Aktuelles

Internationale Pflanzenbautagung in Bernburg

Am 17./18. November 2016 findet eine internationale wissenschaftliche Pflanzenbautagung am Hochschulstandort Bernburg der Hochschule Anhalt zum Thema „Die Rolle der Bodenmikroorganismen bei der Ernährung von Kulturpflanzen“ statt.

Der Standort Bernburg der Hochschule Anhalt ist insbesondere für seine lange Tradition in der Pflanzenforschung bekannt. Vor 130 Jahren hatte der damalige Leiter der neu gegründeten Herzoglich Anhaltischen Versuchsstation, Prof. Hermann Hellriegel, zum ersten Mal die Symbiose der Erbsen mit den Knöllchenbakterien im Boden beschrieben. Dies war ein Meilenstein in der Geschichte der modernen Pflanzenernährung und hat Hellriegel weltweit bekannt gemacht. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Wissenschaft der Ansicht, Pflanzen können ihren Stickstoffbedarf aus der Luft abdecken. Dieser träge Stickstoff unserer Luft muss aber erst mit viel Energie mineralisiert werden oder kann den Leguminosen über Knöllchenbakterien als Aminosäuren bereitgestellt werden.

Der Mechanismus der Symbiosen zwischen Mikroorganismen und höheren Pflanzen wird auch heute weltweit erforscht. Daraus erklärt sich das Thema der internationalen wissenschaftlichen Tagung. Es werden Wissenschaftler aus sieben Ländern ihre Ergebnisse vom Zusammenwirken von Bodenbakterien sowie Bodenpilzen mit Kulturpflanzen vortragen. Gerade über die Nutzung natürlicher Möglichkeiten von Symbiosen können die mit der mineralischen Stickstoffdüngung verbundenen Risiken von Nitratauswaschungen verringert oder auch bei der Phosphorernährung auf die bisher von Pflanzen nicht erschließbaren Phosphorverbindungen zugegriffen werden.

Die Veranstaltung wird vom Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung der Hochschule Anhalt und der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Bernburg organisiert. Die Landesanstalt würdigt damit ihr 15-jähriges Bestehen nach der Umstrukturierung der früheren Lehr- und Versuchsanstalt Bernburg. Die Hochschule Anhalt begeht ihr 25-jähriges Bestehen.

Die Tagung ist für ein Fachpublikum organisiert. Weitere Informationen und Anmeldung.

Vertreter der Medien sind herzlich willkommen.