Geschichte

Campus Bernburg

Bernburg-Strenzfeld – Hochschulstandort mit Tradition

Seit 1954 haben in enger Verbindung mit den landwirtschaftlichen Betrieben der Magdeburger Börde und  der fruchtbaren Ackerebene im Herzen Sachsen-Anhalts, Ausbildung und Forschung eine Heimat. Traditionen der Forschung reichen dabei bis in das vorige Jahrhundert zurück.

Vorgängerinstitutionen der Hochschule Anhalt

1961 - Hochschule für Landwirtschaft Bernburg

1967 - Hochschule für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft Bernburg

1988 - Hochschule für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft „Thomas Müntzer“

1991 - Fachhochschule Anhalt

1998 - Hochschule Anhalt (FH) mit den Standorten Bernburg, Dessau, Köthen

Ein Standort mit Geschichte

  • Anfänge
    Prof. Hermann Hellriegel


    Anfänge der landwirtschaftlichen Forschung in Bernburg

    1845

    Erste bescheidene Ansätze eines landwirtschaftlichen Versuchswesens. Anlage eines Versuchsgartens auf 5 Morgen Pachtland durch den Landwirtschaftlichen Verein in Bernburg.

    1880

    Gründung der Herzoglich Anhaltischen Versuchsstation in Bernburg, durch die damalige Regierung auf Anregung der deutschen Zuckerrübenindustrie zur Verbesserung des Rübenanbaus. Erster Direktor der Einrichtung war Prof. Hermann Hellriegel.

    1886

    Entdeckung der Stickstofffixierung (Fähigkeit von Erbsen, Bohnen und anderen Hülsenfrüchtlern, eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien einzugehen) durch Hermann Hellriegel als bahnbrechende wissenschaftliche Erkenntnis.

    1948

    Umwandlung der Anhaltischen Versuchsstation in das Institut für Pflanzenzüchtung und Umzug nach Bernburg-Strenzfeld.

  • Entwicklung
    Prof. Dr. Fritz Oberdorf


    Entwicklung eines Standortes unter Leitung von Prof. Dr. Fritz Oberdorf

    1951

    Übernahme des Institutes für Pflanzenzüchtung durch die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften. Errichtung eines neuen Institutskomplexes mit Neubauten und Gewächshausanlagen.

    1952

    Gründung einer Fachschule für die Ausbildung von wissenschaftlich-technischen Assistenten (bis 1968).

    1957

    Umzug des Institutes für Agrarökonomie von Potsdam- Bornim nach Bernburg-Strenzfeld. Aufnahme des Lehrbetriebs mit Hochschulcharakter. Ausbildung von Organisatoren und Leitern der sozialistischen Landwirtschaft.

    1960

    Einbindung des Institutes für Agranomie Neugattersleben und des Institutes für Zootechnik Güstrow-Schabernack in das in Bernburg-Strenzfeld ansässige Institut für Agrarökonomie. Bau von Instituts- und Sozialgebäuden in Strenzfeld.

    1961

    Umwandlung des Institutes für Agrarökonomie in die Hochschule für Landwirtschaft Bernburg. Mit der Gründung erhielt die Einrichtung das Promotions- und Habilitationsrecht. Es begann die Ausbildung von Diplom-Landwirten und Diplom-Gärtnern in einem 2,5-jährigen kombinierten Studium. Erster Rektor war Prof. Dr. Fritz Oberdorf.

    1967

    Umstrukturierung der Hochschule. Neben der Bezeichnung Hochschule für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft erhielt die Einrichtung ein klares agrarökonomisches Profil und wurde gleichzeitig auch auf den Bereich der Nahrungsgüterwirtschaft ausgerichtet. Die Ausbildung erfolgte jetzt in einem 2,5-jährigen Direktstudium und endete mit der Berufsbezeichnung Diplom-Agraringenieurökonom. Es erfolgte der Aufbau der Weiterbildung als gleichberechtigtes Profil der Hochschule.

    1969

    Umwandlung des Institutes für Pflanzenzüchtung in das Institut für Getreideforschung Bernburg-Hadmersleben.

    1970

    Angliederung eines Organisations- und Rechenzentrums an die Hochschule. Aufbau eines Datenspeichers für die Landwirtschaft und Übernahme von Abrechnungen für Betriebe der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft der damaligen DDR.

    1981

    Einrichtung eines neuen 4-jährigen Direktstudiums der Agrarökonomie. Es folgte ein analoger Studiengang zur Betriebswirtschaft in der Nahrungsgüterwirtschaft. Die Aufnahmebedingungen waren das Abitur und ein einschlägiger Berufsabschluss. Der Abschluss erfolgte als Diplom-Agrarökonom.

    1988

    Umbenennung der Hochschule in die Hochschule für Land- und Nahrungsgüterwirtschaft „Thomas Müntzer“.

  • Neustrukturierung

    Neustrukturierung von Lehre und Forschung in Bernburg-Strenzfeld in Folge der politischen Wende

    1990

    Übernahme der Hochschule und des Institutes in Strenzfeld durch das neu gebildete Land Sachsen-Anhalt. Mit der politischen Wende begann eine Umstrukturierung in der Agrarforschung sowie in der studentischen Ausbildung. Neue Ausbildungsdokumente und Lehrinhalte wurden in den neu gebildeten Instituten erarbeitet.
    Gründung der Anhaltischen Pflanzenzucht GmbH Bernburg (APZ) aus den Züchtungsabteilungen des Institutes für Getreideforschung (Sortenrechte, Gebäude und Maschinen wurden durch die KWS AG Einbeck erworben). Errichtung der KWS-Maiszuchtstation sowie der Getreidezuchtstation der Lochow- Petkus GmbH am Standort.

    1991

    Gründung der Fachhochschule Anhalt mit den Standorten Bernburg, Dessau und Köthen.
    Aufbau der Fachbereiche Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung und Wirtschaft am Standort Bernburg der Hochschule Anhalt.

    1992

    Gründung der Lehr- und Versuchsanstalt für Acker- und Pflanzenbau (LVA) mit einem Lehr- und Versuchsgut als Nachfolgeeinrichtung des Institutes für Getreideforschung.

    1998

    Umbenennung der Fachhochschule Anhalt in die Hochschule Anhalt (FH) – Hochschule für angewandte Wissenschaften.

    2001

    Übernahme der Lehr- und Versuchsanstalt für Acker- und Pflanzenbau in die neugegründete Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) mit Hauptsitz in Bernburg-Strenzfeld.

    2010

    Verkauf des Lehr- und Versuchsgutes der LLG an die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG).
    Gründung des Internationalen Pflanzenbauzentrums (IPZ) der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG)am Standort Strenzfeld.

  • Erschließung als Fliegerhorst
    Hugo Junkers


    1935

    Erschließung der „Strenzer Flur“ durch Bau eines Fliegerhorstes für das Reichsluftfahrtministerium

    1936

    Verpachtung eines Großteils des Geländes an den Flugzeugbaukonzern Junkers Flugzeug- und Motorenwerke (JFM) Dessau – Zweigwerk Bernburg für die Flugzeugproduktion. Jagdflugzeuge werden montiert und eingeflogen.

    1945

    Umfangreiche Demontage- und Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Fliegerhorst nach Kriegsende