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Ein Kasten mit vielen blauen Kabeln

Studierende und Absolventinnen und Absolventen des Fachbereichs Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen arbeiten derzeit als Medientechnikerinnen und -techniker bei der Frauen-Fußballweltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. Hier berichten sie über ihre Erlebnisse "down under" während der WM.

 

"Eine leere Tribüne, ein vollgeladener Container, mein Kollege und ich. Nach langer Vorarbeit und zahlreichen Meetings stehe ich wirklich hier: Im Fußball Stadion der Stadt Perth, an der Westküste Australiens. Weit weg von allem, was ich gewohnt bin und kenne. Der Start eines Abenteuers, das für die nächsten Wochen meinen Alltag bestimmt, ganz anders als der eines Studenten. Denn eigentlich studiere ich, Tobias Fürstenberg, Medientechnik an der Hochschule Anhalt in Köthen. Über diese kam ich zu der Firma "Plan2Event", die die aktuelle Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen mit Tischen für Kommentatoren ausstattet - sogenannte Medientische. Gegenüber von der Zuschauertribüne befindet sich die Medientribüne, mein Arbeitsplatz. Hier baue ich über 40 Tische auf. Später werden von hieraus die Spiele live kommentiert. Ein spezielles System ermöglicht es uns die Tische passgenau an die Tribüne anzugleichen.

Nach fünf Tagen baue ich die letzte Tischplatte ein - geschafft. Doch ich habe noch mehr Aufgaben als die Einzelteile zu einem Tisch zusammenzuschrauben. Ich bin auch verantwortlich dafür, dass die Kommentatoren Internet haben. Wenn das Spiel beginnt, stehe ich am oberen Rand der Tribüne, neben mir ein großer schwarzer Kasten, mit vielen blauen Kabeln. Von hier aus verläuft das Internet per Kabel an jeden Medientisch. Bei meinem ersten Spiel war ich nicht nur voller Vorfreude, sondern auch aufgeregt, ob alles gut geht. Damit das der Fall ist, laufe ich vor Anpfiff durch die Tischreihen und frage die Kommentatorinnen und Kommentatoren, ob denn alles bei ihnen läuft. Tritt dann noch ein Fehler auf, muss ich schnell handeln. Zum Glück war dies bis jetzt noch nicht der Fall.

Bis heute muss ich mir immer wieder klar machen, was ich hier alles erfahren darf. Es wirkt so surreal und kaum greifbar. Hier treffe ich Menschen aus aller Welt an und ich kann jeden Tag aufs Neue spannende Gespräche führen und neue Leute kennenlernen. Nach diesem Gedanken ist das nächste Spiel auch schon wieder abgepfiffen. Ich verpacke die Technik auf den Tischen regensicher und bereite den nächsten Spieltag vor."

 

Dieser Text erschien zuerst in der Mitteldeutschen Zeitung. In einer Serie begleitet die Tageszeitung die Studierenden und Alumni während der WM.

 

Mit einem Studium der Medientechnik in die Welt hinaus

Studiengänge im Bereich Medientechnik spielen eine entscheidende Rolle in unserer modernen Gesellschaft. Durch den Einzug innovativer Technologien entwickelt sich die Branche rasant und wird in allen Bereichen verstärkt integriert. Die Teilnahme an der Frauen-Fußballweltmeisterschaft in Australien und Neuseeland ist nur ein Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten, die den Studierenden im Rahmen ihres Medientechnik-Studiums an der Hochschule Anhalt geboten werden. Die nächste Möglichkeit bietet sich den Studierenden unter anderem bei der Betreuung der Olympischen Spiele in Paris 2024 sowie der Fußballweltmeisterschaft 2026 in Mexiko, Kanada und den USA.

Mehr Informationen zum Bachelorstudiengang Medientechnik:

www.hs-anhalt.de/mt

Mehr Informationen zum Masterstudiengang Digitale Medien und Management:

www.hs-anhalt.de/mdm

 

Alle Berichte der Medientechnik-Studierenden und -Alumni zur Frauen-Fußball-WM 2023: 

14.07.2023 - Von Köthen nach Australien: Studierende übernehmen Verantwortung für Weltklasse-Sport

02.08.2023 - Robert Winkelmann: "Der Aufbau ist geschafft"

08.08.2023 - Tobias Fürstenberg: "Ein Kasten mit vielen blauen Kabeln"

15.08.2023 - Lennart Pleil: "Die Anspannung schwindet"

24.08.2023 - Patrick Wolf: "Ein besonderes Gefühl"

30.08.2023 - Jacqueline Knobe: "Hinter die Kulissen geblickt"