Backen, Schlachten, Melken und Lebensmittel verarbeiten – wie das im 19. und 20. Jahrhundert funktionierte und welche Hilfsmittel es damals gab, zeigt die Lebensmittelhistorische Sammlung am Campus Bernburg. Von der Produktion über das Ingenieurwesen bis zur Geschichte wird diese die damalige Arbeit anschaulich in der Dauerausstellung erlebbar gemacht. Der Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung der Hochschule Anhalt führt durch die Ausstellungsräume und gibt Einblicke in Laboratorien.
Der ein oder andere Überraschungseffekt bleibt in der Lebensmittelhistorischen Sammlung nicht aus, wenn die Besucherinnen und Besucher feststellen: die Wirkprinzipien der Maschinen von heute sind weitestgehend identisch mit denen von früher. Doch „hinter die Kulissen“ schauen lässt es sich selten bei den modernen Maschinen. Da sind die Exponate aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die im Thünenhaus am Campus Bernburg ausgestellt werden, besser geeignet. Für die Studentinnen und Studenten aus den Studienbereichen Ökotrophologie und Landwirtschaft ist das Angebot für ihr Studium besonders hilfreich: mithilfe der historischen Technik können ihnen Funktion und Aufbau verschiedener Maschinen aus den Bereichen wie Zuckerwirtschaft, Bäckerei und Molkerei anschaulich nähergebracht werden.
Wiedereröffnung nach Restaurierung und Neugestaltung
Seit Mai 2022 ist die Sammlung nach der Restaurierung der Räumlichkeiten über das „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen und landwirtschaftliche Museen 2021“ wieder für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Die ehrenamtlich betreute Ausstellung zeigt Exponate aus Lebensmittelhandwerk und -industrie sowie Landwirtschaft. „Die WHO hat festgestellt, dass unsere Welt im Wesentlichen auf drei Pflanzenarten beruht: Mais, Weizen und Reis. In den kommenden Jahren fordern sie mehr Diversität. Darauf werden die Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie und Ernährung angepasst reagieren müssen. Vor allem Sachsen-Anhalt: die Ernährungsindustrie ist für unser Bundesland ein bedeutender Zweig. Die wichtige Aufgabe der Hochschule ist es, in diesen Bereichen junge hochmotivierte Studierende auszubilden, sagte Professor Wolfram Schnäckel, Leiter der Ausstellung und Professor für Lebensmitteltechnologie bei der Neueröffnung der Ausstellung zum Hochschulinformationstag.
Angebot für Studierende, die interessierte Öffentlichkeit und Schülergruppen
Neben Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit sind auch Schulgruppen herzlich willkommen. Der Fachbereich bietet für Schulklassen Einblicke in die heutige Lebensmittelproduktion mit Besuch ausgewählter Laboratorien wie dem Sensorik- oder Lebensmitteltechnologischen Labor sowie dem Technikum für Fleisch und Feinkost. Das Angebot richtet sich an die Klassenstufen 10 und höher. In einem geführten Rundgang wird die Technik der vergangenen Tage erklärt.
Anfrage und Terminabsprache unter schulcampus@hs-anhalt.de.
Mehr Informationen:
www.hs-anhalt.de/schulcampus