Grüne Woche

Die Hochschule auf der Grünen Woche 2024 in Berlin

Die Grüne Woche Berlin (GW) ist die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau und hat sich bereits zur Traditionsveranstaltung etabliert. Sie findet vom 19. - 24. Januar 2024 statt.

Zum wiederholten Mal wird es in der Sachsen-Anhalt-Halle (23b) einen Stand WISSENSCHAFT (Nr.112) geben, an dem sich Aussteller der Hochschule Anhalt, der Hochschule Harz,  der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg beteiligen.

Die vorgestelten Themen wechseln täglich. Eine Übersicht über die tägliche Standbesetzung finden Sie hier.

Exponate der Hochschule Anhalt

  • Salzreduzierte Schweinerohschinken


    Rohschinken mit 50% weniger Salz für eine gesündere Ernährung

    Aus gesundheitlicher Sicht stellt der oft zu hohe Salzgehalt in Lebensmitteln ein Problem dar. Im Rahmen der Nationalen Reduktionsstrategie wird eine deutliche Absenkung des Fett-, Salz- und Zuckergehaltes in Lebensmitteln angestrebt.
    Ziel  ist es, Schweinerohschinken zu entwickeln (Lachsschinken, Schinkenspeck), deren Salzgehalt um 50% im Vergleich zum konventionellen Produkt reduziert ist.
    Ermöglicht wird dies durch neuartige technologische Ansätze (a) zum Wasserentzug für eine schnellstmögliche Reduzierung des aw-Wertes sowie (b) zur homogenen Salzverteilung. 
    Da eine Salzreduktion technofunktionelle sowie die Sensorik und Haltbarkeit nachteilig beeinflussende Effekte mit sich bringt, sollen diese durch den Einsatz von sensorisch ansprechenden und antimikrobiell wirkenden Gewürzen sowie Salicornia (Queller) kompensiert werden.
    Im Ergebnis entstehen Rohschinken mit nur 2,5% Salz, welche neben einem gesundheitlichen Mehrwert auch eine hohe mikrobiologische und sensorische Qualität sowie eine höchstmögliche Ausbeute und lange Haltbarkeit in sich vereinen.
     

    Förderung
    Projekt:
    FKZ    KK5170903HV2 

    Laufzeit: 1/2023 - 9/2024

    Fördermittelgeber: Bundesministreium für Wirtschaft und Klimaschutz

    Kontakt:

    Prof. Dr. Wolfram Schnäckel

    Dr. Janet Krickmeier

  • Schneckenfleisch - eine gesunde Alternative
    Imitation Zellhaufen


    Spezialitäten aus einem nachhaltig erzeugten Eiweißrohstoff regionaler Herkunft
    Um die Wertschöpfungskette einer regionalen Schneckenfarm zu schließen, sollen nicht nur der Schleim und die Häuser der Weinbergschnecken Verwendung finden, sondern auch das Fleisch als alternative Eiweißquelle genutzt werden. 
    Ziel ist es, für den Premiumbereich wurstartige Produkte (ähnlich Kochstreichwürste) und Fertiggerichte in unterschiedlichen Angebotsformen zu entwickeln, die sich durch ein außerordentliches Genusserlebnis sowie eine positive ernährungsphysiologische Qualität auszeichnen. 
    Die Herausforderung besteht darin, das „Fleisch“ optimal auszunutzen. Schnecken weisen als wechselwarme Tiere eine andere Keimflora auf als das Fleisch warmblütiger Tiere. Daher müssen die Schnecken vor der eigentlichen Verarbeitung thermisch behandelt werden, um einen mikrobiologisch sicheren Rohstoff zu erzeugen. Daraus resultieren Änderungen der Fleischeigenschaften und demzufolge veränderte Verarbeitungseigenschaften, die durch die Produktentwicklungen kompensiert werden müssen.
    Kontakt

