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Gebäude mit Überraschungseffekt

Hochschule Anhalt entwirft mobilen Pavillon für Landesgartenschau

Für die Landesgartenschau Aschersleben, die von April bis Oktober 2010 statt findet, hat der Fachbereich Architektur, Facility Management und Geoinformation der Hochschule Anhalt etwas besonders entwickelt. Die Studierenden entwarfen ein spezielles Gebäude, das seine Größe verändern kann. Aus einem kleinen Raum entsteht ein Großer und umgekehrt. Der Entwurf wurde gemeinsam mit den Verantwortlichen der Landesgartenschau Aschersleben (LAGA) initiiert.

 

Im Wintersemester 2008/09 gab es dazu einen studentischen Wettbewerb. 34 Studierende beteiligten sich an dem Projekt. Den ersten Preis erhielt Erik Przebierala, dessen Lösung ein mobiles Gebäude vorsieht. Es kann je nach Witterung und Nutzung unterschiedliche Raumgrößen und Raumvarianten annehmen. Ein Gebäude mit Überraschungseffekt. Nach Abschluss der LAGA wird der Pavillon als „campus office“ am Hochschulstandort Bernburg für studentische Aktivitäten weiter genutzt.

 

Für die beteiligten Studierenden stellte die Gebäudekonstruktion eine Herausforderung dar. Seit Beginn des Sommersemester 2009 arbeiten sechs Studierende an der Verwirklichung des Entwurfs. Unter Anleitung von Prof. Dießenbacher, Prof. Höhne, Susanne Herz und Lothar Gabler von der Firma Stahlbau Brehna entwickelten sie Konstruktionsvorschläge zur Mechanik, zum Tragwerk und zur Gebäudehülle. Im November 2009 erfolgte die Fertigung der Stahlkonstruktion in der Werkshalle von Stahlbau Brehna. Dort wurde das Gebäude bereits einmal aufgebaut, um die Verschiebbarkeit zu testen. Im Dezember 2009 wird das Stahlskelett auf dem Gelände der Landesgartenschau in Aschersleben aufgestellt.  

 

Der Pavillon besteht aus zwei quaderförmigen Gebäudeteilen mit unterschiedlichen Materialien in der Außenhülle. Die Außenwände des einen Teils bestehen aus Holz und
sind fest auf der Unterkonstruktion montiert. Der andere Teil ist transparent und auf einem Schienensystem gelagert, wodurch seine Position zum feststehenden Baukörper verändert werden kann.

 

Praxisbezogene Projekte sind ideal zur Vorbereitung auf das spätere Berufsleben. Gerade dann wenn sie tatsächlich realisiert werden. Das Projekt „Ausstellungspavillon für die Landesgartenschau“ bietet den Studierenden die Möglichkeit nahezu sämtliche Phasen der Architekturplanung und -realisierung wirklichkeitsgetreu zu durchlaufen.

 

Neben der Erstellung der Bauantrags- und Ausführungsplanung gehören hierzu auch die Planung der Kosten, des Bauablaufes und der Umgang mit Planungspartnern und Handwerkern. Die Projektleitung seitens der Studierenden hat Matthias Helmle, der von fünf Studierenden unterstützt wird.

 

Die Zusammenarbeit mit Stahlbau Brehna soll auch in Zukunft weitergeführt werden. Ziel hierbei ist es, die Studierenden durch die Mitwirkung an konkreten Bauprojekten, z. B. im Rahmen eines Praxissemesters, frühzeitig an die Praxis heran zu führen.