Verzehr von Lebensmitteln im Wechselspiel von Lebensmittelqualität und Verbrauchererwartung

Prof. Dr. Wolfram Schnäckel

Förderung

Gefördert durch das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt.

Zielstellung

Mit diesem Vorhaben werden die in einem Vorgängerprojekt aufgezeigten Verbrauchs- und Verzehrsgewohnheiten bei Lebensmitteln in ihrer Entwicklung analysiert. Gleichzeitig werden, ausgehend von der Situation auf dem Markt, Chancen für sachsen-anhaltinische Produkte abgeleitet. Dabei wird die Qualitätssicherungskette vom Erzeuger zum Verbraucher untersucht und Empfehlungen für eine gesundheitsbewusste Ernährung in Sachsen-Anhalt gegeben. Für regionale Lebensmittel werden Qualitätsbilder erarbeitet.

Ergebnisse

  • Im Vergleich zur Befragung 1992 zeigt sich bei vielen Schwerpunkten ein gewachsenes Ernährungsbewusstsein der Bevölkerung Sachsen-Anhalts. Für Ernährungsaufklärung und Ernährungsberatung gibt es auch weiterhin ein großes Aufgabenspektrum.
  • Verbraucher aus Sachsen-Anhalt bevorzugen Fleisch- und Wurstwaren aus ihrer unmittelbaren Umgebung bzw. aus den neuen Bundesländern. Entscheidendes Kaufargument sind dabei ein hoher Frischegrad sowie ein einladendes Äußeres. Die Würzung als prägende sensorische Komponente ist regional bedingt.
  • Wichtigste Kaufargumente bei Milch und Molkereiprodukten sind Geschmack, Geruch, Frische sowie gesundheits- und fitnessorientierte Aspekte. 77,3% der Verbraucher konsumieren diese täglich. Dabei werden Trinkmilch, Margarine und Fruchtjoghurt, sowie Hart- und Schnittkäse bevorzugt.
  • Die große Mehrheit der Bürger Sachsen-Anhalts verzehren vorrangig Mischbrot und Kleingebäck mehrmals täglich. Empfohlene Verzehrsmengen werden noch immer nicht erreicht. Wichtigstes Qualitätsmerkmal ist die Frische, die vorrangig beim Bäcker aus der Region gefunden wird.
  • Obst und Gemüse haben einen festen Platz im Speiseplan der Sachsen-Anhalter. Frische der Produkte wird vorrangig auf dem Groß- bzw. Wochenmarkt erwartet, dabei könnten die Produkte aus Sachsen-Anhalt durch marktpolitische Maßnahmen eine größere Rolle spielen. "Leckeres aus Sachsen-Anhalt" ist auch Frischobst und Frischgemüse.
  • Zu ähnlichen Ergebnissen führten auch die Untersuchungen zu den Verbrauchs- und Verzehrsgewohnheiten bei Teigwaren, Light-Produkten und diätischen Lebensmitteln sowie Bier und alkoholischen Getränken.
  • Für die Produktgruppen, die einer sensorischen Beliebtheitsprüfung unterzogen wurden, wurde unterstützt von Analytik und instrumenteller Sensorik, ein umfassendes Qualitätsbild erstellt.
  • Auf der Basis der durchgeführten Erhebungen sind die regional geprägten Präferenzen für Lebensmittel bestimmt worden. Insgesamt werden damit Hinweise zur besseren Marktorientierung der lebensmittelherstellenden Betriebe aus Sachsen-Anhalt, u. a. allgemein bzw. produktgruppenspezifisch, formuliert.