshop des Tages. Nach einer kurzen Einführung zum Thema regenerative Energieerzeugung wurden alle Teilnehmer*innen in kleine Gruppen aufgeteilt. Der Praktikumsauftrag lautete: "Aufbau und Test einer Farbstoffsolarzelle". Es ist kaum zu glauben, aber mit einfachen Mitteln wie etwas Hibiskustee, Bleistift (Graphit), Titandioxid und leitfähigen Gläsern kann man eine sehr effektive Solarzelle bauen, die selbst bei indirektem Sonnenlicht noch einen ordentlichen Wirkungsgrad besitzt. Der Prozess des Aufbaus erforderte sorgfältiges und geduldiges Arbeiten. Umso erfreulicher war es, dass alle gebauten Solarzellen auf Anhieb funktionierten. Erste Leistungsmessungen waren sehr vielversprechend und jeder fragte sich, warum man diese Technologie, die gegenüber der Siliziumzelle deutliche Vorteile aufweist, nicht weiterentwickelt. Herr Büchner erklärte uns dann jedoch, dass die Haltbarkeit solcher "Eigenbauzellen" noch nicht für den technischen Einsatz geeignet ist. Hier müssen zukünftige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weitere Entwicklungsarbeit leisten.

Viel zu schnell ist die Zeit in Köthen vergangen, die gebauten Solarzellen durften die Gruppe mit nach Dessau nehmen, um weitere Tests im Physikraum durchzuführen.

Schüler*innen und Lehrer bedankten sich sehr bei Frau Wiebach für die exzellente Organisation des Tages und vor allem bei Frau Professor Dr. Maktabi und Herrn Büchner für die interessanten Workshops.


Ebenso bedanken wir vom Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen uns für den Besuch der aufgeschlossenen und interessierten Schüler*innen – so macht Studienorientierung Spaß!