Aktuelles

Großforschungszentrum in Mitteldeutschland

Im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Wissen schafft Perspektiven für die Region“ hat sich die Hochschule Anhalt im Zusammenschluss mit weiteren Einrichtungen mit der Skizze eines interdisziplinären Großforschungszentrum „Center for Medicine Innovation“ in der ersten Runde durchgesetzt. Gemeinsam mit international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kann nun ein Konzept entwickelt werden, das eine für alle Menschen zugänglich, personalisierte, bezahlbare und gerechte Medizin in der ehemaligen Kohleregion Mitteldeutschland ermöglicht.

Im August 2020 ist als Strukturhilfemaßnahme für die durch den Kohleausstieg betroffenen Reviere und Standorte das »Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen« (StStG) in Kraft getreten. Um neue Perspektiven für die Kohleregionen zu schaffen, ist unter anderem die Gründung neuer institutionell geförderter Großforschungszentren in der sächsischen Lausitz und im mitteldeutschen Revier vorgesehen. Für die geplanten Großforschungszentren stellt der Bund im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen insgesamt 1,2 Milliarden Euro bis 2038 zur Verfügung, davon 380 Millionen Euro für den Standort in Sachsen-Anhalt.

Im Ideenwettbewerb »Wissen schafft Perspektiven für die Region!« wurden 100 Skizzen eingereicht, welche von einer Expertenkommission bewertet wurden. Die Skizze für das »Center for Medicine Innovation« erhielt am 23.07.2021 den Zuschlag für eine sechsmonatige Konzeptionsphase, in der ein begutachtungsfähiges Konzept erarbeitet werden soll.

„Wir sind stolz und glücklich mit dem Vorhaben in die Endauswahlrunde gekommen zu sein“, freut sich der Präsident der Hochschule Anhalt, Professor Jörg Bagdahn, über die Entscheidung. „Dass sich die Hochschule Anhalt in den Bereichen Biotechnologie, Naturstoffbasierte Therapeutika, Biomedizintechnik und Data Science in das Projekt einbringen kann, spricht für die Anerkennung des hohen anwendungsorientierte Forschungspotenzial unserer Hochschule“, so der Präsident weiter. Das vorgeschlagene Zentrum soll durch interdisziplinäre Forschung die Digitalisierung und Personalisierung der medizinischen Versorgung vorantreiben. Forschende unterschiedlichster Disziplinen wie Medizin, Lebenswissenschaften, Mathematik, Physik, Chemie, Ingenieurwissenschaften und Informationstechnologie planen eine Zusammenarbeit, um digitale Wertschöpfungsketten für den Gesundheitssektor zu schaffen.

Das angestrebte Großforschungszentrum hat das Potenzial, den Biotechnologiestandort Mitteldeutschland weiter auszubauen, international wettbewerbsfähig zu halten, langfristige Jobperspektiven für die Region zu schaffen und damit einen angemessenen Ausgleich für den Strukturwandel zu schaffen.

Weitere Informationen unter: https://medicine-innovation.org/