Preis für Kreativität und Innovation

Laudatio von Dr. Horst Lewy für den Preisträger Johann Frankenstein

In den vergangenen 125 Jahren hat sich die Hochschule Anhalt als Technologie- und Technikstandort in Deutschland etabliert. Ein solcher Standort braucht Erfolgsfaktoren. Erfolgsfaktoren sind Forschung und Entwicklung, es ist die Umsetzung von Innovationen in die Praxis und es ist die hohe Kompetenz der von uns und durch uns ausgebildeten Fachkräfte und Ingenieure, die diesen Technologie- und Technikstandort auch für die deutsche Volkswirtschaft sichern.


Technische Bildung ist ein Schlüsselelement dieses Erfolges und der Innovationsstärke Deutschlands. Im Zuge des immer stärker werdenden internationalen Wettbewerbs durch die fortschreitende Globalisierung und dem zunehmenden Mangel an technischen Fachkräften und Ingenieuren ist es für unser Land von größter Bedeutung, diesen Kompetenzvorsprung beizubehalten und auszubauen.
Meine Damen und Herren, dafür braucht unser Land Ingenieure! Unser Land braucht Ingenieure, die praxisorientiert die wissenschaftlichen Erkenntnisse umsetzen!


Am heutigen Tage haben wir uns versammelt, um eine für diesen Bedarf beispielhafte Leistung zu würdigen. Mit seiner Abschlussarbeit erlangt Herr Johann Frankenstein zum einen den akademischen Grad Master of Sciences. Zum anderen verrät bereits der Titel seiner Arbeit den hohen selbstgesetzten Anspruch: Entwicklung einer stückzahlabhängigen und investmittelabhängigen Automation einer flexiblen Lenkungsmontageanlage mit innovativen Prozessen
Herr Johann Frankenstein leistet den bemerkenswerten Beitrag, von Anbeginn praxisorientiert zu forschen. Auf der Grundlage eines bestehenden Konzeptes für Großserienanlagen entwarf er zunächst eine Ausführungsform für die flexible Montageanlage bei einem Lenkgetriebe. Dabei berücksichtigt Frankenstein die kostenrelevante Umsetzbarkeit bei einer einmaligen Investition. Im Anschluss gelingt ihm die Entwicklung einer generellen Vorgehensweise für das Ableiten einer flexiblen Montageanlage aus den Prozessen einer Großserienmontage. Hervorzuheben ist dabei seine Diskussion der Rahmenbedingungen der Montage- und Handhabungstechniken hinsichtlich ökonomischer Verfahren und Kriterien zum Stand der Technik. Im Ergebnis liegen heute Lösungsmöglichkeiten für einen sich verändernden Markt durch innovative Montagetechniken vor.


Meine Damen und Herren, die Erkenntnisse und Anforderungen können Sie nun alle nachlesen, denn Herr Frankenstein listet sie dankenswerterweise in einem Anforderungskatalog noch einmal auf. Es lohnt sich, denn die von ihm herausgearbeiteten Planungsverfahren auf der Basis von Analyse und Vergleich ließen die Ableitung einer entwicklungsspezifischen Planungssystematik zu. Die innovative Forschungsleistung besteht in der Verbindung aus der kostentechnischen Analyse der Großserienmontageanlage und der wissenschaftlichen Entwicklung eines Zielkataloges. Darin bestehen die Grundlagen für die Ausbaustufe der flexiblen Montageanlage. Durch statische und dynamische Investitionsrechnung wurde die Vorteilhaftigkeit untermauert. Dies ist auch bei der weiteren Betrachtung von arbeitsorganisatorischen Maßnahmen und zusätzlichen Investitionen in der Anlagentechnik dienlich.


Sehr geehrte Anwesende, der heute zu Ehrende hat es verstanden, seine in der Praxis gemachten Erfahrungen einerseits mit den theoretischen Kenntnissen aus der Lehre zu verbinden, die er sich im Rahmen seines Studiums an der Hochschule Anhalt aneignen konnte. Andererseits führt uns Herr Frankenstein  auch das hohe Potential zur weiteren Bearbeitung vor Augen, denn Kreativität und Innovation sind zu einem entscheidenden Bestandteil des Wettbewerbs geworden und für das Unternehmen als bedeutende volkswirtschaftliche Faktoren nicht mehr wegzudenken.
Sehr geehrte Damen und Herren, der Preis für Kreativität und Innovation wird durch das Institut für Technik, Innovation und Management e.V. an der Hochschule Anhalt gestiftet.