Kompetenzzentrum Algenbiotechnologie

Am Kompetenzzentrum Algenbiotechnologie (CAB) an der Hochschule Anhalt beschäftigt sich ein multidisziplinäres Team unter Leitung von Prof. Dr. Carola Griehl seit über 20 Jahren
mit der biotechnologischen Gewinnung von Wert- und Wirkstoffen aus Mikroalgen. Dabei existiert ein hohes Maß an Erfahrung – angefangen mit der Stammauswahl und Kultivierung
über die Stoffwechselphysiologie der Mikroalgen bis hin zur Produktgewinnung und -analytik.

Für die Forschungsarbeiten am CAB wurde eine Sammlung von Mikroalgenkulturen aus Süßwasser und terrestrischen Lebensräumen aufgebaut, die derzeit über 300 Stämme umfasst und kontinuierlich mit neuen Stämmen erweitert wird. Ein Algentechnikum ermöglicht die Überführung der Kultivierungsverfahren aus dem Labor in die industrielle Praxis. Das CAB ist gerätetechnisch hervorragend ausgestattet. Zur qualitativen und quantitativen Erfassung von Algeninhaltsstoffen wird eine breite Palette analytischer Methoden angewandt.

Die chemische Diversität der Sekundärmetabolite macht Mikroalgen und Cyanobakterien auch für die pharmazeutische Forschung attraktiv. Daher wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Stephan Schilling (AG Wirkstoffbiochemie) und dem Fraunhofer IZI-MWT Halle ein Algenwirkstoffzentrum (Zentrum für Naturstoffbasierte Therapeutika - ZNT) als separater Labortrakt mit Zellkulturlabor neu eingerichtet.

Imagefilm AG

Imagefilm über die Algenforschung der Forschungsgruppe Biochemie- und Algenbiotechnologie. Produziert durch das DokuTeam des Fachbereichs Design Dessau, HS Anhalt 2018

Meilensteine

2001

Start der Algenforschung in Köthen und Gründung des Kompetenzzentrums Algenbiotechnologie (CAB)

2011

Mit dem Ziel, eine marktfähige industrielle Algenbiotechnologie in Mitteldeutschland aufzubauen und akademische und industrielle Forschung zu vernetzen, wurde in Kooperation mit der GICON GmbH im Jahr 2011 das Biosolarzentrum gegründet. Durch den Aufbau und die Inbetriebnahme einer modularen Mikroalgen-Pilotanlage mit 4 Tannenbaum-Reaktoren mit einem Gesamtvolumen von 1700 L ist es möglich, die im Labor erhaltenen Ergebnisse bis zur industriellen Applikation zu führen. 

2013  

Die Forschungsarbeiten der Arbeitsgruppe wurden 2013 gleich zweifach mit dem Hugo-Junkers-Preis für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt ausgezeichnet:

  • Wirkstoffe aus Algen zur Prävention gegen Alzheimer-Demenz (Kategorie: Innovativste Vorhaben der Grundlagenforschung), gemeinsam mit dem Fraunhofer IZI-MWT Halle und dem Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie Halle
  • Tannenbaum-Reaktor - ein innovatives System zur Mikroalgenkultivierung (Kategorie: Innovativste Allianz), gemeinsam mit der GICON GmbH

2019

Fachtagung „Sachsen-Anhalt – Zentrum der Algenbiotechnologie in der Metropolregion“

2021

Feierliche Eröffnung des Zentrums für Naturstoff-basierte Therapeutika (ZNT) am 27.05.2021 in Köthen: In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IZI-MWT Halle sollen an der Hochschule Anhalt künftig Wirkstoffe/wirkstoffangereicherte Produkte aus Algen für den Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelbereich identifiziert und hergestellt werden.

1. Mitteldeutscher Algenstammtisch am 27.05.2021 in Köthen: Der Stammtisch stellt eine neue Kommunikationsplattform für Vertreter aus Industrie und Forschung dar, die an der Verwertung von Algen und deren Inhaltstoffen interessiert sind. Es wurden neben kurzen Übersichtsvorträgen in lockerer Atmosphäre innovative Verwertungsmöglichkeiten von Algen und neue Forschungsbedarfe gemeinsam diskutiert.

D•A•CH Algen Summit am 11./12.10. 2021 in Wien: Im Jahr 2021 legten das österreichische Netzwerk Algen und die deutsche DECHEMA-Fachgruppe "Algenbiotechologie" ihr Jahrestreffen bzw. den Bundesalgenstammtisch zusammen und organisierten erstmals gemeinsam mit scienceindustries, dem Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences aus der Schweiz, den "D•A•CH Algen Summit".

2022

2. Mitteldeutscher Algenstammtisch am 03.06.2022 in Halle: Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Hallenser Verein "science2public e.V." auf dem Bürgerforschungsschiff "Make Science Halle" durchgeführt, inklusive einer gemütlichen Flussfahrt zum entspannten Netzwerken und anschließendem Grillen an der Saale.