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Master-Projekt macht Premiere

Kann Künstliche Intelligenz Kunst? Dieser Frage ging Tim Schrader in seinem Masterprojekt des Studiengangs Data Science nach. Nun steht die Antwort auf der Bühne.

Von Anfang an: Die Frage stellte sich zugegebenermaßen zuerst die Choreografin Julia Riera von MIRA performance und suchte die Kooperation mit Professorin Anika Groß.

Ein Wechselspiel zwischen Technik und Tanz, eine Differenz von Kunst und Künstlichem sollte das neue Tanzprojekt von MIRA werden und sollte ihren kreativen Geist und das technische Knowhow des Fachbereichs Informatik zusammenbringen.

Für seine Masterarbeit nahm sich Tim Schrader der Aufgabe an und entwickelte eine eigene Künstliche Intelligenz, die aus vielen Stunden Videomaterial von Julias Choreografien neue Bewegungsvorschläge schuf. Ein monatelanger Prozess, selbst kreativ, erforschend und hinterfragend. Auch wenn er im Vorfeld keine Erfahrung mit Tanz und Performances hatte, reizte ihn die technische Umsetzung und die Frage nach der Möglichkeit des Schaffens eines Prozesses, der selbst Kunst generiert. Professorin Groß und Professor Alexander Carot begleiteten Tim Schrader bei der Konzeption und dem technischen Support.

Das Ergebnis waren neue Tanzvorschläge mitunter über die Grenzen des tanzbaren hinaus,  die Julia mit ihrem Team dazu inspirierten, die unendlichen generierten Bewegungen der KI in tatsächliche begrenzte Bewegungen in Tanz umzusetzen. Die technischen Bewegungen auf der Bühne hinterfragen die Gegensätze von menschlich und unmenschlich, von anonymen und persönlichem.

Das Stück mit dem Titel MIRA 11_Shift hatte nun in Mühlheim an der Ruhr seine Premiere. Natürlich waren Tim Schrader und Anika Groß vor Ort, um die künstlerische Umsetzung der Künstlichen Intelligenz live zu erleben. Ein bewegender Abend – in mehrfacher Hinsicht.

Fotos: Lena Busse, Cecilia Gläsker
Team MIRA Performance mit Prof. Anika Groß und Tim Schrader