Ego.Inkubator Materiability Lab

EGO.INKUBATOR MATERIABILITY LAB
Smart Materials and Technologies Lab

Wir befinden uns inmitten einer - allgemein als Klimakrise bezeichneten - globalen Herausforderung. Architekten und Designer haben eine besondere Aufgabe in der Entwicklung innovativer Lösungen und alternativer Werkstoffe für eine ökologisch nachhaltige Zukunft. Biomaterialien zum Beispiel bieten ein großes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten als Ersatz herkömmlicher Produkte. Parametrische Designmethoden in Verbindung mit digitalen Fabrikationstechnologien ermöglichen die weitere Optimierung von Bauteilen und Werkstoffen. Neuartige Komposite und Textilien führen zu Produkten mit erhöhter Performance, smarte Materialien erlauben das Erzeugen von dynamisch veränderbaren Systemen. Um eine Sensibilisierung für derartige Neuerungen zu erreichen, und ein Verständnis für die Rolle zukünftiger Gestalter zu entwickeln, ist es von Bedeutung diese Materialien und Technologien aktiv zu untersuchen und mitzugestalten; der Grundsatz der Idee von Materiability.

Ziel des vorliegenden Inkubators ist daher sowohl die explorative Vermittlung von neuen Materialkenntnissen als Kommunikationsbasis weiterführender angewandter Forschung als auch das Schaffen eines Orts für die innovationsgetriebene Entwicklung neuer Werkstoffe, Anwendungen und Produkte.

Das experimentelle Labor fördert die Erprobung und Umsetzung von Design- und Gründungsideen, verzahnt in seinen Forschungsfeldern und Veranstaltungen disziplinübergreifend ein Netzwerk von Partnern und Ressourcen innerhalb der Hochschule Anhalt und initiiert neue Impulse und Synergien.

• Smarte Materialien und Technologien

• Biobasierte und nachhaltige Werkstoffe, z.B. Bioplastik

• Adaptive und interaktive und dynamisch veränderbare Systeme

• Digitale, parametrische Entwurfs- und Fabrikationsmethoden, ins. 3D Druck, Robotik

Aktuell

• Kollaborativer Leichtbauroboter KUKA iiwa 820 mit Mobiler Arbeitsplattform

• CO2-Lasercutter Trotec SP 500

• CO2-Lasercutter GS PR160100

• Dual Extrusion 3D Drucker Ultimaker S5 mit Materialstation (2 Stk.)

• Dual Extrusion 3D Drucker Raise3D E2 Edu

• SLA 3D Drucker Form 1, Form 2

• MakerBot, EggBot

• Tragbarer 3D Handscanner Shining EinScan Pro HD

• Desktop Tischfräse Shaper Origin

• Desktop Vakuumformer

• Axidraw SE3/A3 Stiftplotter (2 Stk.), Stift-/Schneidplotter A3 Brother

• Laborgrundausstattung, Glaswaren

• Magnetrührer

• Mikroskop

• Grundausstattung BioLab, z.B. zur Herstellung verschiedener Biomaterialien, Algenzucht

• Hochleistungs-Mixer, Kühlschrank, Mikrowelle, Backofen, Kochplatten, Präzisionswaage

• Werkzeug Grundausstattung

• e-Lab Ausstattung, Grundausstattung Physical Computing (Lötstationen, div. elektr. Bauteile,

Mikrocontroller)

• Bügeleisen, Nähmaschine zur Herstellung von Smart Textiles

• Desktop-Kunststoffbiegemaschine

• Fotografie Grundausstattung (DSLR Kamera, Stativ, Lichter, GoPro, Drohne MAVIC2Pro)

• Display- und Soundsystem

• Drucker, Etikettendrucker

• Mobile Rechner, Mobile Endgeräte

• Fachliteratur

Geräte in laufender Beschaffung/Planung

• KUKA iiwa diverse Endeffektoren, z.B. Extruder

• Desktoprechner, Mobile Rechner, Mobile Endgeräte

• Vakuumkammer, Sterilwerkbank, Autoklav

• Gastrogeschirrspüler

• Div. Handmaschinen zum Prototyping

Der ego.Inkubator Materiability Lab richtet sich besonders an die Fachbereiche Design und Architektur und begrüßt entwicklungs- und experimentierfreudige Studierende und Doktorand:innen. Im Rahmen von Transfer-und Netzwerkveranstaltungen sind Studierende, Wissenschaftlich Mitarbeitende und fachgebietsnahe Experten aller Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt ausdrücklich willkommen.

