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Hochschule Anhalt (FH) auf der ACHEMA vertreten

Vom 11. bis 15. Mai 2009 findet die ACHEMA – das weltgrößte Branchentreffen für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie in Frankfurt/M. statt. Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Hochschule Anhalt (FH) an der Messe und stellt die Ergebnisse von Forschungsarbeiten zum Thema Wasserbehandlung und -aufbereitung vor (Halle 4.2., /Stand D8-E14).

Exponat 1
Wirkstoffe aus Arzneimitteln sind teilweise biologisch schwer abbaubar. Sie werden vom Menschen ausgeschieden, gelangen ins Abwasser und können auch in Kläranlagen nicht vollständig abgebaut werden. Die Stoffe reichern sich in der Umwelt an und stellen eine Gefahr für die Flora und Fauna im und am Wasser dar. Zudem können die Stoffe ins Grundwasser- oder Trinkwasser gelangen. Um dies zu verhindern, entwickeln Prof. Dr. Jens Hartmann und sein Team vom Fachbereich Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik der Hochschule Anhalt (FH) gemeinsam mit der UMEX GmbH Dresden ein Verfahren, das mit Hilfe von Tages- oder Sonnenlicht, mineralischen Katalysatoren und Luft diese Stoffe nachhaltig aus den Stoffkreisläufen entfernt. Im Verfahren „Trägerkatalysatoren für eine energieeffiziente Tageslicht-Photokatalyse“ werden natürliche Mineralien und Bauabfallstoffe einbezogen. Diese chemisch inerten (an der Reaktion nicht beteiligten) und mechanisch stabilen Träger werden mit kleinsten Partikeln (Nanopartikeln) von Halbleiter-Oxiden beschichtet und in Fließbett- oder Säulenreaktoren getestet. Gezeigt werden Anwendungen für die Pharmaindustrie zum Abbau cortisonhaltiger entzündungshemmender Arzneimittelbestandteile, aber auch die Elimination von UV-Filtersubstanzen aus Reinigungs- und Abwässern der kosmetischen Industrie und aus Abwässern von Freibädern.

Exponat 2
Ein weiteres Exponat beschreibt die Ergebnisse des Verbundprojekts „Sicheres Trinkwasser“, das unter der Leitung von Prof. Dr. Henry Bergmann vom Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen und Angewandte Biowissenschaften und Prozesstechnik der Hochschule Anhalt (FH) steht. In Kooperation mit den Projektpartnern TZW Dresden, dem Bundesumweltamt und weiterer Firmen soll die Desinfektionselektrolyse komplex bewertet werden. Die „Inline- Elektrolyse zur Trinkwasserdesinfektion“ ist ein hoch innovatives und umweltschonendes Verfahren, derzeit vom Gesetzgeber aber noch nicht zugelassen. Der künftige weltweite Bedarf an derartiger Anlagen wird als sehr hoch eingeschätzt. Ziel des Verbundprojektes ist es u. a., die Grundlagen für eine zukünftige Normung elektrochemischer Desinfektionsanlagen zu erstellen und diese Anlagen, die ohne Einsatz zusätzlicher Chemikalien arbeiten, für die Wirtschaft und den öffentlichen Bereich zur Verfügung zu stellen. Die in derartigen Anlagen eingebundenen Elektrolysezellen/Reaktoren werden von Prof. Bergmann und seinem Team hinsichtlich der verwendeten Elektrodenmaterialien und bei verschiedenen Temperaturen getestet.