Anlässlich der feierlichen Immatrikulation des Jahrganges 2005 erfolgt die Übergabe des Biotechnologiepreises der Hochschule Anhalt. Der Preis wird jährlich für die beste Diplomarbeit auf dem Gebiet der Biotechnologie vom Fachbereich Lebensmitteltechnologie / Biotechnologie / Verfahrenstechnik vergeben.
Die Übergabe erfolgt durch den Dekan des Fachbereiches, Prof. Dr. Meusel und den Stifter des Preises, Prof. Dr. Klappach, der jahrelang die Ausbildung von Biotechnologen in Köthen maßgeblich prägte.
In diesem Jahr wurde durch die Jury Alexandra Kastner für den Preis nominiert.
Frau Kastner studierte von Oktober 2000 bis März 2005 im Studiengang Biotechnologie der Hochschule Anhalt und fertigte ihre Diplomarbeit zum Thema: „ Markierung von pflanzlichen und synthetischen Peptiden mit einer Fluoreszenzsonde zur Detektion nach Inkubation mit Säugerzellen in vitro“ an der ENSAIA in Nancy, Frankreich, an. Die Arbeit wurde von Frau Prof. Dr. Marc (ENSAIA) und Frau Prof. Dr. Richter (Hochschule Anhalt) betreut. Mit der französischen Hochschule unterhält der Fachbereich Lebensmitteltechnologie / Biotechnologie / Verfahrenstechnik seit vielen Jahren enge Kooperationsbeziehungen in Lehre und Forschung.
In ihrer Diplomarbeit beschäftigte sich Frau A. Kastner mit einem z.Zt. international sehr aktuellem Thema, der Kultivierung tierischer Zellen, die in der Biotechnologie vor allem zur gezielten Produktion bestimmter Pharmawirkstoffe eingesetzt werden. Zur Kultivierung dieser Zellen werden u. a. Wachstumsfaktoren benötigt, die vielfach aus fetalem Kälberserum gewonnen werden. Dies ist neben ethischen Bedenken mit dem Risiko verbunden, dass eine Kontamination durch Viren und Prionen erfolgen kann und damit Gesundheitsrisiken für Patienten nicht auszuschließen sind. Die Ergebnisse der Arbeit von Frau Kastner bilden eine wichtige Grundlage, um das Kälberserum durch unbedenkliche pflanzliche Zusätze zu ersetzen, woraus sich zusätzliche finanzielle Vorteile ergeben.
Die Diplomarbeit, die sowohl in deutscher als auch in französischer Sprache verfasst wurde, fand auch bei den Kollegen in Frankreich großen Anklang. Frau Kastner erhielt im Anschluss einen Studienplatz an der ENSAIA für ein zusätzliches Master-Studium, welches sie in kürzester Zeit mit sehr gutem Erfolg absolvieren konnte. Die Kontinuität ihrer wissenschaftlichen Arbeit an der Partnerhochschule in Frankreich setzt sie gegenwärtig mit den Arbeiten an ihrer Promotion fort. Darüber ist sowohl die Kandidatin selbst als auch Ihre französische Betreuerin, die an der Preisverleihung in Köthen teilnehmen wird, sehr glücklich.
Frau Kastner hat mit ihrer außerordentlichen Leistung zweifellos die sehr gute Ausbildung im Studiengang Biotechnologie an der Hochschule Anhalt im Ausland dokumentiert und zur weiteren Festigung und Belebung der Kooperationsbeziehungen mit den französischen Partnern beigetragen.
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