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Studierende bauen Gebäude und Außenanlage für Township in Südafrika

Mit großem Eifer bauten 30 Studierende der Hochschule Anhalt im Sommer 2009 ein Gebäude für Schüler eines Townships in Südafrika. Ende September 2009 übergaben sie das fertige Gebäude auf dem Schulgelände der Ithuba Skills School in der Nähe von Johannisburg. Innerhalb von drei Monaten stellten die Studierenden das Gebäude in drei Arbeitsschritten von der Baufeldberäumung und Tiefbauarbeiten über Materialbestellung und Maurerarbeiten bis zu den Tischler- und Installationsarbeiten fertig. Die Außenanlage wurde von einem zweiten Studententeam des internationalen Masterstudienganges Landschaftsarchitektur der Hochschule Anhalt gestaltet. Natursteinanlagen und Grünflächen entstanden in mühevoller Kleinarbeit.

Bauen in strukturschwachen Regionen ist der inhaltliche Schwerpunkt des umfangreichen Projektes von Prof. Dr. Claus Dießenbacher und seinem Team. Nachdem die Studierenden der Architektur und des Facility Managements bereits 2007 ein Bibliotheksgebäude auf dem gleichen Gelände errichteten, wurde nun ein weiteres Gebäude gebaut. Bauen in strukturschwachen Regionen erfordert viel Wissen und Improvisation. Ziel dabei ist, ausschließlich mit örtlichen Materialien zu arbeiten und das Material von dort zu beziehen. Jedes Land hat dabei seine eigenen Rohstoffe und materiellen Besonderheiten; ähnlich verhält es sich mit den klimatischen Bedingungen. In Südafrika herrschen im Sommer hohe Temperaturen. Das Gebäude muss exakt den Witterungsverhältnissen angepasst werden. Für das neue Gebäude, ein Werkstattgebäude, wählten die Studierenden einen Mauerwerksbau mit einem Trapezflächendach, um das Innenraumklima angenehm zu halten.

Von der Zeichnung bis zum gebauten Gebäude ist es ein langer Weg. Die Studierenden zeigten nicht nur große Begeisterung beim Entwerfen, sondern auch beim Bauen. In Südafrika begann der Arbeitstag 5:30 Uhr und endete um 18:30 Uhr – ein langer Tag für eine freiwillige Tätigkeit. Doch durch den Kontakt mit den Schülern und einheimischen Arbeitskräften, die den Bau unterstützten, gab es viel Abwechslung und Austausch. Die Studierenden lernten schnell mit den Kulturunterschieden umzugehen. Prof. Dr. Claus Dießenbacher betont: „Das Projekt diente nicht nur dazu, die Lebensverhältnisse der Kinder zu verbessern, sondern auch die soziale Kompetenz der Studierenden zu schulen. Es ist ein rundum gelungenes Projekt mit viel Potenzial für weitere Aktionen dieser Art.“ Das neue Werkstattgebäude ist für die Kinder eines 80.000 Einwohner zählenden Townships in der Nähe von Johannesburg vorgesehen. Ziel ist es, die Lernbedingungen für die Kinder zu verbessern und damit Perspektiven für die Zukunft zu schaffen.

Das Außengelände wurde von den Bernburger Studierenden mit einer großen Naturstein-Toranlage und mit Sitzmauern gestaltet. Eine Wasserstelle, Wege- und Grünflächen ergänzen das gestalterisch anspruchsvolle Ensemble. Außerdem pflanzten die Studierenden, unter Leitung von Dipl. Ing. Kristian Tourneau, 24 Großbäume, die durch weitere einheimische Pflanzen zukünftig ergänzt werden sollen. Der Begrünungsaktion lag ein komplexes Gesamtkonzept mit mehreren Vorentwürfen zugrunde, dass die Studierenden zuvor erarbeitet hatten.

Wieder hat sich ein interdisziplinäres Projekt an der Hochschule Anhalt bewährt. „Wir begrüßen das große Engagement und die Motivation unserer Studierenden in interdisziplinären Teams zu arbeiten“, sagt Prof. Dr. Dieter Orzessek, Präsident der Hochschule Anhalt. „Studieren heißt nicht nur gute Leistungen zu erzielen, sondern sich auch für Andere einsetzen. Wir haben mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag für die Bildung und Entwicklung von sozial schwachen Kindern geleistet und sind stolz darauf.“

Finanziert wurden beide Projekte durch Sponsorengelder.