Vortrag von Dr. Karsten Brensing an der Hochschule Anhalt
Wasser ist ein Medium, in dem Licht eher schlecht transportiert wird; Schallwellen pflanzen sich hingegen im Wasser sehr rasch und effizient fort. Dies erklärt, warum Wale und Delfine zur Wahrnehmung ihrer Umwelt, zum Aufspüren von Nahrung und zur Kommunikation akustische Signale verwenden. Die verschiedenen Aktivitäten von Menschen am und im Meer haben im letzten Jahrhundert stark zugenommen, und im Zuge dessen ist auch der Lärmpegel im Meer stark angestiegen.
Was bedeutet Schall für Wale und Delfine? Warum stellen zahlreiche Lärmquellen eine Bedrohung für die Meeressäuger und ihren Lebensraum dar? Wer sind die Verursacher der Lärmverschmutzung? Welche politischen und rechtlichen Konsequenzen haben wir daraus zu ziehen?
Diese Fragen beantwortet Herr Dr. Karsten Brensing am 06. November 2006, 17 Uhr im Technologiezentrum Köthen, Raum 032.
Karsten Brensing hat an der Freien Universität zu Berlin über die Interaktion zwischen Delfinen und Menschen promoviert. Seit Juli 2005 arbeitet er als Conservation Manager für die internationale Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS (www.wdcs.org).
Er studierte in Kiel Meeresbiologie und leitete im Anschluss verschiedene Forschungsprojekte in Florida und Israel. An der FU-Berlin hielt Karsten Brensing Vorlesungen zur Verhaltensbiologie und betreute Kurse sowie verschiedene Diplom¬arbeiten. Außerdem hat er in seiner Freizeit als Observer bei Walzählungen in der Nordsee und im Pazifik und als Lektor auf dem Kreuzfahrtschiff Astor gearbeitet. Karsten Brensing liebt das Meer; er ist Forschungstaucher und begeisterter Segler.
Der Vortrag entführt in die akustische Welt der Wale und Delfine und versucht uns Menschen ein Bild von dem zu geben, was unter Wasser gehört wird. An Hand von Soundbeispielen wird gezeigt, wie sich die Welt der Tiere verändert hat und was heute im Meer zu hören ist.
In der anschließenden Diskussion wird nach Lösungen für das wachsende doch kaum beachtete Problem der Lärmverschmutzung des Meeres gesucht.
Vertreter der Medien sind zu diesem Vortrag recht herzlich eingeladen.