    Prof. Dr. Wolfram Schnäckel

    Dr. Janet Krickmeier

  • Biodiversität & Klimaresilienz


    Grüne Infrastruktur - Klima und Biodiversität durch den Ausbau qualitativ hochwertiger Grüner Infrastruktur schützen
    Als Netzwerk natürlicher und naturnaher Ökosysteme ist die Grüne Infrastruktur eine gute Investition in die Zukunft, um die Klimaresilienz im städtischen und ländlichen Raum entscheidend zu verbessern. Artenreiche Blühstreifen und -flächen mit regionalen Wildpflanzen sowie Biodiversitäts-Solarparks können Elemente einer solchen Infrastruktur darstellen und sind nicht nur eine Bereicherung in ökologischer Hinsicht, sondern auch für Naherholung und Naturerleben. 
    An der Hochschule Anhalt haben die Arbeitsgruppen der Professorinnen Sabine Tischew, Anita Kirmer und Annett Baasch in den vergangenen zwei Jahrzehnten zahlreiche Innovationen im Themenkreis ökologische Renaturierung, Management von Lebensräumen und multifunktionale Landnutzung entwickelt. Zur Überführung dieses Wissens in die Praxis baut das Projekt KompetenzGrün in der Strukturwandelregion Sachsen-Anhalts in den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und 
    Burgenlandkreis ein Kompetenzzentrum für Grüne 
    Infrastruktur auf.

    Kontakt
    Prof. Dr. Sabine Tischew

    Prof. Dr. Anita Kirmer

    Prof. Dr. Annett Baasch

  • Lehr- und Versuchsbrennerei


    Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften ist die Praxisorientierung und die Anwendung der theoretischen Grundlagen eine wichtige Säule der studentischen Ausbildung. 
    Die Hochschule arbeitet hierzu vorwiegend mit kleinen und mittleren Unternehmen als Praxispartner zusammen. 
    Nicht nur in geförderten Forschungsprojekten, auch in studentischen Projekten und Abschlussarbeiten kann so der Forschungstransfer und die akademische Ausbildung miteinander verknüpft werden. 

    In der Forschungs- und Versuchsbrennerei der Hochschule Anhalt steht dafür eine 150 l Brennanlage zur Verfügung. Auf dieser Anlage  kann mit einer Glockenboden- oder AroMat-Verstärkerkolonne gefahren werden. 
    Nach dem Wegfall des Brandweinmonopols 2018 können auch in Sachsen- Anhalt Brennrechte beantragt werden. Für Stoffbesitzer, Direktvermarkter und landwirtschaftliche Unternehmen kann hier ein weiteres Standbein geschaffen werden, welches durch die Nutzung und dem Erhalt von Streuobstwiesen zur Nachhaltigkeit und Biodiversitätförderung beiträgt. 
    Neben den technologischen Verfahren bei der Herstellung von hochwertigen Bränden und Likören steht auch die Analytik und humansensorische Prüfung der erzeugten Produkte im Fokus. 

    Kontakt
    Robert Hanauska

  • Frischhalteeigenschaften von Bienenwachstüchern


    Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein sind im eigenen Haushalt angekommen. 
    Einen Betrag zur Reduktion von Einwegverpackungen können Bienenwachstücher sein. Die Baumwolltücher werden in Bienenwachs getränkt um eine Alternativen zu Alu- und Frischhaltefolie dazustellen. Im Gegensatz zu den Einwegverpackungen werden Bienenwachstücher nicht nach einmaliger Benutzung weggeworfen sondern können länger im Haushalt benutzt werden.   
    Problemstellung und Zielsetzung
    Zielstellung einer studentische Projektarbeit war es, die Frischhalteeigenschaften von verschiedenen Bie-nenwachstüchern im Vergleich zu herkömmlichen Einwegverpackungen zu bewerten. Zu diesem Zweck wurden geeignete Lebensmittel ausgewählt. Ein Forschungschwerpunkt dieser Untersuchung lag in der Definition und Messbarmachung der Frische der Lebensmittel. Gemüse, Brot, Käse wurden dazu in verschiedenen Ver-
    packungen gelagert und über einen definierten Zeitraum gelagert. ZU bestimmten Zeitpunkten wurde die frische der Lebensmittel bestimmt und miteinander verglichen. 
    Aus der Wiederverwendbarkeit der Bienenwachstücher ergab sich die zweite mikrobiologische Fragestellung. Welchen Anfangskeimgehalt kann man auf Einwegverpackungen und den Bienenwachstüchern finden und wie wirken sich die verschiedenen Materialien auf ein mögliches Mikroorganismenwachstum bei der Lagerung von Lebensmitteln aus. 
    Auf Grundlage dieser Ergebnisse sollten dann die Eignung der Bienenwachstücher als Verpackung für Lebensmittel im Haushalt im Vergleich zu den herkömmlichen Einwegverpackungen festgestellt und Anwendungsempfehlungen gegeben werden.
    Kontakt
    Robert Hanauska

