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Neue Luftbildtechnik mit eigenem Flugzeug an der Hochschule Anhalt

Neue Luftbildtechnik mit eigenem Flugzeug an der Hochschule Anhalt  
Am Mittwoch, dem 11. Juni 2014 stellt die Hochschule Anhalt um 12:00 Uhr ihren neuen Forschungsgyrocopter auf dem Flugplatz Dessau-Roßlau vor. Es handelt sich dabei um einen geschlossenen zweisitzigen Gyrocopter, auch Tragschrauber genannt. Dieser wurde unter der Regie der Professoren Lutz Bannehr und Lothar Koppers vom Institut für Geoinformation und Vermessung am Standort Dessau angeschafft und durch den Einbau modernster Messsensorik zu einem für Forschungsprojekte einsetzbaren Sensorträger entwickelt.
Gegenüber konventionellen Flugzeugen können sehr niedrige sowie sehr flugstabile und ruhige Lehr- und Forschungsflüge durchgeführt werden. Dies führt zu besonderen Effekten. Im Ergebnis entsteht eine sehr hohe Datenauflösung in Kombination mit wenigen durch den Sensorträger hervorgerufenen Einschränkungen zu exzellenten Datenqualitäten. Der Gyrocopter soll vielseitig eingesetzt werden: „Wir sehen beispielsweise Umweltmonitoring und Landwirtschaft als Nutzungsbereiche, aber auch die Erfassung von Daten für die 3D-Objekterfassung für Stadt- und Landschaftsmodelle oder Umgebungsmodelle für das autonome Fahren sind möglich. An weiteren innovativen Anwendungsfeldern wird gearbeitet“, so Prof. Bannehr.

Zur qualitativ hochwertigen Sensorausstattung zählen eine 36 Megapixel RGB-Kamera, eine Thermalkamera und das hyperspektrale Spektrometer mit bis zu 160 Spektren je Pixel. Zur hochgenauen Datenerfassung und -berechnung sind auf der Forschungsplattform ein Flugmanagementsystem sowie ein Trägheitsnavigationssystem integriert worden. Weitere Sensorik kann bei Bedarf hinzugefügt werden.

An der Hochschule Anhalt profitieren viele davon: Studierende und Lehrende der Vermessung und Geoinformatik haben nun die Möglichkeit, technisch hochwertig erfasste Daten auszuwerten und fachlich anzuwenden. Auch in anderen Fachgebieten der Hochschule wie der Landwirtschaft, dem Naturschutz, der Elektrotechnik und den gestalterisch-planerischen Studiengängen wird die neue Luftbildtechnik benötigt. Nach der offiziellen Vorstellung des Gyrocopters in Dessau kommt dieser zu den DLG-Feldtagen vom 17. bis 19. Juni 2014 in Bernburg-Strenzfeld zum Einsatz.

Darüber hinaus steht der Gyrocopter für Forschungsaufgaben außerhalb der Hochschule Anhalt zur Verfügung. „Die Idee der Sensorplattform im Forschungsgyrocopter wurde mit potentiellen Auftraggebern aus dem In- und Ausland diskutiert. Bereits mehrere namhafte Institutionen sind von der Idee begeistert und haben reges Interesse angemeldet“, so Prof. Koppers.
Für Prof. Dieter Orzessek, Präsident der Hochschule Anhalt, setzt der Gyrocopter nicht nur ein technisches Ausrufezeichen: „Mit dem Forschungsgyrocopter greift die Hochschule Anhalt die Tradition innovativer Fluggeräte und ihrer Anwendung in Dessau auf. Der zukünftig am Flugplatz Dessau stationierte Flieger belebt diese Tradition in besonderer Weise und stärkt den hervorragenden Ruf der anhaltischen Forschungsregion“.

Besonderer Hinweis für die Presse: Es besteht die Möglichkeit zu einem Mitflug am 11. Juni 2014. Bitte melden Sie sich in der Pressestelle der Hochschule Anhalt an.