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Forschungsprojekte für eine bessere Fleischverarbeitung

Auf der vom 4. bis 9. Mai 2013 in Frankfurt/M. stattfinden IFFA – der Internationalen Leitmesse für die Fleischwirtschaft – wird auch die Hochschule Anhalt mit zwei Exponaten vertreten sein (Halle 9, Stand F06).

Beide Exponate im Bereich der Fleischverarbeitung kommen aus dem Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung und sind unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfram Schnäckel in Zusammenarbeit mit Praxispartnern der regionalen Wirtschaft entstanden.

Zum einen präsentiert die Hochschule dem internationalen Fachpublikum die „Entwicklung eines Verfahrens zur kontinuierlichen Zerkleinerung einschließlich Emulgierung von eiweißreichen Lebensmitteln“.
In der Lebensmittelindustrie werden für die Herstellung unterschiedlicher Produkte häufig feinst zerkleinerte Rohstoffe benötigt, um u. a. emulgierte Massen für Fleisch- und Wurstwaren zu produzieren. Diese Zerkleinerungsprozesse sind häufig sehr unwirtschaftlich. Ziel des Hochschul-Projektes war es daher, durch neuartige Kombinationen von Werkzeugen und integrierter Sensortechnik das Herstellungsverfahren von fein zerkleinerten und emulgierten Massen bei gleichbleibender Qualität flexibler und wirtschaftlicher zu gestalten.
Zum anderen zeigt die Hochschule „Untersuchungen zur exemplarischen Implementierung einer nachhaltigen Ebermast auf der Landwirtschafts-, Schlacht- und Verarbeitungsstufe im ökologischen Landbau“.
Hintergrund des laufenden Projektes ist das seit Anfang 2012 herrschende Verbot im ökologischen Landbau, Ferkel betäubungslos zu kastrieren. Das Fleisch nicht kastrierter Schweine kann jedoch einen typischen, sich eher negativ auswirkenden Geruch und Geschmack entwickeln, da sich mit steigender Geschlechtsreife der Eber die typischen Hormone Androstenon und Skatiol in ihrer Konzentration erhöhen. Ziel des Forschungsprojektes ist dementsprechend mit Hilfe ausgewählter technologischer Verfahren auf die sensorischen Eigenschaften von Eberfleisch einzuwirken. Der typische Geruch und Geschmack von aus Eberfleisch hergestellten Fleisch- und Wurstwaren soll so maskiert werden, um letztlich eine gute Verbraucherakzeptanz zu erreichen. Prinzipielle Handlungsempfehlungen und konkrete Rezepturen ergänzen das Projekt.
Die sechs Messetage in Frankfurt wird die Hochschule Anhalt intensiv nutzen, um mit Interessenten Erfahrungen und Ergebnisse zu diskutieren und mit potenziellen Kooperationspartnern in Dialog zu treten. Die IFFA ist damit gleichzeitig Plattform, auf der die Hochschule Anhalt ihren Bekanntheitsgrad erhöhen und ein Beitrag zur Stärkung der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt leisten kann.