  • Neue Geschäftsmodelle
    Export von Lebensmitteln


    Globale Lebensmittelmärkte


    Hintergrund
    Findung von Zielgruppen und Verbrauchertrends in Ziel-ländern, Untersuchung von Konkurrenzprodukten und -unternehmen ermöglichen es, gemeinsam mit Unternehmen Szenarien für Vermarktungs- und Distributionswege zu entwickeln.

    Spezifische Marktanalyse
    Teams in Zusammenarbeit mit Partneruniversitäten und deren Industrienetzwerk in den Zielländern untersucht. Bei der DESTEP-Analyse erfolgt eine differenzierte  Betrachtung unterschiedlicher Komponenten, die für den Erfolg des Exportgeschäfts von Bedeutung sind. Hierunter werden demografische, ökonomische, sozio-kulturel-le, technologische, ökologische und politisch-rechtliche  Aspekte der Geschäftsumwelt des Ziellandes aufgeführt. Die Akzeptanz des Produktes wird mit Hilfe mehrerer Verbraucherverkostungen getestet, wobei Studierende der Zielländer einbezogen werden. Die Strategien für die Einführung eines Produktes werden im Rahmen der Port- folioanalyse hinsichtlich Chancen und Risiken bewertet.

    Exportorganisation
    Aufbauend auf der Land- und Marktanalyse erfolgt die Ex-portorganisation mit möglichen Markteintrittsstrategien, Transport- und Zollabwicklung sowie der Preiskalkulation und Währungswahl. Die Analyse betriebswirtschaftlicher Kennzahlen einschließlich Investitionsberechnungen und Cash-Flow Szenarien ermöglichen ein Finanzierungskon-zept für einen erfolgreichen Export.
    Unser Leistungsangebot
    Wir bieten Feasibility Studies einschließlich Chancen- und Risikoabschätzung, auf das Produkt zugeschnittene Marktanalysen, betriebswirt-schaftliche Betrachtungen einschließlich Investitionsberechnungen und Cash-Flow Konzepten an. Um Besonderheiten von Zielgruppen fest-stellen zu können, führen wir spezifische Verbraucherverkostungen durch. Wir unterstützen bei der Organisation von Exportgeschäften einschließlich Transport- und Zoll-abwicklung, Währungswahl und Partnersuche.

    Wichtigste Partnerländer

    • Volksrepublik China
    • Niederlande
    • Tschechische Republik
    • Ukraine
    • USA

     

    Kontakt:

