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Die Hochschule Anhalt stellt das Forschungsprojekt - OSCAR im Schlossmuseum Quedlinburg vor

Als Eines von wenigen Vorhaben zur Forschung an Fachhochschulen deutschlandweit, wird von 2005  bis 2008 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Forschungsprojekt der Hochschule Anhalt (FH) am Standort Dessau gefördert. Unter Leitung des Architekten Stefan Baumeier, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter der Hochschule und des Fachgebietes Computeranwendungen in der Architektur von Prof. Claus Dießenbacher, wird in den nächsten drei Jahren ein Computersystem zur Siedlungsforschung entwickelt.

OSCAR ist eine Offene Plattform zur Kommunikation und Rekonstruktion von Siedlungen. Das Internetbasierende System unterstützt Wissenschaftler, die sich mit der Rekonstruktion von zerstörten Siedlungen befassen. Erstmals wird OSCAR am Beispiel des im Mittelalter zerstörten Marslebens eingesetzt. Die Siedlung befand sich damals in direkter Nachbarschaft zur heutigen UNESCO Weltkulturerbestadt Quedlinburg. Das um 1400 n.Chr. zerstörte Marsleben wurde im Rahmen des Neubaus der Bundesstrasse B6n von Archäologen des Landesamtes für Archäologie und Denkmalpflege Sachsen - Anhalt freigelegt. Mit dem Ende der Grabungsarbeiten und der Überbauung der Fundstelle durch die neue B6n kann vor Ort nicht mehr geforscht werden. Der virtuelle Nachbau der Siedlung im Computer unterstützt die sonst unmögliche Erforschung der Vergangenheit Marslebens. 

Wesentlich für die Arbeit der Forschungsgruppe, zu der neben der Hochschule Anhalt und dem Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege Sachsen - Anhalt auch die Brandenburgische Technische Universität Cottbus und die Universität Halle gehören, ist die kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit an Ergebnissen der Wissenschaftler. ?Viele Gäste der Stadt Quedlinburg haben ein großes Interesse an der Forschung zur Vergangenheit. Das haben die vielen Besucher der Grabung Marsleben gezeigt. Durch die Präsentation von Ergebnissen im Schlossmuseum lohnt es sich also öfter mal im Museum vorbeizuschauen" bestätigt Thomas Bracht, der Geschäftsführer der örtlichen Tourismusorganisation.

Am 22.06.2006 wird im Schlossmuseum Quedlinburg ein Computerterminal für die Besucher eröffnet. Dort sind dann nicht nur die wichtigsten Ergebnisse der zweijährigen Grabung zu sehen, sondern es ist den Besuchern des Museums möglich, dass aktuellste über die Forschung interaktiv zu erleben. In Zusammenarbeit mit der Quedlinburger Firma K2 und einem Multimediabüro aus Wesel am Niederrhein wurde die Präsentation erarbeitet und durch die Wissenschaftler in Dessau mit Forschungsergebnissen gefüllt.

Interessierte Besucher sind am 22.06.2006 um 17:00 Uhr eingeladen, im Schlossmuseum Quedlinburg bei der Eröffnung dabei zu sein und mit den Wissenschaftlern über das mittelalterliche Marsleben und Quedlinburg zu sprechen.

Kontakt zur Projektleitung:
Architekt Dipl. Ing. (FH) M.A. Stefan Baumeier,
Tel.: 0340 / 51971540
Fax: 0340 / 519791540
E-Mail: baumeier@afg.hs-anhalt.de
Web: www.oscar-projekt.de