Die vielseitige Nutzbarkeit des Raums bietet einen Ort der Begegnung und des freien Austauschs, ausgelegt auf Wissenstransfer, kollaboratives Forschen und Denken, mit einem Fokus auf Diversität und Vielfalt. Um Studierende und besonders Absolvent*innen schon vor Beginn ihrer Abschlussarbeiten auf die Möglichkeiten des Inkubators und dem damit einhergehenden Gründungspotenzial aufmerksam zu machen, sind eine Reihe an Aktivitäten und Aktionen geplant.

A_ Grundlagen Material und Technologie

Bereits in den ersten beiden Semestern lernen Studienanfänger*innen den experimentellen Umgang mit Material und den daraus resultierenden Möglichkeiten für zukünftige Designer*innen kennen. Während der Kurse wird ein breites Spektrum an Materialien untersucht und die nötigen digitalen Kompetenzen für deren computergesteuerte Bearbeitung und Gestaltung vermittelt. Da der Kurs erst seit wenigen Semestern angeboten wird, kommt es immer wieder vor, dass sich auch Studierende höherer Semester für den Inhalt interessieren und freiwillig teilnehmen. Der Kontakt und das Heranführen an die gestalterische Thematik stellen dabei die Schnittstelle zum ego.Inkubator und Produktentwicklungsmöglichkeiten im Rahmen des Materiability Lab dar.

B_ Experimentierworkshops

Mindestens einmal pro Semester, voraussichtlich zu Semesterbeginn, bietet der ego.Inkubator extracurricular einen Experimentierworkshop als praktische Einführung in eine gestalterische Materie und/oder Fertigungstechnik. Dieser wird innerhalb der skizzierten Themenschwerpunkte durchgeführt und dient der Wissensvermittlung fachspezifischer Grundlagen an die gründungsaffinen Studierenden. Im Folgenden werden zwei mögliche Workshops skizzenhaft beschrieben.

Beispiel 1: Bioplastik aus Lebensmittelabfällen
Im Rahmen dieses Workshops wird das Potenzial sogenannter Biokunststoffe, die aufgrund ihres natürlichen Ursprungs komplett biologisch abbaubar sind, untersucht. Nach einer Reihe einfacher Experimente lernen die Teilnehmenden eigene Kunststoffe aus Stärke, Gelatine, Algen, Milch etc. zu produzieren. Zusätzlich werden Additive aus Lebensmittelabfällen hergestellt, die den Materialien zusätzliche Qualitäten geben. Kaffeesatz bspw. hat hydrophobe Eigenschaften, Orangenschalen erhöhen die Zugfestigkeit des Materials und Bananenschalen beeinflussen das mechanische Verhalten. Der Workshop ist ausgelegt auf eine Teilnehmerzahl von 5-20 Personen und eine Dauer von 3-5 Tagen.

Beispiel 2: Generatives Design
Generatives Entwerfen bezeichnet eine Gestaltungsmethode, deren Ergebnis durch ein Regelwerk bzw. einen Algorithmus, üblicherweise in Form eines Computerprogramms, erzeugt wird. Ein Objekt entsteht also nicht durch eine händische Zeichnung, sondern durch die Übersetzung einer visuellen Idee in Code. Durch die Anpassung von vordefinierten Parametern oder die Übersetzung externer Daten können generative Gestaltungsprogramme eine unendliche Vielzahl an Variationen erzeugen. Während dieses Workshops lernen die Teilnehmenden den Umgang mit generativer/parametrischer Software (CAD/CAM) und das Übertragen digitaler Informationen in physische Objekte mittels computergesteuerter Maschinen (CNC). Der Workshop ist ausgelegt auf eine Teilnehmerzahl von ca. 15 Personen und eine Dauer von einer Woche.

C_ Vorträge und Events

Jeweils als Kickoff bzw. zur Präsentation der Ergebnisse der Experimentierworkshops sollen Experten oder erfolgreiche Gründer*innen wie ehemalige Absolvent*innen der Hochschule Anhalt zu Gastvorträgen und als Kritisierende eingeladen werden, um den Teilnehmenden einen Einblick in ihre Arbeit zu geben. Je nach Umfang der Workshops sollen die Ergebnisse in Form von Ausstellungen längerfristig präsentiert werden. Zum Ende der Förderphase soll ein Symposium mit internationalen Vertretenden und Teilnehmenden des Inkubators organisiert werden.