    Prof. Dr. Elena Kashtanova

  • Shiitake- pflanzenbasierte vegane Alternativen
    Bild: Shiitake_Pilze


    Themen rund um die Ernährung, Ernährungssicherung und Entwicklung sind global von sehr großer Bedeutung. Der Ernährungstrend weg von Fleisch und tierischen Produkten und hin zu pflanzlichen Alternativen findet seinen Ursprung in den klimatischen Veränderungen (CO2- Fußabdruck), sowie Regionalität und Nachhaltigkeit. In diesem Zusammenhang beschäftigt sich die HSA Lebensmitteltechnologie mit pflanzenbasierten Alternativen und Pflanzenproteinen. Ein Beschäftigungsfeld stellen Shiitake Pilze (Lentinus edodes) dar. Shiitake Pilze nehmen in der weltweiten Produktion zweiten Platz ein. Sie sind ein bedeutender Bestandteil der asiatischen aber auch der europäischen Küche, und bieten als Nahrungsquelle hochwertige Proteine, Minerale, bioaktive Inhaltsstoffe, sowie Geschmacksstoffe. Shiitake Pilze eignen sich als Zutat in fleischalternativen Lebensmitteln, sowie als Geschmacksträger in würzigen Anwendungen. Damit bietet der Pilz eine vielseitige Anwendung in der Lebensmittelindustrie. Der Pilz lässt sich regional und nachhaltig züchten, so dass die Rohstoffverfügbarkeit gewährleistet ist.
    Aktuell wird an sensorischen und an bioaktiven Eigenschaften der Shiitake Pilze geforscht. Pilz- Extrakte werden auf ihr antioxidatives Potential und auf die Bioverfügbarkeit getestet. Außerdem werden die Extrakte sensorisch beurteilt und der Einsatz als Geschmacksträger geprüft. 
    Kontakt

    Prof. Dr. Elvira Mavric-Scholze

  • Süßwarenlabor- Gefüllte Sauermalz-Bonbons
    Bild: Gefüllte Sauermalz-Bonbons


    Gefüllte Sauermalz-Bonbons - – Great taste

    Gefüllte Sauermalz-Bonbons sind eine echte Innovation, da es dem Verbraucher als Marktneuheit eine
    prinzipiell neue Problemlösung auf seiner Suche nach natürlichen Produkten bietet. Die im Süßwarenlabor
    der Hochschule Anhalt entwickelten Bonbons bringen die Vorzüge eines traditionellen Malzbonbons in Einklang
    mit einer malzig-frischen Note, was letztlich für ein harmonisches Geschmackserlebnis sorgt. Sie bieten
    damit ein einzigartiges Geschmackserlebnis: der Hauptgrund für den Verbraucher, ein Lebensmittel zu
    kaufen.
    Hartkaramellen sind eine spezielle Form von Süßwaren, die sich durch ihre feste, harte Konsistenz auszeichnen.
    Diese Bonbons werden durch das Kochen von Zucker oder einer Zuckermischung hergestellt, und sie erhalten
    ihre Härte durch den Prozess des Kristallisierens von Zucker.
    Sauermalzextrakt ist ein Produkt, das durch die Fermentationvon Malz (Würze) gewonnen wird und bezieht sich
    auf den sauren Charakter, der während der Herstellung entsteht. Der Extrakt enthält neben der Milchsäure eine
    Vielzahl von Nährstoffen, die während des Fermentationsprozesses freigesetzt werden. Dazu gehören Enzyme,
    Aminosäuren und Vitamine, die es zu einem ernährungsphysiologisch wertvollen Produkt machen.
    Aufgrund seines hohen Gehalts an fermentierten Bestandteilen kann der Sauermalzextrakt auch einen subtilen Hauch von Fruchtigkeit aufweisen und verleiht
    dem Bonbon ein außergewöhnliches Aroma.
    Das einzigartige Mundgefühl des neuartigen Sauermalz-Bonbons wird durch die Zusammenführung der harten
    Hülle und dem sauren flüssigen Kern erzeugt. Durch den Einsatz des Sauermalzextraktes zur natürlichen Säuerung
    und Geschmacksgebung kann auf den Zusatz von Aromen und Konservierungsstoffen verzichtet werden.
    Dem Trend „Natürlichkeit” sowie dem Wunsch des Konsumenten nach gesunden Lebensmitteln und der wachsenden
    Nachfrage nach „Clean Label-Produkten” wird somit Rechnung getragen.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Jean Titze

    Beatrix Parthey

  • Hochschulbrauerei - Winterbier
    Bild: Hochschul-Brauerei


    Unser einzigartiges Winterbier erobert die Herzen!


    Tauchen Sie ein in die Welt des Geschmacks und entdecken Sie das neueste Highlight
    der Hochschulbrauerei – unser einzigartiges Winterbier, verfeinert mit frischer
    Orange, aromatischer Nelke, würzigem Zimt und einem Hauch von Anis! Mit Leidenschaft und Expertise haben
    wir eine einzigartige Mischung aus unserem erstklassigen Bier und winterlichen Gewürzen kreiert, welche die
    perfekte Erfrischung für die kalte Jahreszeit bietet.

