In der Ära des digitalen Wandels und zunehmenden Nachhaltigkeitsdenkens stehen Bildungseinrichtungen vor der Herausforderung, ihre Prüfungsprozesse effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Denise Rosenkranz, Studiengangsorganisatorin des berufsbegleitenden Masterstudienganges Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Anhalt, berichtete über ihre Erfahrungen mit digitalen Vor-Ort-Prüfungen aus organisatorischer Perspektive.
Die digitale Vor-Ort-Prüfung bietet eine Vielzahl von Vorteilen, wie der vollständige Verzicht auf das Ausdrucken von Klausuren, was den Papierverbrauch erheblich reduziert und zu einer Ressourceneffizienz beiträgt. Zusätzlich spart sie Zeit durch den Wegfall des Einscannens und Versendens von Klausuren und schließt die mit dem Postweg verbundenen Bedenken aus.
Dank der Unterstützung durch das eSALSA-Projektteam wird auch die Vor- und Nachbereitung als auch die Durchführung deutlich vereinfacht, was zu einer effizienteren Organisation und Entlastung führt. Die Qualität der Prüfungen wird durch die Wiederverwendbarkeit von Fragen und automatische Generierung von Prüfungskatalogen gesteigert, was langfristig den organisatorischen Aufwand minimiert.
Wird eine Vor-Ort-Klausur das erste Mal vorbereitet, ist mit einem erhöhten Zeitaufwand beim Anlegen der Klausur im Moodle zu rechnen. Dies erfordert eine intensive Unterstützung durch das eSALSA-Projektteam und kann vorübergehend die Effizienz der Prüfungsorganisation beeinträchtigen.
Die Bereitstellung von PC‘s für die Prüfungsdurchführung erfordert bei größeren Kohorten einen entsprechenden Rüstzeitaufwand, insbesondere bei mobilen Varianten (Aufbau von projekteigenen Chromebooks durch das eSALSA-Projektteam). Festinstallierte Prüfungspools könnten diese Herausforderung lösen, erfordern jedoch zusätzliche Investitionen und Infrastrukturänderungen.
Technische Probleme während der Prüfungen könnten zu Ungerechtigkeiten führen, weshalb die Organisation sicherstellen muss, dass alle Systeme einwandfrei funktionieren, um Chancengleichheit für alle Studierenden zu gewährleisten.
Die Einführung digitaler Vor-Ort-Prüfungen erfordert auch eine enge Abstimmung mit den Lehrenden im Vorfeld, was zusätzliche Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen kann, da individuelle Anforderungen berücksichtigt und Korrekturschleifen geplant werden müssen.
Mit der Einführung digitaler Vor-Ort-Prüfungen bewegt sich die Hochschule Anhalt am Puls der Zeit und trägt nicht nur zu einer nachhaltigeren Umsetzung bei, sondern optimiert auch die Effizienz und Qualität der Prüfungsprozesse erheblich. Durch eine sorgfältige Planung, effektive Zusammenarbeit und kontinuierliche Verbesserung wird angestrebt, die bestmögliche Prüfungserfahrung für Studierende zu gewährleisten.