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Neue Professorin für Stadtplanung

Zum Beginn des Sommersemesters 2020 konnte die Hochschule Vesta Nele Zareh als neue Professorin für Stadtplanung im Fachbereich Architektur, Facility Management und Geoinformation am Standort Dessau begrüßen. In diesem Interview gibt sie einen kurzen Überblick über ihre Inhalte in der Lehre und Forschung.

Professorin Zareh, herzlich willkommen an der Hochschule Anhalt. Seit dem Sommersemester sind Sie am Fachbereich Architektur tätig. Gestatten Sie uns einen kurzen Einblick darüber, wie Ihr Weg vor der Berufung an der Hochschule Anhalt aussah.
Ich habe Architektur an der Technischen Universität Berlin studiert und mein Studium 2004 mit dem Diplom abgeschlossen. Als Architektin und Urbanistin war ich in den Bereichen Architektur, Städtebau sowie Stadt- und Regionalplanung tätig. 2016/17 war ich zudem als Vertretungsprofessorin in Stuttgart und 2017/18 an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe für das Fachgebiet Städteplanung, Stadt- und Regionalentwicklung beschäftigt. Ein Jahr später ging ich für die Klasse Öffentliche Räume, Bauten und Städtebau an die Staatlichen Akademie der Bildenden Künste nach Stuttgart.


Für das Gebiet Stadtplanung sind Sie nun am Standort Dessau zur Professorin berufen. Was wird zu Ihren Aufgaben zählen?
Konkret bin ich für die Lehre in den Bachelor- und Masterstudiengängen Architektur sowie im englischsprachigen Master Architecture DIA zuständig. Darüber hinaus betreue ich im Masterstudiengang Facility Design das Modul Stadtentwicklung und Infrastruktur. Mit den Kolleginnen und Kollegen entwickle ich aktuell eine Neukonzeption der Lehre für die Module Städtebau und Stadtplanung. Hier hat sich in den letzten Jahren viel getan. Wir beziehen daher aktuelle Themen und Methoden in die Lehrkonzepte ein, um die Studierenden bestmöglich auf die Praxis und die anstehenden beruflichen Aufgaben vorzubereiten. Allgemein möchte ich die Studierenden für die aktuellen Aufgaben und den anstehenden Umbau unserer urbanen Räume zur nachhaltigen Stadt angesichts ökonomischer, ökologischer und sozialer Herausforderungen sensibilisieren.


Welche Herausforderungen sehen Sie konkret auf die Studierenden zukommen?
Ich denke der Klimawandel, die alternde Bevölkerung, der Strukturwandel und der daraus folgende Umbau zur nachhaltigen und sozialen Stadt sind für uns alle (Planerinnen, Planende) eine große Herausforderung, aber auch aktuell die COVID-19 Pandemie zeigen in diesem Zusammenhang neue Herausforderungen auf. Ich möchte den Studierenden die genannten Themen dafür näherzubringen und ihnen Mut machen, sich gestalterisch einzubringen. Sie werden es sein, die unsere Umwelt maßgeblich mitgestalten werden und die die Weichen stellen für nächste Generationen.


Was ist Ihrer Meinung nach notwendig, um diesen Herausforderungen zu begegnen?
Ich verfolge eine maßstabsübergreifende und interdisziplinäre Herangehensweise in der Planung und im Entwurf. Für mein Verständnis gehören Architektur, Städtebau, Stadt- und Regionalplanung zusammen und müssen zusammen gedacht werden, da die Maßstäbe ineinandergreifen und sich gegenseitig beeinflussen. Dieses Verständnis möchte ich fördern und unterstützen. Dazu gehört auch, dass im Team gearbeitet wird und die notwendigen methodischen Kompetenzen dafür aufgebaut und angewandt werden können.


Danke für diesen Einblick in Ihre Lehre. Können Sie uns noch einen Einblick in Ihre Forschungsthemen geben?
Meine Forschung konzentriert sich auf die Frage wie bestehende urbane Strukturen angesichts ökonomischer, ökologischer und sozialer Herausforderungen adaptiert werden können sowie zu Fragen inter- und transnationaler Planung. Mein Schwerpunkt ist dabei Flexibilität, Mischung, Dichte und Größe, neue Formen der Mobilität sowie Fragen zu innovativen Gestaltungs- und Planungsprozessen und Möglichkeiten der Teilhabe in eben diesen. Die Studierenden können dabei mit ausgewählten Aufgabenstellungen an den aktuellen Fragestellungen mitarbeiten.


Wie finden Sie einen Ausgleich zu Ihren Aufgaben?
Ich lese und reise gerne, sowohl beruflich als auch privat. Und ich laufe sehr gerne zu Fuß als Spaziergängerin durch Städte und Landschaften. In der ersten Phase der COVID-19-Pandemie habe ich (wie viele) begonnen mit meinen Kindern morgens und abends lange Spaziergänge durch unsere unmittelbare Nachbarschaft zu machen. Selten habe ich so viel, mit so ruhigem Auge entdecken können.

Ich hoffe für uns alle, dass wir bald wieder gemeinsam die Stadt entdecken, mit und zu ihr arbeiten können. Dies mit Studierenden und Lehrenden gemeinsam am der Hochschule Anhalt zu tun, darauf freue ich mich.

Professorin Zareh, herzlichen Dank für das Interview!