    Highlights unseres Winterbiers

    • Frische Orange: Unser Winterbier beginnt mit einer erfrischenden Zitrusnote, die deinen Gaumen auf ein einzigartiges Geschmackserlebnis einstimmt.
    •  Aromatische Nelke: Die subtile Schärfe der Nelke verleiht unserem Punsch eine verführerische Tiefe und einen Hauch von Würze, der perfekt mit dem Bier harmoniert.
    • Würziger Zimt: Der vertraute Geschmack von Zimt verbindet sich harmonisch mit dem Bier und schafft eine wohlige Wärme. 
    •  Anis-Hauch: Ein subtiler Hauch von Anis rundet den Geschmack ab und verleiht dem Winterbier eine elegante Note.

    Lassen Sie sich von unserem Winterbier verzaubern. Das Team der Hochschulbrauerei möchte Sie einladen, eine
    Pause einzulegen und den winterlichen Zauber in jedem Schluck zu erleben. Unser Winterbier ist nicht nur ein
    Getränk – es ist ein Genussmoment, den Sie nicht verpassen sollten! Entdecken Sie mit uns den perfekten Mix
    aus Tradition und Innovation in jedem Glas Winterbier!
    Prost auf die Vielfalt des Geschmacks!

    Kontakt:

    Prof. Dr. Jean Titze

  • Vegan | Novel food


    Chlorella-Algen – vielseitiges Lebensmittel
    In Photobioreaktoren kultiviert.


    Mikroalgen der Gattung Chlorella können von Bakterien synthetisiertes, bioverfügbares Vitamin B12 aufnehmen und akkumulieren: antioxidativ, entzündungshemmend, antikarzinogen.


    Chlorella sp. – proteinreiche Grünalgen
    Die einzellige Mikroalge Chlorella vulgaris enthält einen Proteinanteil von 40 – 50% (einschließlich aller essentiellen Aminosäuren) und ist reich an antioxidativ wirksamen Carotinoiden (Lutein, β-Carotin), ungesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen, Vitaminen (C, K, B), Mineralstoffen und Spurenelementen. Eine Besonderheit ist der teilweise hohe Gehalt an Vitamin B12. Das Coenzym mit der kom-plexen Struktur wird nicht von der Alge selbst, sondern von assoziierten Bakterien synthetisiert.
    Natürliche Vitamin B12 Formen
    Cobalamine (Vitamin B12) kommen fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. Vitamin B12 wird für die Blutbildung, das Nervensystem und den Energiestoff-wechsel benötigt. Durch eine an der Hochschule Anhalt etablierte massenspektrometrische Analysenmethode konnte gezeigt werden, dass Chlorella vulgaris überwie-gend bioverfügbare Cobalamine enthält, dagegen kaum die nicht bioaktiven Pseudocobalamine. Die Cobalamin-Gehalte in Chlorella-Produkten variieren jedoch stark, auch in Abhängigkeit der Kultivierungsbedingungen. Bei einem durchschnittlichen Cobalamin-Gehalt von  1 µg/g Chlorella könnte mit dem Verzehr von 3 g Chlorella-Bio-masse der Vitamin B12-Tagesbedarf eines Erwachsenen  (3 µg/d) gedeckt werden. Die Alge Chlorella vulgaris ist eine vielversprechende pflanzliche Vitamin B12-Quelle.
    Fazit:
    Chlorella-Algen können einen wichtigen Beitrag zur ge-sunden Ernährung leisten und sind vielfältig einsetzbar, z.B. in Smoothies, Dips, Algenkeksen, Filinchen, Brot und Nudeln.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Carola Griehl

  • Gesunde Lipide | Novel Food
    Algenbioreaktor


    Omega-3-Fettsäuren aus Mikroalgen
    Biotechnologisch produziert.

    Eicosapentaensäure EPA (C20:5) und Docosahexaensäu-re DHA (C22:6) sind ernährungsphysiologisch besonders wertvoll.


