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Hochschule Anhalt auf der BIOTECHNICA in Hannover präsent

Unter dem Motto Biotech meets Business findet vom 18. bis 20. Oktober 2005 die Biotechnica 2005 – Internationale Fachmesse Biotechnologie in Hannover statt.
Mit rund 900 ausstellenden Unternehmen ist die BIOTECHNICA in diesem Herbst erneut eine der bedeutendsten europäischen Fachmesse dieser Branche. Angemeldet sind auch 23 Gemeinschaftsstände aus 12 Ländern – darunter den Gemeinschaftstand FORSCHUNG FÜR DIE ZUKUNFT auf dem Hochschulen, Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und start up Unternehmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten präsentieren.

Die Hochschule Anhalt (FH) wird in diesem Jahr mit Ergebnissen aus vier Forschungsprojekten vertreten sein.

  1. Hautkrankheiten – neue Ansätze in der Medikamentenentwicklung Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte (Psoriasis) oder Neurodermitis stellen ein weltweit großes und z. T. zunehmendes gesundheitliches Problem dar. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass ein medizinischer Bedarf an Stoffen besteht, die in der Lage sind, bestimmte chemische Vorgänge zu regulieren (hemmen). Unter Anwendung spezieller Testverfahren sind Herrn Prof. Dr. Hans-Jürgen Mägert  und sein Team auf der Suche nach geeigneten Hemmstoffen aus natürlichen Quellen. Untersuchungsergebnisse lassen auf viel versprechende Ansätze für eine Medikamentenentwicklung schließen.

  2. Pharmakologisch relevante Verbindungen aus Mikro- und Makroalgen
    Trotz aller Fortschritte in der Synthese- und kombinatorischen Chemie erschließen sich Leitstrukturen für neue Medikamentenwirkstoffe vielfach aus natürlichen Quellen. Die meisten der heute bekannten sekundären Naturstoffe sind hochwirksame biologisch aktive Substanzen, jedoch ist der Metabolismus und die Palette an produzierenden Sekundärmetaboliten der Algen noch weitgehend unerforscht. Frau Prof. Dr. Carola Griehl und Mitarbeiter untersuchten bislang kaum erforschte Mikro- und Makroalgen auf antitumorale, antivirale, antibiotische und antiflammatorische Aktivitäten mit dem Ziel, den hochdiversen Sekundärstoffwechsel dieser phototrophen Organismen als Quelle neuer Naturstoffe zu erschließen. Im Ergebnis zeigten 14 von 28 Mikro- und Makroalgen antimikrobielle und cytotoxische Aktivitäten.

  3. Ebenfalls unter der Leitung von Frau Prof. Griehl wird der Einfluss aromatischer Abbauprodukte proteinreicher Substrate auf den Biogasprozess untersucht. Die Anwendung der Biogastechnologie führt in der Praxis häufig zu Prozessstörungen, wenn komplexe, proteinreiche Reststoffe vergoren werden. Ursache dieser Prozessstörungen sind Abbauprodukte, die die Stoffwechselaktivität der Mikroorganismen bis zum völligen Erliegen der Biogasbildung hemmen können. Untersuchungen mit verschiedenen proteinreichen Substraten zeigten eine Akkumulation zahlreicher aromatischer und heterocyclischer  Verbindungen im Fermentationsmedium, die gegenwärtig hinsichtlich ihrer Hemmwirkung und Hemmkonzentration charakterisiert werden.

  4. Die Verwendung hochreiner und definierter Allergene stellt eine viel versprechende Möglichkeit zur Entwicklung neuer und zur Verbesserung bestehender diagnostischer Tests dar. Ein Ziel der gemeinsamen Forschungsarbeiten von  Frau Prof. Dr. Christiana Cordes (Hochschule Magdeburg – Stendal) und Herrn Prof. Dr. Ingo Schellenberg (HS Anhalt –Fachbereich Landwirtschaft/ Ökotrophologie/ Landespflege) ist die Klonierung und Charakterisierung von Allergenen aus Weizen und Roggen. Dazu wird aus den Getreidemehlen die DNA isoliert und  in Mikroorganismen eingebracht. Die Mikroorganismen produzieren nun mit der in ihnen enthaltenen pflanzlichen DNA definierte Weizen- und Roggenallergene. Diese so genannten rekombinanten Allergene zeichnen sich durch ihre Reinheit und die Reproduzierbarkeit exakt definierter Moleküle aus.
    Weitere Informationen zu den Exponaten erhalten Sie direkt auf der Messe in Halle 2 – A34