D_ Offene Kolloquien

Teil des Inkubators sind offene Themenabende, die unter der Organisation und Betreuung des Wissenschaftlich Mitarbeitenden einmal pro Monat stattfinden. Diese werden von Studierenden für Studierende gestaltet. Hierbei werden unterschiedliche aktuelle Materialentwicklungen, Herstellungsprozesse oder der Stand eigener Forschungsarbeiten näher beleuchtet. Studierende finden hier Raum ihr erarbeitetes Expertenwissen einem Publikum vorzustellen, Präsentationsängste zu reduzieren, eine differenzierte Designsprache zu entwickeln und ihre Projekte zu diskutieren. Hierbei wird aktiv der Wissens- und Erfahrungsaustausch unter den Studierenden gefördert. 

Aktuelle Veranstaltungen und Angebote werden hier veröffentlicht.

Prof. Dr. sc. Manuel Kretzer
Professor für Material und Technologie im Design
Materiability Research Group
Leiter Ego.Inkubator Materiability Lab

Fachbereich Design | Hochschule Anhalt | Dessau
Schwabestraße 3 | 06846 Dessau-Roßlau
+49 (0) 340 5197 1719
manuel.kretzer@hs-anhalt.de
www.design.hs-anhalt.de
www.materiability.com

Virginia Binsch
Produktdesignerin MA
Wiss. Mitarbeiterin Materiability Research Group
Wiss. Mitarbeiterin Ego.Inkubator Materiability Lab

Fachbereich Design I Hochschule Anhalt | Dessau
Schwabestraße 3 | 06846 Dessau-Roßlau
+49 (0) 340 5197 1733
virginia.binsch@hs-anhalt.de
www.design.hs-anhalt.de
www.materiability.com

Danny Ott
Designer MA Integriertes Design
Wiss. Mitarbeiter Materiability Research Group
Wiss. Mitarbeiter Ego.Inkubator Materiability Lab

Fachbereich Design I Hochschule Anhalt | Dessau
Schwabestraße 3 | 06846 Dessau-Roßlau
+49 (0) 340 5197 1733
danny.ott@hs-anhalt.de
www.design.hs-anhalt.de
www.materiability.com 

STANDORT
Hochschule Anhalt University of Applied Science
Campus Dessau
Gebäude 05, Labor 26
Gebäude M, Raum 201-204, 209, 210
Fachbereich Design 

NETWORK

MATERIABILITY
Bei Materiability geht es ums Machen. Es geht darum, die Welt zu verstehen und aktiv von und über sie zu lernen, indem man sich physisch auf sie einlässt. Indem wir sie mit unseren Händen und allen unseren Sinnen erfahren. Bei Materiability geht es darum, aktiv zu werden. Es geht darum, den Status quo nicht als gegeben zu akzeptieren, sondern stattdessen über mögliche Alternativen zu spekulieren und zu träumen. Und diese Träume mit anderen zu teilen. Es geht um Kommunikation, Austausch und Zusammenarbeit. Es geht darum, an eine Zukunft zu glauben, die von unseren gemeinsamen Anstrengungen geprägt ist. Es geht um Inspiration und offenen, uneingeschränkten Zugang zu Informationen. Es geht um das Testen von Ideen und Visionen und darum, Herausforderungen nicht als Probleme zu behandeln, die gelöst werden müssen, sondern als Chancen, aus denen Neues entstehen kann. Materiability ist eine Spielwiese für das Erforschen von morgen.

Im Jahr 2018 wurde Manuel Kretzer als Professor für Material und Technologie an den Fachbereich Design der Hochschule Anhalt berufen. Im Jahr 2019 kam Virginia Binsch als Wissenschaftliche Mitarbeiterin hinzu und die Forschungsgruppe Materiability Research Group mit zugehörigem Materiability Lab wurde in Dessau, in unmittelbarer Peripherie des historischen Bauhaus-Gebäudes von Walter Gropius, gegründet. Die Arbeit der Gruppe konzentriert sich auf die Erforschung und Herstellung neuartiger Materialien in Verbindung mit digitalen Design- und Fertigungsprozessen. 2020 traten doe Doktoranden Benjamin Kemper und Manuel Lukas als PhD Studierende dem Team bei.

Seit 2020 errichtet die Gruppe den ego.Inkubator Materiability Lab, ein von der Investitionsbank SachsenAnhalt gefördertes Labor innovativer Material- und Technologieerforschung innerhalb ihrer skizzierten Forschungsschwerpunkte.

LINKS

www.materiability.com

www.facebook.com/materiability

www.instagram.com/materiability/

Impressionen

  • Materiability Lab © © HS Anhalt/Uwe Jacobshagen, 2020
  • Materiability Lab © © HS Anhalt/Uwe Jacobshagen, 2020
  • Materiability Lab © © HS Anhalt/Uwe Jacobshagen, 2020