    Essentielle Fettsäuren
    Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie die langkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA, sind für den Menschen essentiell und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Sie sorgen für die Fluidität von Zellmembranen, regulieren aber auch Entzündungs- und immunologische Prozesse. Sie fördern die Entwicklung des Gehirns und des Sehvermögens, sorgen für eine verbesserte Durchblutung, stabilisieren Herzmuskelzellen und verringern damit die Gefahr von Atherosklerose, Rhythmusstörungen und Herzinfarkten.


    Algenöl statt Fischöl
    Gegenwärtig stellen Fische, die EPA und DHA aus Mikroal-gen über die Nahrungskette aufnehmen und anreichern, die wichtigste Quelle für Omega-3-Fettsäuren dar. Da die Ressource Fisch begrenzt ist und die Nachfrage steigt, ge-winnen biotechnologisch produzierte Algenöle an Bedeutung.

    Fazit:
    Omega-3-Fettsäuren aus phototroph produzierten  Diatomeen und Eustigmatophyceae finden Anwendung in Nahrungsergänzungsmitteln, Functional Food, Phar-mazeutika und Futtermitteln.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Carola Griehl

  • Algenproteine
    Golden Chlorella


    Mikroalgen als Eiweißquelle
    Biotechnologisch produziert.
    Mikroalgen sind reich an Proteinen und essentiellen Aminosäuren: natürlich und ohne Gentechnik angebaut.


    Proteinreiche Arten
    Immer mehr Verbraucher schauen sich bewusst nach  gesunden und nachhaltig hergestellten Nahrungsmitteln um. Der Markt für Produkte mit nicht-tierischen Proteinen wächst stetig. Mikroalgen können einen Proteingehalt von bis zu 60% der Trockenmasse aufweisen mit einem hohen Anteil an ernährungsphysiologisch wertvollen essentiellen Aminosäuren. Hinzu kommen oft weitere gesunde In-haltsstoffe wie mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Vita-mine und Carotinoide. In der EU sind für die Verwendung der gesamten Biomasse als Lebensmittel bisher folgende  Mikroalgen zugelassen: Chlorella sp. und  Tetraselmis chuii (Grünalgen), Odontella aurita (Kieselalgen), Arthrospira sp. „Spirulina“ und  Aphanizomenon flos-aquae „AFA-Alge“ (Cyanobakterien). Von weiteren Arten werden ausschließlich Extrakte oder Öle gehandelt. Der Markt für Mikroalgen-Produkte wird aktuell auf $771,3 Mio. weltweit geschätzt und soll bis 2026 mit einer jährlichen Wachstumsrate von bis zu 6,6 % auf $1,1 Mrd. anwachsen.
    Heterotrophe Produktion
    Einige Mikroalgen wie Chlorella können sowohl mit Licht und CO2 als auch ohne Licht kultiviert werden. Die heterotrophe Produktion ohne Licht und mit Glucose als Kohlen-stoffquelle ergibt eine farblos-gelbe proteinreiche Bio-masse („Golden Chlorella“).
    An der Hochschule Anhalt soll u.a. die Anwendung von  Algenproteinen in einem neuen Forschungszentrum  (InFonal) für die nachhaltige Lebensmittelproduktion un-tersucht werden.
    Fazit:
    Mikroalgen sind als alternative Proteinquelle vielfältig einsetzbar, z.B. in Smoothies, Säften, Pasta, Backwaren, veganen Fischstäbchen und Wurst- / Fleischwaren.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Carola Griehl

  • Real Ocean Blue - Algenbier
    Algenbier - Real Ocean Blue


    Innovation in der Getränkeindustrie
    Mit Hilfe von Algen haben Biochemiker und Lebens- mitteltechnologen der Hochschule Anhalt ein Bier mit einer außergewöhnlichen Farbe gebraut - feinherb und erfrischend blau!


