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Feldmäuse in der Agrarlandschaft

Expertenworkshop an der Hochschule Anhalt

Am Donnerstag, dem 29. April 2010 findet von 10:00 bis 16:00 Uhr ein Expertenworkshop zum Thema „Feldmäuse in der Agrarlandschaft“ in Bernburg-Strenzfeld statt. Durchgeführt wird die Veranstaltung von der Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLFG) und der Hochschule Anhalt. Ausgangspunkt ist ein gemeinsames Projekt zwischen der LLFG und der Hochschule, das vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt gefördert wird. Inhaltlich geht es in dem Projekt darum, die große Vermehrung von Feldmäusen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu vermeiden.

In den Trockengebieten Mitteldeutschlands, insbesondere in der Magdeburger Börde und im südlichen Sachsen-Anhalt, kommt es besonders in den Jahren, in denen es eine Massenvermehrung von Feldmäusen gibt, in Getreide- und in Rapsbeständen zu erheblichen Ertragsausfällen. In den letzten Jahren haben sich die Intervalle der Massenvermehrungen von vier bis fünf Jahren auf zwei bis drei Jahre verkürzt. Auch vergrößerte sich das Verbreitungsgebiet der Feldmäuse. Ursachen dafür sind u. a. wärmere Winter, veränderte Witterungsbedingen und Änderungen bei Anbauverfahren. Für die landwirtschaftlichen Unternehmen hat sich die Feldmaus damit zu einem existenziellen Problem entwickelt. Diese Situation wird sich in den nächsten Jahren verschärfen, wenn bestimmte Regulierungsmaßnahmen zur Steuerung der Feldmauspopulation nicht mehr bzw. nur mit Einschränkungen angewendet werden dürfen oder gar die natürlichen Lebensbedingungen der Feldmaus verbessert werden. Hierzu zählen Einschränkungen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln durch Neuregelungen des Pflanzenschutzrechtes sowie der Verzicht auf eine wendende Bearbeitung des Bodens im Rahmen des Natur- und Bodenschutzes.

Die Aufgabenstellung des Projektes und die ersten vorliegenden Ergebnisse sind bundesweit auf ein großes Echo gestoßen. Sie haben den Anstoß für verschiedene weitere Projekte zur Regulierung der Feldmauspopulation auf nationaler Ebene gegeben.

Der Workshop bietet eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zu unterschiedlichen Ansätzen bei der Feldmausbekämpfung bzw. dem Populationsmanagement im Ackerbau. Dazu werden Vertreter von Bundesbehörden, der Bundesländer und wissenschaftlichen Instituten erwartet, die sich mit den unterschiedlichen Aspekten im Bereich der Feldmausbekämpfung beschäftigen. Stellvertretend für den Berufsstand in Sachsen-Anhalt werden auch Vertreter der vier im Feldmausprojekt Sachsen-Anhalt beteiligten landwirtschaftlichen Unternehmen teilnehmen.

Die Veranstaltung findet im Ratssaal der Hochschule Anhalt, Strenzfelder Allee 22, 06406 Bernburg statt.

Auskünfte zum Workshop und zum Feldmausprojekt Sachsen-Anhalt erteilen seitens der Hochschule Anhalt:
Prof. Dr. Klaus Richter: Tel. 03471-355-1182, E-Mail: k.richter@loel.hs-anhalt.de
Jens Eggert: Tel. 03471-334-354, E-Mail: j.eggert@loel.hs-anhalt.de

Auskünfte zum Workshop und zum Feldmausprojekt Sachsen-Anhalt erteilt seitens der LLFG
Christian Wolff:Tel. 03471-334-345, E-Mail: christian.wolff@llfg.mlu.sachsen-anhalt.de