Ivan

Heute, da in meinem Land Krieg herrscht, sind für mich die Sicherheit und die Möglichkeit mein Studium abzuschließen am wichtigsten.

Mein Name ist Ivan. Ich komme aus Mariupol, einer Stadt im Osten der Ukraine. Mein Weg in die IT begann in der Schule, wo ich die Grundlagen des Programmierens lernte. Dann besuchte ich die IT-Abteilung der Azov State Technical University, wo der Schwerpunkt auf dem Studium der höheren Mathematik lag. Zwei Jahre lang studierte ich parallel zum Hauptstudium die Entwicklung mobiler Anwendungen und schrieb mich an einer den Universitäten in Odesa bei Softwaretechnik ein. Dort studierte ich zielstrebig die Phasen des Softwaredesigns und der Softwareentwicklung, DBMS, System- und Webprogrammierung und entwickelte Spiele und mobile Anwendungen.

Während des zweiten Semesters meines Masterstudiums tat ich dies wegen der Covid-Quarantäne aus der Ferne. Kaum hatten wir uns daran gewöhnt, kam der nächste Schock - die Invasion der russischen Streitkräfte am 24. Februar. Die Kämpfe begannen in meiner Heimatstadt Mariupol. Plötzlich wurde sie von Flugzeugen, Kriegsschiffen und Raketen bombardiert. Meinen Eltern und mir gelang es die Stadt zu verlassen, bevor sie besetzt wurde. Im letzten Frühjahr wurden in Mariupol hunderttausend Zivilisten getötet. Zum Glück konnte meine Familie nach Odesa fliehen, wo ich von dem Doppelstudium an der Hochschule Anhalt erfuhr und nach Deutschland kam.

Zu den offensichtlichsten Vorzügen Deutschlands gehört die qualitativ hochwertige Ausbildung. Die Lehrer hier arbeiten nach dem Prinzip "Wissen für die Praxis", was ich sehr interessant und motivierend finde.

Ich plane, einen Job in der mobilen App-Entwicklung oder VR-Technologie zu finden, Erfahrungen zu sammeln, mich weiterzuentwickeln und Deutsch zu lernen. Mein Stipendium werde ich für die Umsetzung meiner Ideen in der Handy- oder Spieleentwicklung verwenden. Ich würde gerne mehr reisen, neue Städte sehen und mehr IT-Spezialisten treffen. Bei einem Auslandsaufenthalt geht es nicht nur um Sprachschwierigkeiten oder Anpassung, sondern auch um unschätzbare Kenntnisse und Erfahrungen, die einen zum Spezialisten machen.

Ich möchte der Welt wünschen, dass unsere Ideen und Erfindungen auf die Schaffung und nicht auf die Zerstörung ausgerichtet sind.

Ivan