    Clean Label als Mega-Trend
    Die Ernährungsindustrie steht vor neuen strukturellen Herausforderungen: Ökonomische und ökologische so-wie gesellschaftliche und technologische Mega-Trends beeinflussen den Blick auf unsere Lebensmittel. Einer dieser Trends ist die gesellschaftliche Forderung nach sogenannten „Free from“-Lebensmitteln, da immer mehr Verbraucher den Einsatz von Zusatzstoffen oder Aromen ablehnen. Mit der Substitution eines Farbstoffs durch ein färbendes Lebensmittel steigt die Wahrnehmung der Na-türlichkeit beim Verbraucher.


    Natürliche Farben aus Algen
    Der Spirulina-Farbstoff Phycocyanin kommt in der Natur ausschließlich in Algen vor. Aufgrund der gesundheitsprotektiven (immunstimulierend, entzündungshemmend, antikarzinogen) sowie intensiv färbenden Eigenschaften wird dieser zugelassene Naturfarbstoff (FDA, 2013) zunehmend zur Blaufärbung von Lebensmitteln eingesetzt. Die Herstellung erfolgt durch wässrige Extraktion des Farb-stoffes aus der Alge Arthrospira platensis, die in Köthen mit den GICON-Tannenbaumreaktoren produziert wird.

    Garantie der objektiven Produktqualität
    Das gereifte Ergebnis in Köthen ist ein Bier – oder besser ein alkoholhaltiges Getränk – das unter Verwendung des Algenfarbstoffes Spirulina-Blau aus dem Zapfhahn strömt. Die Forscher arbeiten derzeit daran, dass die objektive Produktqualität als unabdingbare Voraussetzung für ein erfolgreiches Lebensmittel eingehalten werden kann. Dabei stellt die Produktstabilität die zentrale Bedingung für Qualität dar. Die Garantie der chemisch-physikalischen und mikrobiologischen Stabilität sowie der sensorischen Stabilität bilden hierbei die Qualitätsgrundlage. Das Ziel: Ein stabiles Produkt. Dieses verlangt noch einige Experimente, nicht nur zur Farbe, sondern beispielsweise auch was den Schaum und seine Konsistenz angeht.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Jean Titze

    Prof. Dr. Carola Griehl

     

  • Gesundes Rot | Naturfarbstoff


    Carotinoide aus Mikroalgen
    Biotechnologisch produziert.
    Die fettlöslichen Pigmente schützen die Algenzellen vor oxidativen Schäden und erweitern den für die Photosyn-these nutzbaren Wellenlängenbereich des Lichtes.


    Gelb, orange, dunkelrot und goldbran
    Mikroalgen sind vielseitige und fast überall vorkommende phototrophe Organismen, deren Artenreichtum ebenso groß ist wie ihr Spektrum an bioaktiven Zellinhaltsstoffen. Hierzu zählen die farbigen Carotinoide, die die Absorption von Lichtquanten bewerkstelligen und freie Radikale als Schutz vor oxidativen Zellschädigungen binden können. Sie wirken als effektive Antioxidantien, minimieren UV-bedingte Schäden und unterstützen das Immunsystem.


    Industrielle Kultivierung
    Einige Carotinoide werden bereits industriell aus Mikro-algen gewonnen. Sie sind als Lebensmittelfarbstoffe zugelassen und außerdem gesund: Das rote Astaxanthin  (E 161 j) aus Haematococcus pluvialis ist ein starkes Antioxidans. Das orangefarbene β-Carotin (E 160 a) aus Duna-liella salina ist als Vitamin A-Vorstufe essentiell. Das gold-braune Fucoxanthin aus Phaeodactylum tricornutum wirkt antioxidativ und entzündungshemmend. Es regt die Fettverbrennung an und wird als Wirkstoff zur Reduktion von Übergewicht gehandelt. Fucoxanthin wird ausschließlich von marinen Makro- und Mikroalgen gebildet. Aufgrund seiner besonderen Molekülstruktur wird es im Gegensatz zu anderen Carotinoiden nicht chemisch produziert.

    Fazit:
    Carotinoide aus Mikroalgen können als Naturfarbstoffe mit gesundheitsfördernder Wirkung in Lebensmitteln vielfältig verwendet werden, in Säften, Smoothies, Ölen, Glasuren, Brotaufstrichen, Snacks und Backwaren. Carotinoide finden außerdem Anwendung in Nahrungs-ergänzungsmitteln, Kosmetika, Pharmazeutika und Futtermitteln.

