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Verleihung des Köthener Informatikpreises 2019

Den Köthener Informatikpreis 2019 teilen sich zwei Studierende aus dem Fachbereich Informatik und Sprachen. Passend zum Fachbereichstitel wird der Preis in den Sparten Informatik – genauer gesagt Informationsmanagement – und Sprachen – in diesem Fall Softwarelokalisierung – vergeben.

Informationsmanager Tobias Bergner untersucht in seiner Masterarbeit, die im Auftrag der c-cron GmbH aus Sangerhausen durchgeführt wurde, die Entwicklung und Usability-Bewertung (Bewertung der Nutzerfreundlichkeit) eines Sortierwerkzeugs. Er hat für diese Entwicklung eine Usability-Testumgebung entworfen, die Usability-Studie durchgeführt und die Ergebnisse in die Software einfließen lassen. Für die Usability-Evaluation wurde die Hard- und Software des Inkubator-Labors "User Experience und Resilienz", einem Projekt des Fachbereichs Informatik und Sprachen, genutzt. Das von Herrn Bergner erstellte Test-Setting muss in diesem Zusammenhang explizit gelobt werden. Mit den erhobenen Daten konnten vorhandene Usability-Probleme identifiziert und wertvolle Hinweise zu deren Behebung geliefert werden.

Tobias Bergner hat mit dieser Arbeit gezeigt, dass er in der Lage ist eine komplexe Aufgabenstellung aus dem Bereich der Informatik systematisch und wissenschaftlich fundiert zu bearbeiten und hat die Lösungen in einer hervorragenden Art und Weise präsentiert. Mit der erfolgreichen Durchführung der Usability-Evaluation ist zudem eine wichtige Transferleistung erfolgt, es ist die erste derartige Evaluation, die von dem Auftraggeber, seinem jetzigen Arbeitgeber, bei der Anwendungsentwicklung eingesetzt wurde.

Mia Schütz überzeugte mit ihrer Masterarbeit im Studiengang Softwarelokalisierung, in der sie ein Verfahren entwickelt, mit dem durch eine Reihe von Programmen Variablen in Oberflächentexten von Videospielen und anderen Computerprogrammen anhand linguistischer Regeln grammatisch korrekt gebildet und auf der Benutzungsoberfläche richtig dargestellt werden.

Gerade in Videospielen wird bei der Programmierung mit einer Fülle von Variablen gearbeitet, die in Abhängigkeit von der Spielsituation verschiedene Wörter als Werte annehmen können. Solche Wörter können unterschiedliche grammatische Eigenschaften haben, so dass beispielsweise Substantive bei der Übersetzung aus dem Englischen ins Deutsche und andere Sprachen bereits einen anderen Artikel benötigen. Das von Mia Schütz entwickelte Verfahren, „Translation Scripting“, führt zu einer deutlichen Verbesserung der sprachlichen Qualität der auf dem Bildschirm angezeigten Texte und damit auch zu mehr Spielfreude bei den Nutzern so optimierter Videospiele.

Mia Schütz verbindet in ihrer Arbeit sehr gute übersetzerische Fähigkeiten mit algorithmischer Kompetenz und programmiertechnischen Fertigkeiten und demonstriert eindrucksvoll das Potential des interdisziplinären Aufgabengebiets der Lokalisierung.

Die Preisträger freuen sich über ihre Auszeichnung. Mia Schütz ist inzwischen als „Translation Engineer“ bei einem Lokalisierungsdienstleistungsunternehmen in Nordrhein-Westfalen beschäftigt und schwärmt: „Alles, was ich im Studium gelernt habe, kann ich perfekt in meinem Beruf einsetzen!“