  • Milking-Prozess | Neue Rohstoffe
    Bild: Botryococcus braunii)


    Botryococcene – extrazelluläre Kohlenwasserstoffe

    Innovativ und nachhaltig produziert.

    Durch in-situ Extraktion aus Algen gewonnene Kohlenwasserstofföle werden als Energieträger der Zukunft  erforscht und sind schon heute als Silikonöl-Ersatz für Kosmetika interessant: hautfreundlich, leicht einziehend, nicht fettend.


    Botryococcus braunii - Mehr Licht!
    Botryococcus braunii ist eine Mikroalge, die zu den Chloro-phyta („Grünalgen“) gehört und in Seen und Teichen ver-breitet vorkommt. Je nach Art synthetisiert sie langkettige Kohlenwasserstoffe wie Botryococcene und schleust sie aus den Zellen aus. Diese extrazelluläre Matrix gibt den Kolonien Auftrieb in Richtung Licht, das sie für die Photo-synthese benötigen.


    Algentankstelle -  Extraktion aus lebenden Kulturen
    An der Hochschule Anhalt werden die leistungsfähigsten Botryococcus braunii Stämme ausgewählt und unter opti-mierten Bedingungen kultiviert. Die Kohlenwasserstoffe werden durch in-situ Extraktion direkt aus der Kultur gewonnen (Patent DE102014005372B4). Die Algen wachsen weiter und können erneut „gemolken“ werden. In einem über 80 Tage stabilen Dauerversuch wurde kontinuierlich Öl entnommen - ohne Vitalitätsverlust der Kultur.

    Fazit:
    Botryococcene sind schonend aus Mikroalgen gewonne-ne Kohlenwasserstoffe mit Squalen-ähnlicher Struktur für Anwendungen im Kosmetik- , Chemie-  und Energiebereich.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Carola Griehl

  • Blau durch Naturfarbstoffe aus Algen


    Phycocyanine – blaue Proteine aus dem Meer
    Innovativ und gentechnikfrei produziert.
    Das intensiv blaue Photosynthesepigment, das nur in Algen vorkommt, ist als Lebensmittelfarbstoff zugelassen und obendrein gesund:
    antioxidativ, entzündungshemmend, antikarzinogen.


    Arthrospira platensis – “Spirulina” & Co.
    Phycocyanin wird großtechnisch aus der Mikroalge  Arthrospira platensis “Spirulina“ gewonnen, die zu den prokaryotischen Cyanobakterien („Blaualgen“) gehört, die unseren Planeten seit etwa 3.8 Mrd. Jahren besie-deln und als Erfinder der oxygenen Photosynthese die Sauerstoffatmosphäre mit aufgebaut haben.
    Als eine wertvolle und von Naturvölkern geschätzte Proteinquelle enthält Arthrospira platensis alle essentiellen Aminosäuren, ist mit einem Proteinanteil von über  60 % das proteinreichste, natürliche Nahrungsmittel überhaupt und wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „Health Improving Agent“ eingestuft.
    Verbesserung des Produktionsprozesses
    Jährlich werden weltweit bereits  mehrere Hundert Tonnen Phycocyanin produziert. Auch in Sachsen-Anhalt wird an der Auswahl geeigneter Produktionsstämme und an der Etablierung kostengünstiger Kultivierungs- und Aufreinigungsverfahren gearbeitet. Intensiv geforscht wird an der Verbesserung der Thermostabilität der blauen Proteine, die bisher bei Temperaturen von über  45°C denaturieren. Extremophile Algen aus heißen  Quellen könnten eine Lösung liefern.


    Fazit:
    Phycocyanin liefert als gesunder Naturfarbstoff aus  Algen den seltenen Blauton für Speiseeis, Joghurt, süße Glasuren, Gummibärchen, Brot und Bier und weitere Produktideen.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Carola Griehl

Messeimpressionen 2024

Die Präsentation der Exponate wird gefördert durch:

Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

FKZ: 161 MT